Oscar 2012 – „Pina“ ist unter den letzten neun Filmen für den Auslandsoscar

©A.M.P.A.S.

Heute hat die Academy of Motion Pictures Arts and Science bekanntgegeben, welche neun Filme es auf die Shortlist in der Kategorie des besten fremdsprachigen Films schaffen. Erwartungsgemäß ist der iranische Film „Nadar und Simin – Eine Trennung“ unter den letzten neun Kategorien, auch Wim Wenders „Pina“ hat den Sprung geschafft. Überraschend sind aber einige der favorisierten Filme nicht mehr dabei. Dazu zählt der finnische Beitrag „Le Havre“, aber auch „Where Do We Go Now?“ aus dem Libanon. Dafür hat sich tatsächlich das Gerücht bestätigt, dass die dänische Komödie „Superclásico“ bei dem Komitee aus einigen hundert Freiwilligen, die sich alle 63 Kandidaten in den letzten drei Monaten angesehen hat, gut angekommen ist. Diese Gruppierung hat sechs der neun Filme ausgewählt, die verbleibenden drei Plätze hat das Academy’s Foreign Language Film Award Executive Committee besetzt. Nun werden am Freitag, Samstag und Sonntag zwei Komitees – 20 Personen in Los Angeles, 10 Personen in New York – alle neun Filme ansehen und daraus die fünf Filme auswählen, die am 25. Januar offiziell für den Oscar nominiert werden.

Die neun Filme auf der Shortlist sind: Weiterlesen

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BAFTA 2012 – Die Nominierungen

(c) BAFTA

Einen Tag nach der Verleihung der Golden Globes hat die British Academy of Film and Television Arts die Nominierungen für die Orange British Academy Film Awards (BAFTA) bekanntgegeben. Mit 12 Nominierungen führt „The Artist“ die Liste an, dahinter folgen „Tinker Tailor Soldier Spy“ mit elf und „Hugo“ mit neun Nominierungen. „My Week with Marilyn“ wurde sechsmal, „The Help“ und „War Horse“ wurden jeweils fünfmal nominiert. Persönlich freue ich mich über die Nominierungen für „Drive“, wenngleich ich nicht nachvollziehen kann, warum Carey Mulligan, aber nicht Ryan Gosling nominiert wurde. Außerdem hat auch Gary Oldman für „Tinker Tailor Soldier Spy“ die erhoffte Nominierung bekommen, der meines Erachtens bisher zu wenig Aufmerksamkeit bei den nordamerikanischen Preisen erhalten hat.

Die Nominierungen im Überblick: Weiterlesen

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Golden Globes 2012 – Erwartete Gewinner und ein zahmer Ricky Gervais

Ricky Gervais (c) HFPA

Was war nur mit Ricky Gervais los? Noch im letzten Jahr habe ich mich köstlich über seine Moderationen und Einlagen amüsiert – aber nun bin ich froh, dass ich die Verleihung nicht live gesehen, sondern aufgezeichnet habe. Anstatt bissiger Witze über die Anwesenden bewegte er sich mit Kommentaren zu Kim Kardashian und Justin Bieber auf der sicheren Seite, lediglich bei der Anmoderation von Colin Firth, (Ricky Gervais: “What you don’t know about him is he’s very racist. Very, I mean, really nasty stuff.” und “I’ve also seen him punch a little blind kitten“. “Please welcome the evil Colin Firth!”), die von dem SChauspieler souverän gekontert wurde (“some very angry religious people outside with big placards threatening us all with brimstone and pestilence and perdition for our sins”.”What they don’t realise is – we have Ricky”), zeigte er ein wenig von seiner Form aus dem letzten Jahr und ließ Bissigkeit vermissen. Dadurch wurde die Show recht langweilig, zumal fast ausschließlich die Favoriten gewonnen haben. Bei den Dankesreden, zeige Jean Dujardin – ausgezeichnet als bester Komödien-Hauptdarsteller für „The Artist“ – eine sehenswerte Hommage an Douglas Fairbanks, und bewies Meryl Streep ein enormes Namensgedächtnis. Auch die Bromance zwischen George Clooney und Brad Pitt war nett inszeniert:  Weiterlesen

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Critics Choice Awards 2012 – „The Artist“ und „The Help“ sind die Gewinner des Abends

(c) BFCS

Zum 17. Mal haben die 250 Mitglieder der Broadcast Film Critics Association (BFCA) die Critics Choice Awards vergeben – und „The Artist“ ist mit vier Auszeichnungen, darunter als bester Film und für die beste Regie, der große Gewinner. Außerdem heißt die Gewinnerin der Kategorie der besten Schauspielerin nicht Meryl Streep oder Michelle Williams, sondern Viola Davis. Sie wurde ebenso wie ihre Kollegin Octavia Spencer für „The Help“ ausgezeichnet. Nachdem er sieben Mal leer ausgegangen ist, wurde auch George Clooney gestern Abend erstmals mit einen Critics Choice Award geehrt. Er erhielt den Preis als bester Hauptdarsteller für „The Descendants“. Bester Nebendarsteller wurde Christoph Plummer für seine Rolle in „Beginners“. Und immerhin einen Preis gab es auch für „Drive“. Als bester Actionfilm – nun ja … Weiterlesen

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Rooney Mara oder Noomi Rapace – Wer ist die bessere Lisbeth Salander?

Lisbeth Salander (Noomi Rapace) (c) Yellowbird, Photo by Knut Koivisto

Meine Annäherung an Stieg Larssons „Milleniums“-Trilogie und damit auch an Lisbeth Salander begann nicht mit den Büchern, sondern mit der schwedischen Verfilmung von „Verblendung“ von Niels Arden Oplev. Der Film war recht spannend, wenngleich der Täter recht vorhersehbar war (was vielleicht auch an der prominenten Besetzung lag). Aber es war die Figur der Lisbeth Salander, die den Film für mich besonders machte. Sie ist eine schwierige Protagonistin, eine neue Art Heldin, vorzüglich gespielt von Noomi Rapace. Beim ersten Sehen des Films gab es für mich keine Einschätzung, wie nah oder authentisch sie an der literarischen Figur war. Sie war schlichtweg als Charakter in dem Film überzeugend.

Rooney Mara als Lisbeth Salander (c) Sony Pictures Releasing GmbH

Nun habe ich David Finchers Verfilmung von „Verblendung“ gesehen. Und um allen Missverständnissen vorzubeugen: Mir hat der Film gefallen, auch wenn ich glaube, dass Zuschauer, die den schwedischen Film nicht kennen, ihn vermutlich noch besser finden. Aber David Fincher ist ein zu guter und mittlerweile auch zu erfahrener Regisseur, um diesem Stoff nicht gerecht zu werden – und Steven Zillian ist ein hervorragender Drehbuchautor. Vieles ist gelungen: der Vorspann beispielsweise, die konsequente verwaschene Ästhetik und auch Rooney Mara spielt Lisbeth Salander für mich überraschend überzeugend. Allerdings ist sie verletzlicher und zerbrechlicher als in der schwedischen Verfilmung – und auch schwächer. Dieser Eindruck und die gerade in amerikanischen Kritiken häufig wiederholte Behauptung, Finchers Adaption und insbesondere Maras Interpretation seien viel näher an der literarischen Vorlage, ließen mich neugierig werden. Also beschloss ich, doch das Buch zu lesen und auch den schwedischen Film noch einmal zu sehen. Im Zentrum stand dabei die Frage:

Wer ist die bessere Lisbeth Salander: Noomi Rapace oder Rooney Mara? Weiterlesen

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Starttermin und Trailer – Die Verfilmung von Juli Zehs “Schilf”

(c) X-Verleih

Am 8. März startet der Thriller „Schilf“ in den deutschen Kinos, der auf dem gleichnamigen Roman von Juli Zeh basiert. Darin werden Diskussionen über die Quantenphysik mit der vermeintlichen Entführung eines Kindes und einem Mord verbunden. Im Mittelpunkt stehen die Physiker Sebastian (Mark Waschke) und Oskar (Stipe Erceg), die sich während des Studiums kennengelernt haben und seither befreundet sind. Sebastian, Professor an der Universität Jena, versucht seit Jahren zu beweisen, dass es Paralleluniversen gibt. Oskar, Professor für theoretische Physik am CERN in Genf belächelt hingegen Sebastians Glauben an die Viele-Welten-Theorie. Dann verschwindet Sebastians Sohn Nick spurlos – und Sebastian findet sich in einem sehr realen Alptraum wieder … Regie hat Claudia Lehmann geführt, „Schilf“ ist ihr erster Langfilm.

Aktueller Hinweis: Am 5. März 2012 wird Regisseurin Claudia Lehmann ihren Film im Rex am Ring in Köln vorstellen.

Hier ein Blick auf den Trailer:

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Starttermin und Trailer – “Headhunters”

(c) NFP

Am 15. März startet die Verfilmung von Jo Nesbøs Thriller „Headhunters“ in den deutschen Kinos. In seiner schwarzhumorigen Komödie erzählt Regisseur Morten Tyldum von Roger Brown (Aksel Hennie). Er ist ein erfolgreicher Headhunter und mit der schönen Diana (Synnøve Macody Lund) verheiratet, der er jeden Wunsch von den Augen abliest. Denn er ahnt, dass sie ihn für einen besser aussehenden und vor allem größeren Mann sofort verlassen würde. Seinen aufwändigen Lebensstil finanziert Roger durch den Raub von Kunstwerken. Alles könnte so schön sein. Aber dann taucht der Geschäftsmann Clas Greve (Nikolaj Coster-Waldau) auf. Er wäre der perfekte Kandidat für den freien Geschäftsführerposten bei einem GPS-Unternehmen, in dessen Auftrag Roger Brown gerade tätig ist. Aber dann stellt er fest, dass Clas Greve anscheinend eine Affäre mit Diana hat. Und das kann er nicht hinnehmen …

Ebenso wie der Thriller ist es auch der Film eine rasante Mischung aus Action, Komödie und Drama, die mich bei den Nordischen Filmtagen bestens unterhalten hat. Ein englischsprachiges Remake ist anscheinend auch schon in Planung!

Als kleinen Vorgeschmack schon einmal der Trailer des norwegischen Originals:

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