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Zum DVD-Start: Ein exklusiver Ausschnitt aus „Rampart“

(c) Ascot Elite

Officer Dave Brown (Woody Harrelson) ist kein sympathischer Polizist. Er trinkt im Dienst, schluckt Pillen und prügelt auf Menschen ein, die es seiner Meinung nach verdient haben. Stets mit dem hehren Ziel vor Augen, die Straßen von Los Angeles sauber zu halten, damit seine Töchter und die anderen braven Bürger in Frieden leben können. Dafür bricht er auch Gesetze. Doch dann filmen Überwachungskameras der Stadt, wie er einen Verdächtigen fast tot schlägt. Das Video läuft im Fernsehen und Dave Brown muss sich vor den internen Ermittlungen verantworten. Dadurch wird nach und nach ein Skandal aufdeckt, der das gesamte Los Angeles Police Deparment erschüttert …

James Ellroy hat zusammen mit Regisseur Oren Moverman das Drehbuch zu diesem harten Cop-Thriller verfasst, der seit dem 7. August auf DVD und Blu-Ray erschienen ist. Die Hauptrolle wird von Woody Harrelson gespielt, in den Nebenrollen sind unter anderem Signourney Weaver, Robin Wright, Steve Buscemi und Ned Beatty zu sehen. Bevor nächste Woche meine ausführliche Besprechung des Films folgt, hier schon einmal ein exklusiver Ausschnitt aus „Rampart“:

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Provokation und Beklemmung – „Code Blue“ von Urszula Antoniak

Marian (Brien de Moor) (c) EuroVideo

Die Krankenschwester Marian (Bien de Moor) ist um die 40 Jahre alt und betreut bei ihrer Arbeit Patienten, die bald sterben werden. Sie kümmert sich um die Bettlägerige, die kaum nicht mehr kommunizieren können und von Maschinen abhängig sind. Manchmal leistet sie Sterbehilfe – wenn sie glaubt, ein Patient habe sie darum gebeten oder wenn sie der Meinung ist, der Patient wolle sterben, könne es aber nicht mitteilen. In dieser Welt findet Marian die Nähe, die sie außerhalb des Krankenhauses verloren hat – und hat die Kontrolle. Sonst ist sie kühl und distanziert, schon ihre Wohnung ist unpersönlich eingerichtet und sie hat auch nur wenig Kontakt zu ihren Mitmenschen. Dann nimmt sie zufällig in einer Straßenbahn den Geruch eines Mannes (Lars Eidinger) wahr. Sie folgt ihm in eine Videothek und leiht dieselben Filme aus, die er zuvor gesehen hat. Es ist als habe dieser Geruch etwas in ihr ausgelöst – womöglich eine Erinnerung an die physische Nähe von im Leben stehenden Menschen. Fortan verfolgt sie den Mann, beobachtet ihn – und der Mann, der in ihrer Nähe wohnt, scheint es zu genießen. Später wird sie ihm zufällig auf einer Party begegnen und eine obsessive kurze Beziehung mit ihm haben, die ein schreckliches Ende nimmt. Weiterlesen

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„Fenster zum Sommer“ als Literaturverfilmung – Kritik und Verlosung

Eines Morgen wacht Ursula auf und bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Sie befindet sich nicht im Bett ihres Hauses neben ihrem Ehemann Joachim, sondern wieder bei ihrer herrischen Tante Priska. Und es ist auch kein Sommer mehr, sondern der siebte Februar. Was ist passiert? Aus dieser Ausgangssituation entwickelt Hannelore Valencak in ihrem lesenswerten Roman „Das Fenster zum Sommer“ ein eindrucksvolles Porträt einer Frau, die die Möglichkeiten ihres Lebens nicht nutzen kann.

Der Roman „Das Fenster zum Sommer“ von Hannelore Valencak

Hannelore Valencak (c) Gert Schlegel

Zunächst geht Hannelore wie betäubt dem Alltag nach, den sie längst hinter sich gelassen glaubte. Sie hofft, sie würde nur träumen, aber allmählich muss sie erkennen, dass sie tatsächlich die letzten Monate noch einmal leben muss. Sie vermisst Joachim, der ihr Ausweg aus ihrem trostlosen Dasein war. Deshalb ruft sie ihn an, aber er kennt sie nicht – und ist noch mit der hübschen Ingeborg zusammen.

Doch Ursula kann nicht einfach wieder in ihr altes Leben zurück, nachdem sie gemerkt hat, dass es viel mehr sein könnte: „Es ist mir immer zu wenig gewesen, nur habe ich es eben nicht so genau gewußt. Ich habe mir gesagt: So ist es eben. Das heißt, etwas anderes habe ich nicht gekannt“, sagt sie zu ihrer Kollegin Frau Gartner, die in wenigen Monaten tot sein wird. Frau Gartner widerspricht Ursula, sie ist älter und hat sich mit den schönen Kleinigkeiten abgefunden. Aber Ursula scheint dazu nicht in der Lage, dafür hat sie das Leben ihrer Tante zu sehr vor Augen. Weiterlesen

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„Luther“ – Die erste Staffel der Serie mit Idris Elba

John Luther (Idris Elba) (c) polyband

Schon der Titel der Serie macht deutlich, um wen es hier geht: Detective Chief Inspector John Luther, großartig verkörpert von dem Golden-Globe-Gewinner Idris Elba (“The Wire”). Mit starker Körperlichkeit spielt er diesen schwierigen Charakter, der sich stets auf der Grenze zum Verbrecherischen bewegt. Denn DCI John Luther ist einer jener Polizisten, dessen Genie bedrohlich oft an Wahnsinn erinnert. Gleich in der ersten Folge der ersten Staffel wird deutlich, dass er in seinen Ermittlungen keine Grenze kennt: Er bringt einen Serienmörder dazu, das Versteck eines Mädchens zu verraten. Dann stürzt der Mörder von einem Gerüst und fällt ins Koma. Leser des Buches „Luther – Die Drohung“ von dem Drehbuch-Autor Neill Cross kennen die abscheulichen Verbrechen des Entführers. Die Zuschauer der Serie werden indes mitten in die Handlung geworfen. Weiterlesen

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“Verdict revised” oder: Warum auch Mikael Persbrandt diese DVD-Box nicht retten kann

Seit „The Wire“ bin ich ein großer Freund von Serien-DVD-Boxen. Sie ermöglichen das Sehen in selbstgewählter Geschwindigkeit und Originalton – was nicht zuletzt bei „True Blood“ ein großer Vorteil ist. Und seit ich einmal damit angefangen habe, kann ich Synchronfassungen nur noch selten etwas abgewinnen. Dennoch kaufe ich nicht jede Serie, sondern sie muss meine Neugier geweckt haben und/oder zu einer Zeit und auf einem Sender laufen, der mir ein normales Sehen nicht ermöglicht. „Verdict revised“ läuft um 23 Uhr auf ZDFneo. Diesen Sender kann ich nicht aufnehmen und die Zeit ist ebenfalls recht spät für mich – daher habe ich mir die erste Staffel der schwedischen Krimiserie mit Mikael Persbrandt als DVD-Box gekauft.

Cover der DVD-Box

Die erste unschöne Überraschung folgte dann schon kurz nach dem Einlegen der DVD: Zwar gibt es den schwedischen Originalton, aber keine deutschen Untertitel. Das ist in meinen Augen ein Unding. Heutzutage sollte sowohl die Originalfassung als auch eine deutsche Untertitelung (wenigstens bei einer Sprache, die nicht in der Schule gelehrt wird) zur Standardausstattung gehören. Aber gut, da ich des Schwedischen nicht mächtig bin, schaute ich mir die Serie eben synchronisiert an. Die zweite Enttäuschung bahnte sich leider recht schnell an: „Verdict revised“ ist trotz der grundsätzlich interessanten Ausgangsidee einfach keine gute Serie. Im Mittelpunkt steht der Strafrechtsprofessor Markus Haglund (Mikael Persbrandt), der mit einer Gruppe von vier Studenten Gerichtsfälle wieder aufrollt, bei denen sie einen Justizirrtum vermuten. In den ersten Folgen hing das Fehlurteil (und das es eines ist, ist von Anfang an klar) stets mit der Korruption von Justizangestellten oder einflussreichen Menschen der Gesellschaft zusammen, die aus hanebüchenen Gründen ihre Fehler vertuschen wollten. Später gibt es dann immerhin auch noch bewusste Falschaussagen, aber dass schlicht und einfach ein Irrtum, ein menschlicher Fehler vorliegt, kommt nicht vor. Dazu ist jede Folge gleich aufgebaut: Ein Detail erregt die Aufmerksamkeit der Studenten, dann haben sie auch schon die Lösung. Die fehlende Dramatik soll dann wohl die aufdringliche Musik ausgleichen. Weiterlesen

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Neulich auf DVD – Die dritte Staffel von „True Blood“

True Blood (c) 2010 Home Box Office, Inc.

Nazi-Werwölfe sind noch die geringste Überraschung in der dritten Staffel von „True Blood“, die derzeit auf RTLII ausgestrahlt wird und bereits auf DVD erhältlich sind. Tatsächlich enthält die dritte Staffel eine Vielzahl neuer schillernder Charaktere, mehr Blut und mehr Sex. Damit führt Serienschöpfer Alan Ball das Erfolgsrezept von True Blood weiter, doch allmählich scheint jene originale Mischung aus Soap Opera und gesellschaftlicher Reflexion aus dem Gleichgewicht zu geraten.

Neu in Staffel 3: Der Werwolf Alcide © 2010 Home Box Office, Inc.

Die erste Folge der dritten Staffel knüpft nahtlos am Ende der zweiten Staffel an. Bill (Stephen Moyer) wurde kurz nach seinem Heiratsantrag entführt und Sookie (Anna Paquin) beginnt sofort mit der Suche nach ihm. Hilfesuchend wendet sie sich an Eric (Alexander Skarsgard). Schnell stellt sich heraus, dass Bill von Werwölfen entführt wurden, die wiederum im Auftrag von Russell Edginton (virtuos gespielt von Dennis O’Hare), dem Vampirkönig von Mississippi, handelten. Dennoch will Sookie Bill befreien, weshalb Eric ihr den Werwolf Alcide (Joe Manganiello) an die Seite stellt. Die anderen Bewohner von Bon Temps haben hingegen mit den Folgen der zweiten Staffel zu kämpfen: Tara (Rutina Wesley) trauert um Eggs (Mehcad Brooks) und will sich das Leben nehmen, Jason (Ryan Kwanten) leidet unter seinen Schuldgefühlen, während Andy (Chris Bauer) für seine vermeintliche Heldentat gefeiert wird, und Sam begibt sich auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern. Weiterlesen

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