Archiv der Kategorie: Bücher

Krimi-Kritik: „Kein Opfer ist vergessen“ von Michael Harvey

Die Fernsehserie „Cold Case“ mochte ich immer recht gerne. Die Fälle waren meist gut, die Charaktere sympathisch und lange Zeit hielten sich die privaten Verwicklungen auch im Hintergrund. Vor allem aber haben mir die Musik in den historischen Rückblenden und die leicht kitschigen zusammenfassenden Bilder am Ende der Folge gut gefallen. Dann verleidete mir eine […]

Einige Anmerkungen zu „Sechzehn Frauen“ von Rafael Cardoso

7 Millionen Menschen leben im Stadtgebiet von Rio de Janeiro, der zweitgrößten Stadt Brasiliens. Berühmt für seine Sambaschulen und den Karneval, berüchtigt für seine Favelas. Um über diese Stadt zu erzählen, greift der brasilianische Autor Rafael Cardoso in seinem Buch „Sechzehn Frauen“ auf die Stimmen der titelgebenden 16 Frauen zurück, die in kurzen Geschichten von […]

Krimi-Kritik: „Korrupt“ von Robert Kviby

„Sie würde noch mehr Gründe zum Weinen haben, die Frau, die schluchzend neben dem noch nicht getrockneten Blutfleck des Ministerpräsidenten stand.“ Dessen ist sich der Erzähler von Robert Kvibys „Korrupt“ sicher. Denn der Mord an Olof Palme ist Ausgangspunkt des Aufstiegs von „neuen Zysten der schmutzig grauen Machtamöbe“, die sich in Schweden dank starker Allianzen […]

Krimi-Kritik: „Schwarzlicht“ von Horst Eckert

Der Düsseldorfer Kommissar Vincent Che Veih wurde gerade zum kommissarischen Leiter der K11 befördert, als er es mit einem brisanten Fall zu tun bekommt: Walter Castorp, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, ist sechs Tage vor der Landtagswahl in einem Swimming Pool ertrunken. Er hatte schon einige Skandale durchlebt, zuletzt wurde ihm vorgeworfen, er hätte im Stile […]

Lesenotizen zu „Straße der verlorenen Schritte“ von Lyonel Trouillot

In einer Nacht verbreitet sich in Port-au-Prince in Windeseile das Gerücht, dass etwas passieren wird – wieder einmal. Die Anhänger der Opposition wollen mit Gewalt die Macht erringen, und die Miliz des „großen Verblichenen Ewiglebenden Diktators“ könnte abermals ein Blutbad unter der Bevölkerung anrichten. In dieser Situation fährt ein Taxifahrer durch die nächtliche Stadt, erinnert […]

Krimi-Kritik: „Die hohe Kunst des Bankraubs“ von Christopher Brookmyre

Am Anfang von „Die hohe Kunst des Bankraubs“ steht eine andere Fertigkeit: die Kunst eines gekauften Blowjobs ohne Extras. Das ist nach Ansicht des Profikillers Harry eine einfache, aber dennoch unterschätzte Transaktion, bei der „der Kunde noch genau das bekam, wofür er bezahlt hat“: „nichts als zuverlässiges, leidenschaftsloses Schwanzlutschen zum vorher vereinbarten Pauschalpreis“. Doch in […]