Die gute Nachricht gleich vorweg: In der zweiten Staffel von „Verdict Revised – Unschuldig verurteilt“ gibt es spannendere Fälle als in der ersten Staffel. Ansonsten ist aber fast alles beim Alten geblieben, darauf deutet auch die durchgehende Folgennummerierung hin. Weiterhin versuchen die vier mittlerweile ehemaligen Studenten Fia Jönsson (Sofia Ledarp), Anna Sjöstedt (Helena af Sandeberg), Belal Al-Mukthar (Francisco Sobrado) und Roger Andersson (Leonard Terfelt) unter Leitung des Strafrechtsprofessors Markus Haglund (Mikael Persbrandt) Fehlurteile aufzudecken. Mittlerweile ist ihre Gruppe bekannt, so dass sie von gerechtigkeitssuchenden Angehörigen um Hilfe gebeten werden. Dadurch haben die Fälle eine größere Bandbreite – und vor allem sind die Ex-Studenten nicht mehr in jeden Fall persönlich verwickelt. Insgesamt sind die Fälle düsterer und spannender. Hierfür ist tatsächlich die Altersfreigabe der einzelnen Folgen ein recht guter Maßstab, da die Episoden, die ab 16 Jahren freigegeben sind, auch die spannendsten der Staffel sind. Weiterlesen
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“Verdict revised” oder: Warum auch Mikael Persbrandt diese DVD-Box nicht retten kann
Seit „The Wire“ bin ich ein großer Freund von Serien-DVD-Boxen. Sie ermöglichen das Sehen in selbstgewählter Geschwindigkeit und Originalton – was nicht zuletzt bei „True Blood“ ein großer Vorteil ist. Und seit ich einmal damit angefangen habe, kann ich Synchronfassungen nur noch selten etwas abgewinnen. Dennoch kaufe ich nicht jede Serie, sondern sie muss meine Neugier geweckt haben und/oder zu einer Zeit und auf einem Sender laufen, der mir ein normales Sehen nicht ermöglicht. „Verdict revised“ läuft um 23 Uhr auf ZDFneo. Diesen Sender kann ich nicht aufnehmen und die Zeit ist ebenfalls recht spät für mich – daher habe ich mir die erste Staffel der schwedischen Krimiserie mit Mikael Persbrandt als DVD-Box gekauft.
Die erste unschöne Überraschung folgte dann schon kurz nach dem Einlegen der DVD: Zwar gibt es den schwedischen Originalton, aber keine deutschen Untertitel. Das ist in meinen Augen ein Unding. Heutzutage sollte sowohl die Originalfassung als auch eine deutsche Untertitelung (wenigstens bei einer Sprache, die nicht in der Schule gelehrt wird) zur Standardausstattung gehören. Aber gut, da ich des Schwedischen nicht mächtig bin, schaute ich mir die Serie eben synchronisiert an. Die zweite Enttäuschung bahnte sich leider recht schnell an: „Verdict revised“ ist trotz der grundsätzlich interessanten Ausgangsidee einfach keine gute Serie. Im Mittelpunkt steht der Strafrechtsprofessor Markus Haglund (Mikael Persbrandt), der mit einer Gruppe von vier Studenten Gerichtsfälle wieder aufrollt, bei denen sie einen Justizirrtum vermuten. In den ersten Folgen hing das Fehlurteil (und das es eines ist, ist von Anfang an klar) stets mit der Korruption von Justizangestellten oder einflussreichen Menschen der Gesellschaft zusammen, die aus hanebüchenen Gründen ihre Fehler vertuschen wollten. Später gibt es dann immerhin auch noch bewusste Falschaussagen, aber dass schlicht und einfach ein Irrtum, ein menschlicher Fehler vorliegt, kommt nicht vor. Dazu ist jede Folge gleich aufgebaut: Ein Detail erregt die Aufmerksamkeit der Studenten, dann haben sie auch schon die Lösung. Die fehlende Dramatik soll dann wohl die aufdringliche Musik ausgleichen. Weiterlesen