Media Monday #50

Zum 50. Jubiläum des Media Monday hat sich Wulf etwas besonders ausgedacht: Heute sollten die Namen der Schauspieler und Regisseure selbst eingesetzt werden. Hier also meine Antworten:

1. Der Schauspieler Humphrey Bogart gefiel mir am besten in „The Maltese Falcon“, weil er die perfekte Verkörperung des coolen und lässigen Philip Marlowe ist.

2. Die Regisseurin Susanne Bier hat mit „Brødre“ ihre beste Regiearbeit abgelegt, weil sie hier ihr außenordentliches Talent für Charakterstudien eindrucksvoll beweist – und dazu ein packendes Drama inszeniert hat. Weiterlesen

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„Savages“ – Oliver Stone verfilmt „Zeit des Zorns“ von Don Winslow

(c) Suhrkamp

Ben und Chon sind beste Freunde, spielen gemeinsam Beachvolleyball und betreiben einen lukrativen Drogenhandel mit erstklassigem selbstgezüchteten Hydro-Gas. Von diesem Geld kann es sich Ben leisten, durch die Welt zu reisen und Menschen in der dritten Welt zu retten, während Ex-Navy-Seal Chon im sonnigen Kalifornien bleibt und sich um die schmutzigen Seiten des Geschäfts kümmert. Die Dritte im Bunde ist O, eigentlich Ophelia, die mit ihren Jungs eine glückliche Dreiecksbeziehung führt. Für das Trio läuft also alles bestens im sonnigen Laguna Beach. Doch dann bekommen Ben und Chon eine unmissverständliche Nachricht von dem mexikanischen Baja-Kartell: Wenn sie ihre Ware zukünftig nicht exklusiv und zu wesentlich niedrigeren Preisen an sie verkaufen, werden sie sterben. Anfangs weigern sich Ben und Chon und wollen einfach aus dem Geschäft aussteigen. Aber dann wird O entführt und sie haben keine Wahl.

Krimi-Kritik zu „Zeit des Zorns“ von Don Winslow
Der Drogenhandel und Kalifornien sind die Themen des Amerikaners Don Winslow, der mit seinen Kriminalromanen seit 2009 auch hierzulande sehr erfolgreich ist. Weiterlesen

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Media Monday #49

Hier wieder meine Antworten zum Media Monday, die mich teilweise sehr ins Grübeln gebracht haben:

1. Der beste Film mit Clark Gable ist für mich „Gone with the wind“. Ja, langweilig, ich weiß. Aber diesen Film habe ich als Kind geliebt und bestimmt 20-mal gesehen. Ich habe sogar das Buch gelesen. Daher musste ich allein schon aus nostalgischen Gründen so antworten.

2. Pedro Almodóvar hat mit „Alles über meine Mutter“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil er in diesem Film genau den richtigen Ton trifft.

3. Der beste Film mit Jennifer Connelly ist für mich „Requiem for a dream“, weil mich dieser Film nach dem Sehen noch lange beschäftigt hat. Sehr gut gefallen hat mir aber auch „Little Children“.

4. Jeder hat so seine Filme, von denen sie/er glaubt, dass sie außer einem selbst kaum jemand kennt, obwohl sie unglaublich gut, spannend, witzig oder was auch immer sind. Raus damit, was sind eure Geheimtipps? Weiterlesen

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Vorschau und Trailer: „Sons of Norway“

(c) Alamode Film

Am 5. Juli 2012 startet in den deutschen Kinos der norwegische Film „Sons of Norway“, mit dem Regisseur Jens Lien („Anderland“) nach einem Drehbuch von Nikolaj Frobenius („Insomnia“) dessen autobiographischen Roman „Theory and Practice“ verfilmt hat. Darin erzählt Nikolaj Frobenius von seinem Aufwachsen in dem Osloer Vorort Rykkin in den späten 1970er Jahren.

Nikolaj (Åsmund Høeg) wächst in einem toleranten und antiautoritären Hippie-Haushalt auf, in dem insbesondere sein Vater Magnus (Sven Nordin) seine verrückten Ideen ausleben kann. Also gibt es zu Weihnachten schon einmal Truthahn mit Bananen-Sauce – und statt einer Bestrafung nach einem Flaschenwurf auf den Schuldirektor hält Magnus eine flammende Rede. Rebellion ist bei einem solchen Vater kaum möglich … „Sons of Norway“ beginnt wie eine typische skandinavische Komödie mit skurrilen Charakteren und trockenem Humor, aber schon bald ändert sich der Ton und der Film entpuppt sich als spleeniges Vater-Sohn-Drama.

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Krimi-Kritik: „Platinblondes Dynamit“ von Jörg Juretzka

(c) Pendragon

Der Schriftsteller Folkmar, genannt Folle, Windell hat ein Problem: Seine Schundkrimi-Reihe um den hartgesottenen Detektiv Jack Knife soll eingestellt werden. Zukünftig will seine Verlegerin mehr Titel für das weibliche Publikum im Programm haben, daher kann er entweder auf das Geld verzichten – oder eine neue Hauptfigur erfinden. Aber das ist für Folkmar Windell gar nicht so einfach. Er ist nämlich seinem fiktiven Alter ego, dem eleganten und begehrten Schriftsteller Jarvis Chevalier, unähnlich, er kann noch nicht einmal an sein selbstgewähltes Pseudonym Will B. Everhard heranreichen. Immer noch lebt er mit seinem Kumpel Eddie in einer Wohnung, ist ständig mit der Miete im Rückstand und wird von der Polizistin Sabine Zahn mit Strafzetteln bombardiert. In seiner Verzweiflung installiert er eine Schreibsoftware auf seinem Rechner, die er einst mit einer drittklassigen Auszeichnung erhalten hat. Aber damit fängt das Drama an: Als er eine neue Geschichte beginnt, entwischt seine halbfertige Protagonistin Pussy Cat der Fiktion und landet in der Realität. Sie wähnt sich im New York der 1940er Jahre, in der sie sich mit der falschen Polizistin Sabie Tooth und der Brooklyn-Mörderin Wanda Molanski auseinandersetzen muss, befindet sich aber im Köln der Gegenwart und sieht sich mit der attraktiven Polizistin Sabine Zahn und der Vermieterin Mattka Wolanski konfrontiert. Doch sie weiß, was sie zu tun hat: Sie muss den Roosveldt-Diamanten  finden. Allerdings sieht sie aus wie Folkmar Windell mit blonder Perücke, so dass nun der Autor selbst von der Polizei verfolgt wird. Weiterlesen

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„Spieltrieb“ von Juli Zeh wird verfilmt

(c) btb

Juli Zehs „Spieltrieb“ gehört zu jenen Bücher, von denen ich mir schon lange eine Verfilmung wünsche. Ende Mai 2012 haben nun die Dreharbeiten begonnen. Regie wird Georg Schnitzler führen, der bisher unter anderem „Die Wolke“ und „Resturlaub“ inszenierte. Die hochintelligente Ada wird von Michelle Barthel gespielt, die Rolle des Alev übernimmt Jannik Schümann („Barbara“). In „Spieltrieb“ erzählt Juli Zeh von der obsessiven Beziehung der Schüler Ada und Alev, die den Lehrer Smolek in eine ausgeklügelte Erpressung verwickeln.

(c) Concorde Filmverleih

Weitere Rollen werden von Maximilian Brückner, Sophie von Kessel, Richy Müller und Ulrike Folkerts gespielt. Die Dreharbeiten finden in München und Bonn statt werden bis Ende Juli andauern. Der Kinostart ist für 2013 geplant.

Update: Der Film wird am 10. Oktober 2013 in den Kinos starten!

Update 2: Nun gibt es einen Trailer zu dem Film:

Die einfühlsame Erzählerweise hat mich überrascht, da ich einen eher analytischen Erzählton vermutet hätte. Auch erschien mir Alev weniger düster als erwartet. Aber von einem Trailer kann man nie auf den ganzen Film schließen, daher bleibe ich weiterhin sehr gespannt.

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Elmore Leonard – Über „Out of Sight“ und die Verfilmung von Steven Soderbergh

Elmore Leonard ist einer der Autoren, die perfekt ins Zeilenkino passen. In seinen Geschichten spielen Filme oft eine Rolle, viele seiner Romane sind bereits verfilmt worden, außerdem schreibt er selbst auch Drehbücher. Also nehme ich die Neuauflage seiner Werke im Suhrkamp-Verlag zum Anlass, eine Elmore-Leonard-Reihe zu beginnen. Den Anfang macht „Out of Sight“, ein Buch, dessen Verfilmung ich sehr gut kenne – und die sogar Teil meiner Abschlussprüfung im Studium war. Daher war ich auf das Buch sehr gespannt!

„Out of Sight“ von Elmore Leonard

(c) Suhrkamp

Elegant und temporeich erzählt Elmore Leonard von dem berühmten Bankräuber Jack Foley, der mit der Hilfe seines treuen Kumpanen Buddy aus dem Gefängnis ausbricht. Zufällig werden sie von dem US Marshall Karen Sisco überrascht. Sie überwältigen sie und sperren sie mit Jack Foley in den Kofferraum eines Cadillacs. Obwohl die Fronten sehr klar – sie will ihn zurück ins Gefängnis bringen, er will lieber sterben als noch einmal in den Knast zu gehen – sind sie fasziniert voneinander und reden über Filme. Dadurch besticht diese beengte Situation nicht nur mit elegantem Humor, sondern zugleich wird Jack Foley charakterisiert. Er hat ein Faible für Outlaws –so findet er es gut, dass sich Peter Finch in „Network“ nichts mehr gefallen lassen will – und ist ein Romantiker – er mag „Die drei Tage des Condor“ und bekennt später, er wünsche sich ein Ende wie Clyde in „Bonnie & Clyde“. Dennoch vergisst Karen nicht, auf welcher Seite sie steht und entkommt mit der unfreiwilligen Hilfe von Foleys zweitem Fluchthelfer. Aber Foley und Karen werden sich wiedersehen, daran besteht kein Zweifel. Weiterlesen

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