Wenn auf der Rückseite eines Buches Donald Ray Pollock mit den Worten zitiert wird: „Einer der wildesten Trips, auf die man beim Lesen eines Buches überhaupt gehen kann“, dann werden Erwartungen geweckt. Immerhin hat Donald Ray Pollock mit „Das Handwerk des Teufels“ einen harten, brutalen und tieftraurigen noir-Roman geschrieben, der für mich weiterhin zu den besten Büchern des Jahres gehört. Auch „Cold Hard Love“ von Frank Bill ist ein düsterer Southern Noir. Dennoch – gerade im Vergleich zu Pollocks großartigem Buch – ist Frank Bills Geschichtensammlung nicht von dieser düsteren Aussichtslosigkeit geprägt, die diese Stilrichtung ausmacht.
In seinem Buch versammelt Frank Bill 17 Geschichten mit teils wiederkehrenden Charakteren. Alle spielen im Süden von Indiana in der Nähe des Blue River. Sie erzählen von einem Großvater, der seine Enkelin in die Prostitution verkauft, von Chrystal-Meth-Junkies, Kriegsveteranen, untreuen Ehefrauen und Cops. Getreu des Originaltitels „Crimes in Southern Indiana“ handeln sie von Gewalt und Verbrechen. Weiterlesen