Die Preisträger der 57. Nordischen Filmtage stehen fest: Den NDR-Spielfilmpreis geht an den norwegischen Debütfilm “Å vende tilbake (Die Rückkehr)”, in dem Regisseur Henrik Martin die autobiographische geprägte Geschichte zweier Brüder erzählt, deren Vater aus Afghanistan zurückkehr und einen Tag später von einem Jagdausflug nicht zurückkehrt. Zwar finde ich es angesichts von aufwendig produzierten norwegischen Filme wie “The Wave” sehr schön, dass ein Debütfilm, der für 150.000 Euro gedreht wurde, den Hauptpreis erhält, aber abgesehen davon ist für mich die Entscheidung schwer nachzuvollziehen. An diesem Film ist insbesondere der Inhalt der Geschichte herausragend, aber weder die Erzählweise noch die Inszenierung. Hier hätte es deutlich stärkere Filme gegeben. Aber so ist es mit Jury-Entscheidungen. Eine lobende Erwähnung erhielten die Darsteller Ghita Nørby und Sven Wollter für “Key House Mirror”.
Bild aus “Die Rückkehr” (c) FilmBros.
Zwei Preise hat der isländische Film “Virgin Mountain” bekommen: Er wurde mit dem Publikumspreis der Lübecker Nachrichten und den Kirchlichen Filmpreis ausgezeichnet. Zudem erhielt Hauptdarsteller Gunnar Jónsson eine lobende Erwähnung. Es ist schon schade, dass es in Lübeck keinen Schauspielpreis gibt. Als zweiter isländischer Film erhält der Eröffnungsfilm “Sture Böcke” den Preis der Baltischen Jury, die alljährlichen einen nordischen Film auszeichnet.
Mit dem Dokumentarfilmpreis der Lübecker Gewerkschaften wird Camilla Nielsons “Democrats” auszeichnet. Die Kinder- und Jugendfilmjury hat sich für den finnischen Film “Toiset tytöt (Andere Mädchen)” entschieden.