„Gnade“ – Kinotour mit Jürgen Vogel und Matthias Glasner

(c) Alamode Film

Am 18. Oktober 2012 startet „Gnade“ von Matthias Glasner in den deutschen Kinos. In seinem Familiendrama erzählt er von einer Familie, die in Norwegen einen Neuanfang wagt, sich jedoch schon bald wieder in den alten Mustern wiederfindet. Dann bricht ein schrecklicher Unfall diese Strukturen auf – und aus einer großen Schuld könnte tatsächlich ein neuer Anfang für diese Familie erwachsen.

Eindrucksvoll fotografiert und inhaltlich kontrovers hat mir „Gnade“ sehr gut gefallen (meine ausführliche Kritik bei spielfilm.de). Nun geht Jürgen Vogel mit Regisseur Matthias Glasner auf eine Kinotour. In folgenden Städten werden sie ihren Film vorstellen: Weiterlesen

Diesen Beitrag teilen

Media Monday #64

Zeit für den Media Monday:

1. Woody Harrelson gefiel mir am besten in „Rampart“, dicht gefolgt von „Natural Born Killers“. Da ich letzteren aber vor gefühlten hundert Jahren gesehen habe, entscheide ich mich für den präsenteren Eindruck.

2. Paul Verhoeven hat mit „Basic Instinct“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil dieser Film für mich immer der Film von Paul Verhoeven sein wird.

3. Franka Potente gefiel mir am besten in „Lola rennt“. Weiterlesen

Diesen Beitrag teilen

Krimi-Kritik: „Cold Hard Love“ von Frank Bill

(c) Suhrkamp

Wenn auf der Rückseite eines Buches Donald Ray Pollock mit den Worten zitiert wird: „Einer der wildesten Trips, auf die man beim Lesen eines Buches überhaupt gehen kann“, dann werden Erwartungen geweckt. Immerhin hat Donald Ray Pollock mit „Das Handwerk des Teufels“ einen harten, brutalen und tieftraurigen noir-Roman geschrieben, der für mich weiterhin zu den besten Büchern des Jahres gehört. Auch „Cold Hard Love“ von Frank Bill ist ein düsterer Southern Noir. Dennoch – gerade im Vergleich zu Pollocks großartigem Buch – ist Frank Bills Geschichtensammlung nicht von dieser düsteren Aussichtslosigkeit geprägt, die diese Stilrichtung ausmacht.

In seinem Buch versammelt Frank Bill 17 Geschichten mit teils wiederkehrenden Charakteren. Alle spielen im Süden von Indiana in der Nähe des Blue River. Sie erzählen von einem Großvater, der seine Enkelin in die Prostitution verkauft, von Chrystal-Meth-Junkies, Kriegsveteranen, untreuen Ehefrauen und Cops. Getreu des Originaltitels „Crimes in Southern Indiana“ handeln sie von Gewalt und Verbrechen. Weiterlesen

Diesen Beitrag teilen

„Ganz normale Helden“ von Anthony McCarten

(c) Diogenes

Ein Jahr ist seit dem Tod von Donald Delpe, der großartigen Hauptfigur aus Anthony McCartens Roman „Superhero“, vergangen. Und dieses Jahr ist für die Familie Delpe nicht gut gelaufen: Mutter Renata vergräbt sich in ihrer Trauer und wirft ihrem Mann stumm seine vermeintliche Verantwortungslosigkeit vor. Sie kann ihren Sohn Donald nicht loslassen und pflegt sogar weiterhin seinen Facebook-Account. Hilfe verspricht sie sich von einem Chat im Internet, in dem sie mit einem Vertreter Gottes spricht. Vater Jim will sich seiner eigenen Trauer nicht stellen, sondern vergräbt sich in seiner Arbeit und ist überzeugt, dass seiner Familie nur ein Neuanfang in einem Haus auf dem Land helfen würde. Und Donalds Bruder Jeff hat es mittlerweile aufgegeben, seinen Eltern in ihrer Trauer zu helfen. Er hat sich in die Welt des Online-Rollenspiels „Life of Lore“ zurückgezogen, in der er sich frei entfalten kann. Nachdem seine Mutter aber ein weiteres Mal Kontrolle mit Fürsorge verwechselt, zieht Jeff die Konsequenzen und haut ab. Daraufhin versinkt Renata tiefer in ihre Depressionen und stellt aberwitzige Bemühungen an, ihren Sohn zu finden. Jim beschließt hingegen, dass er die Welt von „Life of Lore“ kennenlernen muss. Denn dort – so ist er überzeugt – wird er seinen Sohn finden. Also macht er sich mit der Hilfe eines Computer-Experten auf den Weg in die virtuelle Welt. Weiterlesen

Diesen Beitrag teilen

Oscar 2013 – Die Kandidaten als bester nicht-englischsprachiger Film

©A.M.P.A.S.

In den USA beginnt die Award Season mit dem Filmfestival in Toronto – und tatsächlich nehmen nicht nur die Festivaldichte und Spekulationen nehmen zu, sondern auch die Nachrichten, welche Filme von den verschiedenen Nationen ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film geschickt werden.

Mit „Barbara“ hat Deutschland einen guten Film ausgewählt, der durch die Berlinale bereits international Aufmerksamkeit bekommen hat und auch auf einigen amerikanischen Festivals läuft. Der große Favorit in dieser Kategorie ist aber Michael Hanekes „Amour“, der zumindest unter den Kritikern auf einhellige Begeisterung gestoßen ist – und auch Hauptdarstellerin Emmanuelle Riva werden Chancen auf eine Nominierung zugerechnet. Mit „Intouchables” („Ziemlich beste Freunde”) hat zudem Frankreich einen sehr populären Kandidaten benannt.

Update 2: Die Oscar-Nominierungen wurden bekanntgegeben! Die größte Überraschung: „Intouchables” hat es nicht unter die fünf Kandidaten geschafft!

Update: Die Shortlist aus neun Filmen steht nun fest!

Die 71 Einreichungen sind: Weiterlesen

Diesen Beitrag teilen

Media Monday #63

Nachdem ich letzte Woche urlaubsbedingt pausiert habe, steige ich heute wieder in den Media Monday ein.

1. Bruce Campbell gefiel mir am besten in „The Woods“, da es nach Auskunft der IMDb der einzige Film mit ihm ist, den ich gesehen habe.

2. David Yates hat mit „Sex Traffic“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil es auch hier der einzige Film ist, den ich von ihm kenne. (Ja, ich habe weder ein „Harry Potter“ Buch gelesen noch einen Film gesehen).

3. Claire Danes gefiel mir am besten in der Serie „My so-called Life“. Gut gespielt hat sie auch in „Brokedown Palace“ und „The Hours“, sogar in „Shopgirl“ hat mir ganz gut gefallen. Aber als Angela Chase war sie einfach perfekt besetzt. Weiterlesen

Diesen Beitrag teilen

Krimi-Kritik: „Grabesdunkel“ von Alexandra Beverfjord

Die Studentin Helle wurde in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden, also fährt Kriminalreporter Joakim Lund Jarner mit seiner jungen Kollegin Agnes Lea zum Tatort. Dort begegnet Agnes zufällig Helles Mitbewohnerin Ester und erhält von ihr eine CD mit Videos, die die Tote beim Sex mit verschiedenen Männern zeigt. Anscheinend hatte Helle mehr Geheimnisse als die Polizei vermutet.

(c) Piper

Die Ausgangssituation in Alexandra Beverfjords Krimidebüt „Grabesdunkel“ ist solide aufgebaut: Ein Mord an einer hübschen jungen Frau führt in exklusive Kreise, in denen Frauen zumeist Objekte sind, mit denen mächtige Männer ihre Lust befriedigen. Ausnahmsweise ist kein Polizist die Hauptfigur, sondern der Kriminalreporter Joakim Lund Jarner, der für die seriöse norwegische Zeitung Nyhetsavisen schreibt. Er erinnert sehr an Stieg Larssons Mikael Bloomkvist: Weiterlesen

Diesen Beitrag teilen