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Die Fortsetzung von „Tage der Toten“ – Neues von Don Winslow

(c) Suhrkamp

(c) Suhrkamp

Nachdem Don Winslow hierzulande von Suhrkamp zu DroemerKnaur gegangen ist, wechselt er auch in den USA den Verlag und kehrt von Simon & Schuster zurück zu Knopf, wo er seine ersten Bücher herausgebracht hat. Nach Informationen der Filmseite Deadline hat er dort einen Vertrag über zwei Bücher unterzeichnet. Das erste wird eine Fortsetzung von „Tage der Toten“ („The Power of the Dog“) sein, die ebenfalls verfilmt werden könnte.

„Tage der Toten“ ist eines meiner Lieblingsbücher und in meinen Augen das bisher beste Buch, das Don Winslow geschrieben hat. Auch auf die Verfilmung freue ich mich sehr, da das Drehbuch nicht nur von Shane Salerno geschrieben wird, der mit Winslow bereits bei „Savages“ zusammenarbeitete, sondern auch Rasmus Heisterberg und Nikolaj Arcel beteiligt sind. Heisterberg und Arcel haben bei der Adaption von Stieg Larssons „Millenium“-Trilogie hervorragende Arbeit geleistet, auch die Verfilmung von Jussi Adler-Olsens „Erbarmen“ hat mir gut gefallen. Dort hat Arcel allein das Drehbruch geschrieben, hier wird er wohl auch Regie führen.

Hierzulande wird mit „Missing: New York“ im Oktober eine neue Reihe von Don Winslow bei DroemerKnaur beginnen, außerdem erscheint ab Januar bei Suhrkamp erstmals seine Neal-Carey-Reihe in deutscher Übersetzung.

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Anmerkungen zu der dritten Staffel von „Sherlock“

Hinweis: Dieser Artikel behandelt die komplette dritte Staffel von „Sherlock“ und enthält daher viele Spoiler!

Wie weit darf man es mit dem Zuschauer treiben? Diese Frage habe ich mir während der dritten Staffel von „Sherlock“ einige Male gestellt. Ich mag „mindfucking“ Filme und Serien, ich liebe es, in die Irre und auf falsche Fährten gelockt zu werden. Jedoch gibt es auch innerhalb der Serienfiktion Grenzen und die Gefahr, dass alles nur noch zum Spiel wird.

Folge 1 – Der leere Sarg

Bild: ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2013

Bild: ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2013

Die erste Folge beginnt mit der erwarteten Wiederkehr von Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch), im Mittelpunkt steht daher das Wiedersehen mit seinen Mitstreitern und insbesondere John Watson (Martin Freeman). Insbesondere die erste halbe Stunde ist sehr unterhaltsam: Es werden mögliche Szenarien abgehandelt, wie Sherlock sein Ableben inszeniert haben könnte, immerhin gibt es nach seiner eigenen Sherlocks Aussage 16 Varianten – allein, wie er es letztlich getan hat, wird nicht aufgelöst, vielmehr reichen die verschiedenen Möglichkeiten. Hier reflektiert die Serie sehr schön die vielen Spekulationen, die es nach dem Ende der zweiten Staffel gab, außerdem vereint diese erste Folge alle Qualitäten der ersten beiden Staffeln: Sie ist temporeich, steckt voller Anspielungen und unterhält sehr gut.

Die offensichtlichste Quelle für diese Folge, auf die auch der Titel anspielt, ist die Kurzgeschichte „Das leere Haus“, in der Sir Arthur Conan Doyle die Umstände von Sherlocks vorgetäuschtem Tod enthüllt und er nach London zurückkehrt, um Moriartys Kompagnon zu überführen. Johns Verlobung mit Mary Morstan findet bei Doyle indes in dem Roman „The Sign of the Four“ statt (in dieser Folge Mary zu sehen, wie sie in Johns Blog eine Geschichte liest, die ein Auszug aus diesem Buch ist), der in der nächsten Episode aufgegriffen wird. Daneben gibt es weitere kleinere Anspielungen auf Geschichten von Arthur Conan Doyle, insgesamt deutet sich aber an, dass die ‚bromance‘ zwischen Sherlock und John größeren Raum einnehmen wird.

Folge 2: Im Zeichen der Drei

Bild: ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2013

Bild: ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2013

Bereits der Titel verweist auf die offensichtliche Inspiration der Folge – „The Sign of the Four“ – und im Mittelpunkt steht Marys (Amanda Abbington) und Johns Hochzeit. Nun hätte ich kaum gedacht, dass ich jemals über eine „Sherlock“-Folge sagen werden, dass sie langweilig ist. Aber in dieser Episode wird sehr viel Zeit darauf verwendet, abermals Sherlocks und Johns Verhältnis zu beschreiben, bekannte Charakterzüge noch einmal deutlich zu machen, es gibt viele Anekdoten und kleine Witzeleien, die mit einem letztlich wenig interessanten Fall und vielen kleineren Fällen kombiniert werden. Vielleicht hätte mir diese Folge besser gefallen, wenn ich eine große Sherlock/Cumberbatch-Aficionada wäre. Fraglos spielt er diese Rolle großartig, harmoniert mit Martin Freeman nahezu perfekt und ist seine Rede auf der Hochzeit wirklich amüsant – aber die Figuren und Schauspieler allein tragen nicht eine ganze Folge. Dass es zu einem Vorfall auf der Hochzeit kommt, ist natürlich klar, einzig überraschend sind hier abermals Marys Qualitäten, die energisch zur Tat schreitet. Jedoch stimmt insgesamt das Erzähltempo nicht, außerdem wird auf die Ereignisse der vorgehenden Episode nicht Bezug genommen. Weder Johns Kidnapping wird erwähnt, noch gibt es weitere Entwicklungen mit Charles Magnusson, der anscheinend in dieser Staffel der große Bösewicht sein soll. Stattdessen werden weiterhin Sherlocks Seelenleben und Persönlichkeit erkundet, auch wird sein Bruder Mycroft – der ohnehin immer breiteren Raum einnimmt – immer mehr zu einem Verbündeten und zugleich einem Widersacher. In Verbindung mit einer stärkeren Handlung wäre es eine sehr interessante Entwicklung gewesen, aber so bleibt doch der fade Nachgeschmack, dass in einer Serie, die pro Staffel aus drei Folgen besteht, viel Zeit verschwendet wurde.

Folge 3: Sein letzter Schwur

Bild: ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2013

Der Plot der Folge basierten im Wesentlichen auf Arthur Conan Doyles Kurzgeschichte „The Adventure of Charles August Milverton“, auf die bereits der Name Charles August Magnussen (Lars Mikkelsen) anspielt. Er ist hier ein Zeitungsmogul, der über ein umfangreiches Archiv voller belastender Materialien verfügt (die Verweise auf Rupert Murdoch sind mehr als deutlich). Sherlock und John Watson wollen einige der Briefe zurückholen, zumal Magnussen auch Mary erpresst. Und was bereits für John Watson galt, trifft auch auf seine Frau zu: Wer sich mit dem Ehepaar Watson anlegt, bekommt es mit Sherlock Holmes zu tu!

Die Anspielungen auf Sherlocks Heroinsucht und andere Fälle sind gelungen, auch ist grundsätzlich sehr zu begrüßen, dass er mit Charles August Magnussen wieder einen ebenbürtigen Gegenspieler hat. Allerdings wird diese Figur nahezu verheizt: In der ersten Folge der Staffel erwähnt, in der zweiten vergessen, wird er nun innerhalb einer Folge zu dem Mann, der Sherlock am meisten hasst, stilisiert, dann wird aber seine Überlegenheit dramaturgisch nicht ausgenutzt, sondern er verschwindet dank eines soziopathischen Anfalls von Sherlock von der Bildfläche. Dafür bleiben viele Fragen offen: Magnussons „mind-palace“ ist eine raffinierte Idee, wie konnte er aber so viele Menschen erpressen, ohne physische Beweise zu haben? Reicht tatsächlich eine Behauptung schon aus? Falls ja: Warum sollte ich mich auf die Glaubwürdigkeit der Behauptung verlassen? Ohnehin verlangt Drehbuchautor Steven Moffat, dass man vieles hinnimmt – allein weil es eine weitere Wendung verspricht. Es gibt so viele abgerissene und wieder aufgegriffene Erzählstränge, dass es fast schon wahllos wirkt. Und dass Mary sich plötzlich als Auftragsmörderin entpuppt, mag sicher zum Teil mit Johns Faible für gebrochene Menschen zusammenhängen, ist aber selbst für John schwer zu glauben. Und wie konnte sie anfangs auch Sherlock täuschen? Sogar bei der überraschenden Wiederkehr von Moriarty zumindest der schale Nachgeschmack, dass er ein wenig zu früh zurückkehrt. Gerade wenn ich mich auf die Tendenz einlasse, dass es mehr im Sherlocks Seelenleben geht, wäre es doch spannender, wenn Moriarty noch eine Staffel einfach nur in Sherlocks Kopf weitergelebt hätte. Zumal er mit Magnussen einen vielversprechenden Nachfolger gehabt hätte. Abgesehen davon halte ich es durchaus für möglich, dass das Video bereits vor seinem Tod entstanden ist und nun einem Masterplan folgend von einem seiner Schergen benutzt wird. Schließlich ist ein Kopfschuss nicht so leicht vorzutäuschen – es sei denn, wir erfahren nun, dass Sherlock damit die ganze Zeit gerechnet hat, schließlich war er der einzige, der den Selbstmord mit angesehen hat.

Fazit

Bild: ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2013

Bild: ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2013

Insgesamt steht in dieser Staffel der Charakter von Sherlock viel mehr im Mittelpunkt als die Fälle, die Jagd nach den Bösewichtern. Indem die Serie zunehmend die soziopathische Seite des Detektivs erkundet, bleibt weniger Zeit für die Einführung von Gegenspielern und Ermittlungen, so dass die Aufklärung allein Sherlocks ‚Superkräften‘ anzulasten ist. Außerdem wird seine Involvierung in die Geheimdiensttätigkeiten seines Bruders beständig betont, daher wird er immer mehr zum ‚Agenten seiner Majestät’, wird zu einem Helden, der gelegentlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden muss. Vom Detektiv aus der Baker Street bleibt somit immer weniger übrig und ich frage mich, ob er durch die ständige Betonung seiner Genialität sowie Exzentrik nicht auch seine Individualität einbüßt. Es mag zunächst widersprüchlich klingen: Aber ist dieser Sherlock, der insbesondere durch die Fähigkeiten seines Gehirns beeindruckte, nicht längst eine so entrückte Figur geworden, dass diese Talente nicht mehr besonders gefragt sind? Ist er mehr Geheimagent denn Privatdetektiv? Mir hat jedenfalls das Geheimnisvolle gefehlt, die Neugier und die Spannung. Sicher war „Sherlock“ niemals eine „detective show“, sondern eine Serie über einen Detektiv (so hat es Mark Gatiss selbst einmal formuliert), aber auch eine Serie über einen Detektiv braucht mehr als immer noch eine Wendung, noch eine Drehung und noch ein überraschendes Moment. Und hier läuft die Serie meiner Meinung nach trotz der guten Schauspieler, der vielen tollen und originellen Szenen Gefahr, den Bogen schlichtweg zu überspannen.

„Im Zeichen der Drei“ und „Sein letzter Schwur“ werden am 8. und 9. Juni um 21:45 Uhr in der ARD ausgestrahlt.

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Die Brücke II – Transit in den Tod

(c) ZDF; Carolina Romare

(c) ZDF; Carolina Romare

Über ein Jahr nach dem Ende der ersten Staffel setzt die „Die Brücke II – Transit in den Tod“ ein: Ein Schiff rammt die Öresund-Brücke, von der Besatzung fehlt jede Spur, stattdessen befinden sich fünf betäubte Jugendliche an Bord. Da drei der Jugendlichen aus Dänemark kommen, erscheint eine Zusammenarbeit der Dänen und Schweden notwendig, also wendet sich Saga Norén (Sofia Helin, „Zurück nach Dalarna“) erstmals nach dem Tod seines Sohnes an ihren dänischen Kollegen Martin Rohde (Kim Bodnia, „In einer besseren Welt“). In der Zwischenzeit ist einiges passiert: Saga zieht gerade mit ihrem Freund zusammen und ist gewillt, eine Beziehung zu versuchen. Martin wohnt von seiner Frau getrennt und versucht weiterhin, den Tod seines Sohnes zu verarbeiten.

Weiterentwicklung der Charaktere

(c) ZDF; Carolina Romare

(c) ZDF; Carolina Romare

Bereits in der ersten Staffel waren die Hauptfiguren der größte Pluspunkt der Serie und hier knüpft die Fortsetzung überzeugend an. Martins Selbstsicherheit und seine Überzeugung, alles im Griff zu haben, wurden durch die Ermordung seines Sohnes erschüttert. Seither fühlt er sich von dem inhaftierten Täter Jens (Lars Simonen) verfolgt, findet aber keinen Ausweg – und auch die Therapie scheint ihm nicht zu helfen. Dann begegnet er Saga wieder, die ihn gemäß ihrer Art genauso behandelt wie vorher und er bemerkt, wie gut er sich dadurch fühlt. Deshalb bricht er die Therapie ab und glaubt schon bald, eine bessere Methode gefunden zu haben: Er will an den Polizisten in Jens appellieren, damit dieser an seinen Schuldgefühlen sein Leben lang trauert. Dadurch wird er Stück für Stück wieder zu dem früheren Martin, schlägt sorglos alle Warnungen in den Wind. Jedoch ist früh insbesondere durch das Verhalten seiner Ehefrau zu ahnen, dass der Weg zurück in das Familienleben weitaus schwieriger sein wird.

(c) ZDF; Carolina Romare

(c) ZDF; Carolina Romare

Auch die Grundidee zur Weiterentwicklung von Saga ist gelungen: Das Zusammenleben mit ihrem Freund stellt sie vor große Schwierigkeiten, fleißig liest sie Beziehungsratgeber, jedoch sind ihre Bemühungen, sich mit ihrem Verhalten der Umwelt anzupassen – bspw. über Scherze zu lachen – manchmal verstörend, oft aber komisch. Hier schlittern die Autoren haarscharf daran vorbei, sie zu einer Lachnummer werden zu lassen. Das verhindern vor allem die letzten beiden Folgen der Staffel, in denen immer mehr Emotionen auf sie einprasseln, und die großartige Sofia Helin. Vor allem bleibe ich durch diese zweite Staffel skeptisch, ob ich Saga tatsächlich einfach damit erklären möchte, dass sie das Asperger-Syndrom hat (siehe Kommentare zu Staffel 1). In der Serie wird es nicht benannt, sicher deuten ihre schnelle Kombinationsgabe und ihr Wissen darauf hin, aber sie ist als brüchiger Charakter viel zu faszinierend, als dass ich sie einfac mit einem Etikett versehen möchte, das scheinbar alles erklärt. (Hierzu äußert sich Sofia Helin auch in einem Interview)

Der Fall

(c) ZDF; Carolina Romare

(c) ZDF; Carolina Romare

Neben den Hauptfiguren ist natürlich auch der Fall wichtig. Hier dreht sich anfangs alles um eine Gruppe von Öko-Terroristen, die durch Anschläge mit Pestbakterien und anderen Erregern auf Umweltverschmutzung und ähnliche Verbrechen aufmerksam machen wollen. Die Identität der ersten vier Attentäter kennt der Zuschauer schnell, hier ist es schade, dass nicht alle vier Überzeugungstäter sind, sondern zwei mehr oder weniger zur Mitarbeit gezwungen werden. Würden sie aus Überzeugung handeln, hätten sich andere Themen ergeben (wie z.B. „The East“ eindrucksvoll zeigt), so bleibt es bei einer traurigen Geschichte über einen Jungen, der letztlich ohne großen Bruder aufwachsen wird. Dennoch hat mir insgesamt der Verlauf gefallen: Nachdem der Fall anfangs klar gesellschaftspolitisch angelegt ist, folgt mit hinzukommen Nebenhandlungen – meist kommentarlos begonnen – eine Wendung ins Private und im finalen Akt zurück ins Gesellschaftspolitische. Sicher sind es insgesamt viele Wendungen, die oft auch relativiert werden, aber letztlich fügt sich alles gut zusammen.

Das Ende

(c) ZDF; Carolina Romare

(c) ZDF; Carolina Romare

Im Gegensatz zu letzten Staffel, bei der die letzte Folge eine Katastrophe war, ist den Serienmacher dieses Mal ein guter und mutiger Schluss gelungen. Dass der Fall durch eine Volte wieder im Politischen landet ist bereits gut, dass es noch einen weiteren Mann im Hintergrund gibt, der gar nicht enttarnt wird, noch besser. Dieser Schluss lässt viele Möglichkeiten für eine Fortsetzung offen und erscheint zudem realistisch: Bei einem Terrornetzwerk ist der Täter schwieriger zu fassen, je höher er in der Hierarchie steht.

Die größere Überraschung hängt jedoch mit Martin zusammen. Nachdem alles so gelaufen ist, wie er sich gewünscht hat, und er in der ihm eigenen Überheblichkeit sogar in Sagas Vergangenheit geschnüffelt hat, um ihr zu helfen, muss er einsehen, dass seine Ehe endgültig gescheitert ist. Dadurch wird er aus der Bahn geworfen und muss zudem erkennen, dass damit auch alle andere Besserungen obsolet geworden sind. Als dann Jens tot in seiner Zelle gefunden wird, ahnt Saga, dass Martin dahinter stecken könnte. Und so endet die Staffel damit, dass er wegen Mordes verhaftet wird. Dieses Ende lässt einigen Raum für Spekulation. Auf der einen Seite würde Saga Martin nicht verhaften lassen, wenn sie keine Beweise hätte, außerdem betont sie ihm gegenüber auch, dass sie wisse, dass er der Täter sei. Damit hätte Martin eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wie Jens, der nach dem Tod seines Sohnes auch zum Mörder wurde (wenngleich er weitaus mehr Menschen getötet hat). Außerdem würde es seinem Charakter auch eine düstere Seite hinzufügen, die bisher nicht zu vermuten war. Auf der anderen Seite könnte ich mir aber vorstellen, dass Martin vorhatte, Jens zu ermorden – deshalb hat Saga die entsprechenden Beweise gefunden –, es letztlich aber nicht getan hat. Damit stünde dann nach einer Aussprache auch einer weiteren Zusammenarbeit nichts mehr im Wege. Gespräche über eine dritte Staffel laufen jedenfalls bereits.

Am 2. Mai erscheint die zweite Staffel bei Edel:Motion auf DVD und Blu-ray.

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„The Muppets. Again“

Bekanntermaßen bin ich ja ein großer Fan der Muppets und deshalb habe ich mich über ihre Rückkehr auf die Kino-Leinwand gefreut. „Die Muppets“ war meines Erachtens gelungen – und auch so erfolgreich, dass es nun einen zweiten Film mit den Muppets geben wird. Die Story erinnert an „The Great Muppet Caper“ (dt. „Der große Muppet-Krimi“): Nachdem die Muppets ihr Theater gerettet haben, touren sie mit ihrer Show durch Europa. Dabei werden sie von dem weltgrößten Kriminellen, Constantin, und seinem Handlanger Dominic (Ricky Gervais) in einen Coup verwickelt, der insbesondere Kermit in Gefahr bringt. Denn Constantin sieht ihm zum Verwechseln ähnlich …

Am Set (c) Walt Disney Studios

Neben Ricky Gervais sind Tina Fey und Ty Burrell als Nicht-Muppets mit von der Partie. Das Drehbuch stammt von James Bobin, der dieses Mal mit Nicholas Stoller („Forgetting Sarah Marshall“, „The Five-Year Engagement“) zusammengearbeitet hat. Das klingt erst einmal recht vielversprechend. Und die Musik kommt wieder von Bret McKenzie, der ja auch das geniale „Man or Muppet“ geschrieben hat. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, ob James Bobin ein weiteres Mal die Gratwanderung zwischen Nostalgie und modernem Kinder-Film gelingt.

Und wenngleich ich sonst kein Freund von Teaser-Trailern bin – nach der letztjährigen Kampagne erhoffe ich mir hier wieder großen Spaß!

Update: Nun gibt es den ersten Trailer, allerdings hatte ich mir hier etwas mehr Kreativität erhofft.

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„Ganz normale Helden“ von Anthony McCarten

(c) Diogenes

Ein Jahr ist seit dem Tod von Donald Delpe, der großartigen Hauptfigur aus Anthony McCartens Roman „Superhero“, vergangen. Und dieses Jahr ist für die Familie Delpe nicht gut gelaufen: Mutter Renata vergräbt sich in ihrer Trauer und wirft ihrem Mann stumm seine vermeintliche Verantwortungslosigkeit vor. Sie kann ihren Sohn Donald nicht loslassen und pflegt sogar weiterhin seinen Facebook-Account. Hilfe verspricht sie sich von einem Chat im Internet, in dem sie mit einem Vertreter Gottes spricht. Vater Jim will sich seiner eigenen Trauer nicht stellen, sondern vergräbt sich in seiner Arbeit und ist überzeugt, dass seiner Familie nur ein Neuanfang in einem Haus auf dem Land helfen würde. Und Donalds Bruder Jeff hat es mittlerweile aufgegeben, seinen Eltern in ihrer Trauer zu helfen. Er hat sich in die Welt des Online-Rollenspiels „Life of Lore“ zurückgezogen, in der er sich frei entfalten kann. Nachdem seine Mutter aber ein weiteres Mal Kontrolle mit Fürsorge verwechselt, zieht Jeff die Konsequenzen und haut ab. Daraufhin versinkt Renata tiefer in ihre Depressionen und stellt aberwitzige Bemühungen an, ihren Sohn zu finden. Jim beschließt hingegen, dass er die Welt von „Life of Lore“ kennenlernen muss. Denn dort – so ist er überzeugt – wird er seinen Sohn finden. Also macht er sich mit der Hilfe eines Computer-Experten auf den Weg in die virtuelle Welt. Weiterlesen

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Von „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ zu „Superhero“ – Über die Verfilmung des Romans von Anthony McCarten

(c) Bavaria Pictures

Normalerweise lese ich erst ein Buch und sehe dann den Film. Im letzten Jahr habe ich es lediglich bei „Naokos Lächeln“ in anderer Reihenfolge gemacht, in diesem Jahr nun bei „Am Anfang eines viel zu kurzen Tages“, der Verfilmung von Anthony McCartens Roman „Superhero“. Bei dieser Vorgehensweise verschieben sich die Rezeptionseinflüsse. Nun habe ich die Bilder des Films im Kopf, das Aussehen der Schauspieler und ihre Interpretation der Rolle. Im Verlauf der Lektüre rückt der Film zumeist in den Hintergrund, aber gerade am Anfang beeinflusst der Film doch die Erwartung.

Über die Besonderheiten des Films

Thomas Brodie-Sangster als Donald Delpe (c) Bavaria Pictures

Erzählt wird in Buch und Film von dem krebskranken Donald Delpe und seiner Familie. In dem Film des irischen Regisseurs Ian Fitzgibbon wird die Rolle hervorragend von Thomas Brodie-Sangster gespielt. Beeindruckt hat mich aber insbesondere der Erzählstil des Films. Donald hat in seinen Comics ein Ventil für seine Krankheit gefunden. Daher unterbrechen animierte Szenen den Fortgang der Handlung und etablieren eine zweite Ebene in dem Film, die sich allein im Donald und seine Wahrnehmung dreht. Dabei bringen die düsteren Bilder seine Ängste zum Ausdruck. Neben den animierten Szenen habe ich in meiner Besprechung für spielfilm.de auch die Musik hervorgehoben, die gut eingesetzt war. Aber im Gegensatz zu den animierten Szenen ist Musik ein sehr filmisches Mittel, also spielte sie bei den Erwartungen an den Roman keine Rolle. Weiterlesen

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„Savages“ – Oliver Stone verfilmt „Zeit des Zorns“ von Don Winslow

(c) Suhrkamp

Ben und Chon sind beste Freunde, spielen gemeinsam Beachvolleyball und betreiben einen lukrativen Drogenhandel mit erstklassigem selbstgezüchteten Hydro-Gas. Von diesem Geld kann es sich Ben leisten, durch die Welt zu reisen und Menschen in der dritten Welt zu retten, während Ex-Navy-Seal Chon im sonnigen Kalifornien bleibt und sich um die schmutzigen Seiten des Geschäfts kümmert. Die Dritte im Bunde ist O, eigentlich Ophelia, die mit ihren Jungs eine glückliche Dreiecksbeziehung führt. Für das Trio läuft also alles bestens im sonnigen Laguna Beach. Doch dann bekommen Ben und Chon eine unmissverständliche Nachricht von dem mexikanischen Baja-Kartell: Wenn sie ihre Ware zukünftig nicht exklusiv und zu wesentlich niedrigeren Preisen an sie verkaufen, werden sie sterben. Anfangs weigern sich Ben und Chon und wollen einfach aus dem Geschäft aussteigen. Aber dann wird O entführt und sie haben keine Wahl.

Krimi-Kritik zu „Zeit des Zorns“ von Don Winslow
Der Drogenhandel und Kalifornien sind die Themen des Amerikaners Don Winslow, der mit seinen Kriminalromanen seit 2009 auch hierzulande sehr erfolgreich ist. Weiterlesen

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