Auf geht’s in eine neue Runde des Media Monday.
1. Der beste Film mit Robert De Niro ist für mich kaum auszumachen. Als erstes kam mir „Der Pate, Teil 2“ in den Sinn, aber dann musste ich schon an „Heat“ denken. Und an „The Deer Hunter“, „Good Fellas“ und „Taxi Driver“. Den Komödienschauspieler De Niro mag ich nicht so sehr – außerdem haben mich seine letzten Filme eher enttäuscht. Also Augen zu und durch: „Der Pate, Teil 2“.
2. Robert Rodriguez hat mit „Sin City“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich sonst nur noch „From Dusk Till Dawn“ kenne.
3. Der beste Film mit Julianne Moore ist für mich auch sehr schwer zu entscheiden. Julianne Moore spielt in sehr vielen Filmen mit, die ich gerne gesehen habe – „Magnolia“ beispielsweise. Außerdem steht ihre Leistung fast immer im Schatten anderer. In „The Hours“ finde ich sie wesentlich stärker als Nicole Kidman, in „The Kids Are All Right“ ist sie so natürlich, dass man fast vergessen könnte, wie schwierig gerade das ist. Aber der beste Film ist dann für mich doch „A Single Man“, der eben nicht nur wegen Colin Firth sehenswert ist.
4. Eigentlich schaue ich Filme, in denen es um Zeitreisen geht, nicht sonderlich gerne. Aber manchmal ergibt die Möglichkeit einer Zeitreise ein spannendes Spiel mit verschiedenen Wahrnehmungsebenen – wie beispielsweise kürzlich in den Verfilmungen von „Fenster zum Sommer“ und „Schilf“.
5. Am Donnerstag startet die Kinoadaption von 21 Jump Street, der Serie mit der Johnny Depp seine Karriere begründet hat. Wie ist eure Meinung zu dem Remake? Toll, überflüssig oder einfach nur egal? Ich habe die Serie nie gesehen, daher stehe ich auch dem Remake recht gleichgültig gegenüber. Es soll ja recht unterhaltsam geworden sein. Grundsätzlich finde ich diesen „Trend“, Filme aus Fernsehserien zu machen, recht befremdlich. Denn es gibt so viele (Dreh-)Bücher, die nur auf eine Verfilmung warten.
6. Die beste Krimi-Serie ist „The Wire“. Diese Serie hat jedes Lob verdient und neue Maßstäbe für die Konzeption von Fernsehserien gesetzt – im Hinblick auf Komplexität, Charaktere und Plots. Normalerweise zitiere ich recht selten aus Serien, Filmen oder Bücher, aber wenn, dann meistens aus „The Wire“. Und diese Serie zeigt, was möglich wäre, wenn sich Fernsehsender vom Quotendruck befreien. Seither ärgere ich mich noch viel mehr über den fehlenden Mut der öffentlich-rechtlichen Sender, die ihren Erfolg nach Einschaltquoten bemessen, obwohl sie doch nicht allein von Werbung abhängig sind. Denn ich bin überzeugt, dass es auch hierzulande möglich ist, eine sehr gute Serie zu entwickeln, die mutiger und konsequenter ist als „Im Angesicht des Verbrechens“.
7. Mein zuletzt gesehener Film war „Die Vermissten“ und der war mittelmäßig, weil eine gute Geschichte durch eine symbolüberladene Inszenierung und holprige Dialoge verschenkt wurde.
Mist, anscheinend muss ich “The Wire” doch mal gucken…
Unbedingt! Am Anfang ist ein wenig Geduld erforderlich, aber dann hat diese Serie mich nicht mehr losgelassen …
Yeah, die 2. “The Wire”-Stimme nach der Meinigen! 🙂
4: Von SChilf habe ich noch nichts gehört, aber ich mag Juli Zeh. Danke für den Hinweis.
6: The Wire. Gute Wahl. Längst entschieden (spätestens nach dem kurzen reinschauen in die ersten beiden Episoden), dass ich die schauen will, aber derzeit ist so wenig Zeit.
HBO setzt in Sachen neuer Film/Serienstandards ja einen Maßstab nach dem anderen (Sopranos, Game of Thrones, selbst bei Comedies wissen sie was geht, etwa mit Bored To Death). Bei solchen Sachen wäre ich liebend gern bereit für das Schauen zu bezahlen. Ich glaube dieses Finanzierungskonzept wird sich auf lange Sicht durchsetzen. Sollte das der Fall sein, hoffe ich, dass die Verantwortlichen wissen, in was sie das Geld stecken sollten.
Ich wäre auch bereit, für gute Serien und Fernsehfilme zu bezahlen, hätte sie dann aber auch gerne im O-Ton am besten mit Untertiteln. Allerdings glaube ich nicht, dass innovative Formate nur bei Bezahlsendern möglich ist. Das zeigt ja beispielsweise die BBC mit “Sherlock”.