Kritik und Gewinnspiel: „Sebastian Bergman – Spuren des Todes 1“

(c) Rowohlt Polaris

(c) Rowohlt Polaris

Als ich Anfang des Jahres 2012 den Roman „Der Mann, der kein Mörder war“ von dem Autoren-Duo Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt las und besprach, äußerte ich die Vermutung, dass mir die Geschichte als TV-Serie besser gefallen würde als das Buch. Nun wurden die ersten beiden Bände der Reihe um den Psychologen Sebastian Bergman verfilmt und im ZDF ausgestrahlt, außerdem erscheint am 25. Oktober die DVD.

„Der Mann, der kein Mörder war“

Bergman (links) mit seinem Team (c) Edel:Motion

Bergman (links) mit seinem Team (c) Edel:Motion

Der erste Teil von „Sebastian Bergman – Spuren des Todes 1“ erzählt die Geschichte von „Der Mann, der kein Mörder war“. Ein Schüler ist in dem Heimatort des Kriminalpsychologen Sebastian Bergman (Rolf Lassgård) ermordet worden, das Team um Kommissar Torkel Höglund (Tomas Laustiolahandelt) soll den Fall aufklären. Einst haben sie zusammengearbeitet, dann aber den Kontakt verloren – außerdem ist Bergman mittlerweile eher für seine Frauengeschichte und sein unmögliches Verhalten bekannt. Doch er ist in Västerås, um die Hinterlassenschaft seiner Mutter zu ordnen, und bietet deshalb seine Hilfe an. Torkel braucht Unterstützung, also gibt er Sebastian eine weitere Chance – wenngleich sein Team wenig davon hält. Weiterlesen

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Media Monday #121

1. In „The Muppets“ gab es dieses Technik-Gadget mit dem man ‚per Karte reisen konnte‘. Das hätte ich auch gerne, weil ich Fahrten mit dem Auto oder Zug zwar eigentlich sehr gerne mag, mir hin und wieder aber gerne einen zeitlichen Bonus verschaffen würde. (Außerdem habe ich etwas geschummelt, es ist kein Technik-Gadget, sondern einfach eine Karte aus Papier. Aber sonsten wäre mir nur noch ein Laser-Schwert oder das Auto aus „Zurück in die Zukunft“ eingefallen. Und das will ich beides nicht.)

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2. Gerne würde ich einmal die Zeit finden, um all die Bücher auf meinem SuB zu lesen und all die Filme auf meiner Liste zu gucken.

3. Es ist verdammt schade, dass die Serie „Homeland“ so wenig aus der spannenden Ausgangssituation macht.

4. Bei dem Buch „Das Leben ist kein Spiel“ von Boris Becker schreckt mich vor allem, dass viele Menschen es lesen werden. Wobei – noch mehr schreckt mich, dass auch viele Menschen das Buch von Daniela Katzenberger lesen werden.

5. Von Arne Dahls Büchern rund um das A-Team war ich schlichtweg begeistert, wohingegen mich die Verfilmung enttäuscht hat.

6. Die beste Parodie vom „Erlkönig“ hat der unglaubliche Heinz Groening damals bei Nightwash hingelegt. (Leider habe ich kein Video in besserer Qualität gefunden, aber es kommt ja auch auf den Ton an)

7. Mein zuletzt gelesener Blogeintrag war über „The Gardener’s Son“ von Cormac McCarthy im Blog von Indiewire und der war informativ, da ich gerade an meinem Beitrag über McCarthy schreibe.

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Krimi-Kritik: „Die hohe Kunst des Bankraubs“ von Christopher Brookmyre

(c) Galiani Berlin

(c) Galiani Berlin

Am Anfang von „Die hohe Kunst des Bankraubs“ steht eine andere Fertigkeit: die Kunst eines gekauften Blowjobs ohne Extras. Das ist nach Ansicht des Profikillers Harry eine einfache, aber dennoch unterschätzte Transaktion, bei der „der Kunde noch genau das bekam, wofür er bezahlt hat“: „nichts als zuverlässiges, leidenschaftsloses Schwanzlutschen zum vorher vereinbarten Pauschalpreis“. Doch in Mexiko – dort befindet sich Harry gerade – ist ein einfacher Blowjob schwierig zu bekommen. Deshalb will er dort so schnell wie möglich wieder weg. Nach diesem Prolog wechselt der Schauplatz nach Schottland. In Glasgow arbeitet Angelique de Xavia bei der Polizei, sie ist schwarz und Anhängerin der Rangers, deshalb passt sie dort nicht allzu gut hinein. Aber sie ist auch mutig und clever, deshalb wird sie zu einem besonderen Bankraub gerufen, der allein schon die Lektüre von Christoph Brookmyres Kriminalroman lohnt – und über den daher auch nichts verraten werden soll. Weiterlesen

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„Flut“ von Daniel Galera

„Er hat das Gefühl, als wollte das Meer etwas von ihm, kann sich aber nicht vorstellen, was. Als gäbe es da etwas, das er vergessen hat, oder von dem er nicht mal weiß, dass er es weiß. Das Meer fragt ihn danach und scheint immer kurz davor, die Geduld zu verlieren, aber er verlässt es gerade noch rechtzeitig, bevor es einen Wutanfall bekommt.“

Ein letztes Mal wird der 33-jährige Erzähler von Galeras Roman „Flut“ zu seinem Vater gerufen, der ihm die Geschichte seines Großvaters erzählt, der einst in dem Küstenort Garopaba bei einem Tanzfest erstochen wurde. Die Tat wurde niemals aufgeklärt. Seine Geschichte schließt der Vater mit der Ankündigung, dass er sich das Leben nehmen werde. Er bittet seinen Sohn lediglich, seine Hündin Beta einschläfern zu lassen. Er selbst bringe es nicht übers Herz und Beta würde ohne ihn zugrunde gehen. Widerwillig stimmt der Erzähler zu, entscheidet sich nach dem Selbstmord des Vaters aber dagegen. Stattdessen nimmt er Beta zu sich und begibt sich auf der Suche nach Wahrheit und Läuterung nach Garopaba. Dort lebt er zurückgezogen in einem Haus am Strand, arbeitet als Lauf- und Schwimmtrainer, beginnt eine Beziehung mit Dália, freundet sich mit einem Pensionsbesitzer an und stellt den Dorfbewohnern Fragen über seinen Großvater. Sie antworten nicht, sondern werden misstrauisch und wollen nicht über ihn reden. Auch sein Großvater war ein Fremder, der erst die Neugier und dann den Hass der Bewohner erregte, und dem Erzähler scheint es nun ganz ähnlich zu ergehen. Weiterlesen

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Media Monday #120

1. Mit dem Talent und Einfallsreichtum eines Schriftstellers ist leider nicht jeder gesegnet, der ein Buch veröffentlicht.

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2. Buchmessen sind ein schöner und wichtiger Teil meiner Arbeit.

3. Der Tatort ist schon lange nicht mehr, was er einmal war.

4. Die Oscar-Verleihung wird mir nie mehr so gut gefallen wie beim ersten Mal, weil ich diesem Firlefanz von Jahr zu Jahr weniger abgewinnen kann.

5. Am Beruf des Schauspielers stelle ich mir am schwierigsten vor, ausreichend Engagements zu finden, um davon leben zu können.

6. Ein Autogramm wollte ich noch nie haben.

7. Mein zuletzt gelesenes Buch war „Korrupt“ und das war ein solider Schweden-Thriller, weil Robert Kviby bekannte Zutaten gekonnt verbindet. Mehr davon demnächst.

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Krimi-Kritik: „Das Fest der Schlangen“ von Stephen Dobyns

„Wenn in einer Kleinstadt ein schreckliches Verbrechen geschieht, ist das eine Tragödie. Ein zweites ist ein Fluch.“

Brewster ist ein kleiner verschlafener Ort in Rhode Island. Normalerweise bekommt es die Polizei dort mit Verkehrssündern und Einbrechern zu tun, doch nun ist im Morgan Memorial Hospital das Baby der 16-jährigen Penny Summers verschwunden und an seiner Stelle fand die Nachtschwester Schlangen im Babybett vor. Schnell macht diese Nachricht die Runde in der Kleinstadt – und es wird nicht bei diesem einen Verbrechen bleiben. Stattdessen sehen sich der reizbare Woody und sein Partner Bobby mit angriffslustigen Kojoten, Satanisten und anderen Kulten konfrontiert, die die Ermittlungen immer undurchschaubarer machen.

(c) C. Bertelsmann

(c) C. Bertelsmann

In seinem Thriller „Das Fest der Schlangen“ stürzt Stephen Dobyns eine Kleinstadt in ein Chaos, das ebenso vollständig wie glaubwürdig ist. Aus einer dezidiert allwissenden Perspektive schildert der Erzähler anfangs das normale Leben in diesem Ort ebenso wie die Verbrechen, kommentiert die Ereignisse und deutet auf spätere Entwicklungen hin. Dabei stellt sich – im Gegensatz zu beispielweise Arne Dahls „Bußestunde“ – im weiteren Verlauf nicht heraus, wer dieser Erzähler ist. Vielmehr entsteht durch diese Perspektive anfangs ein langsames Erzähltempo, das nach gut 50 Seiten deutlich anzieht. Weiterlesen

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„Abschied von Atocha“ von Ben Lerner

(c) Rowohlt

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Wer kennt ihn nicht, den typischen Protagonisten vieler amerikanischer Ostküsten-Romane: ein mehr oder minder erfolgreicher Schriftsteller, im Disput mit sich selbst oder seiner Umgebung, der in New York lebt und sich an seine Zeit im europäischen Ausland erinnert. Im Gegensatz zu diesen Protagonisten ist der jungen amerikanische Lyriker Adam Gordon noch ganz am Anfang seines literarischen Lebens, ja, er versteht sich selbst noch nicht einmal als Lyriker, sondern ist überzeugt, er gebe nur vor, ein Lyriker zu sein. Mit einem vermeintlichen Projekt über den spanischen Bürgerkrieg hat er ein Stipendium für einen Auslandsaufenthalt in Madrid erhalten und lebt nun ein Jahr lang in einer kleinen Wohnung an der Plaza Santa Ana. Sein Tag beginnt mit einem Kaffee und einem Joint, dann sieht er sich Bilder im Prado an, schlendert durch den Park, nimmt beständig Tabletten und durch seine anfangs geringen Spanischkenntnisse versteht er nicht immer, was seine Freunde ihm erzählen. Weiterlesen

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