Archiv für den Monat: Mai 2012

„Lachfischen im Jemen“ – Über Lasse Hallströms Verfilmung von Paul Tordays Buch

Lasse Hallströms Verfilmung von „Lachfischen im Jemen“ ist eine gute romantische Komödie, die die üblichen Klischees weitgehend vermeidet und mit spritzigen Dialogen sowie überzeugenden Darstellern sehr gut unterhält. Aber eine Frage drängt sich dennoch auf: Wie wurde aus Paul Tordays satirischem Roman eine Liebesgeschichte?

Pressesprecherin Patricia Maxwell (Kristin Scott Thomas) © 2012 Concorde Filmverleih GmbH

Die Ausgangssituation ist in Buch und Film identisch: Der Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama will in seiner jemenitischen Heimat Lachsfische ansiedeln. Mit Hilfe der Engländerin Harriet Chetwode-Talbot (gespielt von Emily Blunt) nimmt er Kontakt zu dem britischen Fischerei-Experten Dr. Alfred Jones (Ewan McGregor) auf, der anfangs angesichts der Absurdität des Vorhabens entgeistert abwinkt. Auf politischen Druck des PR-Beraters Peter Maxwell (im Film eine Frau, gespielt von Kristin Scott Thomas) des britischen Premierministers muss sich Alfred auf das Projekt einlassen – und entwickelt eine ungeahnte Begeisterung. Weiterlesen

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Media Monday #46

Mit Dank an Wulf vom Medienjournal

Und die Woche beginnt mit dem Media Monday:

1. Der beste Film mit Gerard Butler ist für mich Guy Richties „Rock N Rolla“, weil ich ansonsten keinen Film mit Gerard Butler gesehen habe.

2. Rainer Werner Fassbinder hat mit „Angst essen Seele auf“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil schon der Titel die Atmosphäre dieses Films fasst. Außerdem kannte ich Brigitte Mira vorher nur als eine der drei Damen vom Grill und war von ihr in diesem Film begeistert.

3. Der beste Film mit Hilary Swank ist für mich „Boys don’t cry“. Dieser packende, toll gespielte und auf der wahren Geschichte von Brandon Teena basierende Film überzeugt durch seine Kompromisslosigkeit und Ehrlichkeit. Weiterlesen

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Krimi-Kritik: Fred Vargas‘ „Die Nacht des Zorns“

(c) Aufbau

Dieses Mal muss Kommissar Adamsberg gleich an vielen Fronten tätig werden: Ein Unbekannter bindet Tauben die Beine zusammen und lässt sie elendig verenden. Ein reicher Industrieller wird in seinem eigenen Auto verbrannt und ein Unschuldiger soll dafür verantwortlich gemacht werden. Außerdem behauptet eine Frau, ihre Tochter Lina habe das Wütende Heer (die armée furieuse, in Deutschland bekannt als Die Wilde Jagd) gesehen, das den Tod vierer Bewohner des Städtchens Ordebec ankündigt. Noch dazu lebt Adamsberg nun mit seinem Sohn Zerc zusammen, den er erst im letzten Roman gefunden hat. Und aus diesen Elementen entsteht im typischen Fred-Vargas-Stil ein hervorragender Kriminalroman. Weiterlesen

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Skandinavische Filmtage 2012 in Bonn – Programm und Tipps

Logo der Skandinavischen Filmtage

Vom 10. bis zum 16. Mai finden in Bonn wieder die Skandinavischen Filmtage statt – und das Programm kann sich in diesem Jahr sehr sehen lassen! Sehr empfehlen möchte ich vor allem den isländischen Film „Eldfjall“ („Volcano“), der es wohl nicht in die deutschen Kinos schaffen wird. In seinem berührenden Spielfilmdebüt erzählt Regisseur Rúnar Rúnarsson von dem schroffen Hannes (Theodor Juliusson), dessen Frau kurz nach seiner Pensionierung einen Schlaganfall erleidet und von ihm gepflegt wird. „Volcano“ ist ein schnörkelloses Drama, das wichtige Fragen aufwirft und mir im letzten Jahr bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck ausgesprochen gut gefallen hat. Und wer das norwegische Drama „Kongen av Bastøy“ („King of Devil‘s Island“) und den schwedischen Film „Svinalängorna“ („Bessere Zeiten“) mit Noomi Rapace im Kino verpasst hat, kann diese Filme nun ebenfalls nachholen.

Sofern nicht anders angegeben, laufen die Filme im Kino in der Brotfabrik – und im Original mit (z.T. englischen) Untertiteln

Das Programm im Überblick: Weiterlesen

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„Fenster zum Sommer“ als Literaturverfilmung – Kritik und Verlosung

Eines Morgen wacht Ursula auf und bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Sie befindet sich nicht im Bett ihres Hauses neben ihrem Ehemann Joachim, sondern wieder bei ihrer herrischen Tante Priska. Und es ist auch kein Sommer mehr, sondern der siebte Februar. Was ist passiert? Aus dieser Ausgangssituation entwickelt Hannelore Valencak in ihrem lesenswerten Roman „Das Fenster zum Sommer“ ein eindrucksvolles Porträt einer Frau, die die Möglichkeiten ihres Lebens nicht nutzen kann.

Der Roman „Das Fenster zum Sommer“ von Hannelore Valencak

Hannelore Valencak (c) Gert Schlegel

Zunächst geht Hannelore wie betäubt dem Alltag nach, den sie längst hinter sich gelassen glaubte. Sie hofft, sie würde nur träumen, aber allmählich muss sie erkennen, dass sie tatsächlich die letzten Monate noch einmal leben muss. Sie vermisst Joachim, der ihr Ausweg aus ihrem trostlosen Dasein war. Deshalb ruft sie ihn an, aber er kennt sie nicht – und ist noch mit der hübschen Ingeborg zusammen.

Doch Ursula kann nicht einfach wieder in ihr altes Leben zurück, nachdem sie gemerkt hat, dass es viel mehr sein könnte: „Es ist mir immer zu wenig gewesen, nur habe ich es eben nicht so genau gewußt. Ich habe mir gesagt: So ist es eben. Das heißt, etwas anderes habe ich nicht gekannt“, sagt sie zu ihrer Kollegin Frau Gartner, die in wenigen Monaten tot sein wird. Frau Gartner widerspricht Ursula, sie ist älter und hat sich mit den schönen Kleinigkeiten abgefunden. Aber Ursula scheint dazu nicht in der Lage, dafür hat sie das Leben ihrer Tante zu sehr vor Augen. Weiterlesen

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Media Monday #45

Auf geht’s in eine neue Runde des Media Monday.

1. Der beste Film mit Robert De Niro ist für mich kaum auszumachen. Als erstes kam mir „Der Pate, Teil 2“ in den Sinn, aber dann musste ich schon an „Heat“ denken. Und an „The Deer Hunter“, „Good Fellas“ und „Taxi Driver“. Den Komödienschauspieler De Niro mag ich nicht so sehr – außerdem haben mich seine letzten Filme eher enttäuscht. Also Augen zu und durch: „Der Pate, Teil 2“.

2. Robert Rodriguez hat mit „Sin City“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich sonst nur noch „From Dusk Till Dawn“ kenne. Weiterlesen

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Vorschau: Snow White & The Huntsman

(c) Universal

Dieses Jahr stehen Verfilmungen von „Schneewittchen“ hoch im Kurs. Nach dem vergnüglichen „Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ mit Julia Robert und Lily Collins folgt nun mit „Snow White & The Huntsman” eine düstere Version dieser Geschichte. Snow White (Kristen Stewart) ist die einzige Person, die schöner ist als die böse Königin (Charlize Theron). Also soll der Huntsman (Chris Hemsworth) sie töten. Aber er wechselt die Seiten – und bildet Snow White stattdessen zur Kämpferin aus. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg gegen die böse Königin …

Der Trailer verspricht ein bildgewaltiges Fantasy-Epos und eine sehr böse Charlize Theron. Besonders gespannt bin ich allerdings auf Kristen Stewart, die mir bereits in „Welcome to the Rileys“ eigentlich recht gut gefallen hat.

„Snow White & The Huntsman” startet am 31. Mai in den Kinos.

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