Ein kurzer Blick auf „Monuments Men“

Über die Dreharbeiten zu „Monuments Men“ war hierzulande ja sehr viel zu lesen, nun gibt es von George Clooneys neuem Projekt auch die ersten Bilder sowie einen ersten Trailer. Den Regisseur Clooney schätze ich fast mehr als den Schauspieler, da er bisher recht elegante, am New Hollywood geschulte Filme gedreht hat – und ich es zudem mag, wenn Filme eine politische Aussage haben.

(c) 20th Century Fox

(c) 20th Century Fox

„The Monuments Men“ basiert auf dem Sachbuch von Robert M Edsel und Bret Witter und erzählt die Geschichte einer Spezialeinheit, die elf Monate vor Kriegsende europäische Kunstwerke vor den Nazis retten wollte. Das Drehbuch hat Clooney wieder mit seinem Produktionspartner Grant Heslov geschrieben und insgesamt soll der Film wohl weniger ernst als seine letzten Arbeiten werden. Das stimmt mich etwas skeptisch, da ich „Leatherheads“ weitaus schwächer als beispielsweise „Good Night, and Good Luck“ fand.

Der Film startet am 23. Januar 2014 in den deutschen Kinos. Einen Trailer gibt es unter diesem Link zu sehen, dort ist auch mehr über die Monuments Men zu erfahren.

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„Abtauchen“ von Junot Díaz

Yunior lebt mit seinem älteren Bruder Rafa und seiner Mutter in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Seine Mutter arbeitet in einer Schokoladenfabrik, das Geld ist ständig knapp und gelegentlich schickt sie ihre Söhne deshalb zu ihren tiós oder tiás, die eine Weile für sie sorgen. Der Vater ist vor einiger Zeit in die USA gegangen, aber er schickt nur unregelmäßig Geld und kaum einer weiß, ob er die Familie wirklich nachholen wird. Yunior kann sich kaum an ihn erinnern, kennt ihn im Grunde genommen nur von einem Foto. Als ein Besuch wieder einmal abgesagt wird, heult und schreit er dennoch tagelang – als würde er ahnen, dass ihm etwas fehlt. Später wird die Familie tatsächlich vom Vater in die USA geholt – und es ist Yunior, der mit seinem Vater und dessen Regeln die größten Schwierigkeiten hat.

Zehn Geschichten über hispanische Einwanderer erzählt Junot Díaz in seinem Erzählungsband „Abtauchen“, der bei Erscheinen 1996 bereits für Aufmerksamkeit sorgte. 9781573226066H Dazu trägt nicht zuletzt bei, dass es einige Parallelen zwischen seinen Protagonisten und dem Leben des Autors gibt. Sie stammen aus der Dominikanischen Republik und sind – wie Junot Díaz – in die USA eingewandert. Insbesondere bei Yunior, der Erzähler der meisten Geschichten dieses Bandes, gehen die Parallelen noch weiter: Weiterlesen

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Ein erster Blick auf „Schoßgebete“

Lavinia Wilson und Jürgen Vogel © 2013 Constantin Film Verleih Gmbh / Mathias Bothor

Lavinia Wilson und Jürgen Vogel © 2013 Constantin Film Verleih Gmbh / Mathias Bothor

Die „Feuchtgebiete“ waren gestern, nun warten „Schoßgebete“ auf mich. Kurz nachdem David Wnendt Charlotte Roches Roman gut verfilmt hat, startet am 2. Januar 2014 mit „Schoßgebete“ zweite Verfilmung eines Buchs der Autorin in den Kinos. Im Mittelpunkt steht dieses Mal die Anfang 30-jährige Elizabeth Kiel (Lavinia Wilson). Sie will die beste Ehefrau, Mutter und Liebhaberin sein, doch ihr Perfektionismus führt dazu, dass sie ständig Angst und Sorgen hat – außer beim Sex.

Das Drehbuch des Films stammt von Oliver Berben, Regie führt Sönke Wortman – und allein das führt zu der Annahme, dass diese Verfilmung weitaus komödiantischer als das Buch wird. Darauf deutet auch der Teaser Trailer hin:

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Shortlist der Dagger Awards

Während eines Urlaubs passiert ja eine ganze Menge und zur Zeit komme ich mit dem Schreiben, Lesen und Sichten kaum hinterher. Aber die Shortlist der CWA Dagger Awards muss ich hier erwähnen. Sie werden jedes Jahr von der britischen Crime Writers‘ Association in derzeit zehn Kategorien vergeben, von denen drei meines Erwachtens besonders interessant sind: der beste englischsprachige Kriminalroman, der beste Thriller und den besten Newcomer.

Auf die Shortlist haben es in diesem Jahr geschafft: Weiterlesen

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Ingrid Bergman – Ein Leben in Bildern

courtesy Schirmer/Mosel

courtesy Schirmer/Mosel

Am 2. Oktober 2013 erscheint bei Schirmer/Mosel das Buch „Ingrid Bergman – Ein Leben in Bildern“, mit dem Lothar Schirmer in Zusammenarbeit mit Isabella Rossellini eine große autorisierte visuelle Biographie der Schauspielerin vorlegt.

Das Buch widmet sich den beruflichen und privaten Stationen des Lebens von Ingrid Bergman: ihren Freundschaften mit Ernest Hemingway, Jean Renoir und Alfred Hitchcock, ihre Romanze mit Robert Capa; dem Skandal, als sie ihren Ehemann und ihre Tochter in Schweden verließ, um mit Roberto Rossellini zu leben; ihre Rückkehr nach Hollywood und Schweden und ihre Theaterkarriere.

Erstmals hat die Familie Ingrid Bergmans der Veröffentlichung von Bildern zugestimmt, daher versammelt der Band Privatfotos, Portraits und Schnappschüsse sowie Texte von Roberto Rossellini, John Updike, Curd Jürgens und anderen.

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Shortlist des Deutschen Buchpreises 2013

Nun ist sie da, die Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Nachdem die Longlist während meines Urlaubs bekanntgegeben wurde, habe ich sie hier nicht weiter erwähnt, aber wenigstens die Shortlist soll doch gewürdigt werden. Auf ihr finden sich die sechs Titel, aus denen dann im Oktober der beste Roman des Jahres 2013 gewählt wird. Die Kandidaten sind:

(c) Petra Gass

(c) Petra Gass

Mirko Bonné: Nie mehr Nacht (Schöffling & Co., August 2013)
Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden (Hanser, Februar 2013)
Clemens Meyer: Im Stein (S. Fischer, August 2013)
Terézia Mora: Das Ungeheuer (Luchterhand, September 2013)
Marion Poschmann: Die Sonnenposition (Suhrkam, August 2013)
Monika Zeiner: Die Ordnung der Sterne über Como (Blumenbar, März 2013)

Gelesen habe ich keines der Bücher, ein wenig liebäugle ich mit Mirko Bonné und Clemens Meyer. Letzteren halte ich auch für einen Preiskandidaten, da sein Buch recht gut besprochen wurde – und mir in letzter Zeit häufiger als der Roman, den man gelesen haben sollte, begegnet ist. Doch mein erster Gedanke war, dass Reinhard Jirgl gewinnt. Die Rezension von Helmut Böttiger, dieses Jahr Jury-Vorsitzender, in der Süddeutschen Zeitung war nahezu hymnisch, außerdem könnte es an der Zeit sein, dass er diesen Preis erhält. Ähnlich sieht es caterina von den Schönen Seiten, auf deren Blog noch wesentlich fundiertere Anmerkungen zu den Nominierten zu finden sind.

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Media Monday #114

Nach über drei Wochen Urlaub und Blogpause melde ich mich hiermit wieder zurück!

media-monday-114

1. Das Duo aus Regisseurin Kelly Reichardt und Darstellerin Michelle Williams finde ich großartig.

2. Südstaaten-Krimis lese ich sehr gerne. Aktuelle Empfehlung: Joe Lansdales “Dunkles Gewässer”.

3. Das Gefühl am Ende eines sensationellen Films lässt sich mit nichts vergleichen, weil es von totaler Erschöpfung bis grenzenloser Euphorie reichen kann.

4. Es wäre wünschenswert, wenn in Interviews auch mal gefragt würde, was der Produzent zu sagen hat. Sie sind meines Erachtens die unterschätztesten Gesprächspartner.

5. Ich freue mich immer über eine beeindruckende Kameraführung, weil sie jeden Film besser macht. Denn beeindruckend bedeutet manchmal auch zurückhaltend.

6. Statt Rezensionen/Kritiken wäre es toll, wenn es auf Film-Blogs u. ä. viel mehr Specials gäbe wie etwa Werkschauen zu Regisseuren, Reihen zu Filmländern, Genres etc.

7. Mein zuletzt gelesenes Buch war „Big Blowdown“ von George Pelecanos und das war ein unterhaltsamer und guter Kriminalroman, weil Pelecanos von griechischen Einwanderern im Washington der 1940er bis 1950er Jahre erzählt und damit Einblicke in ein mir bisher nur wenig bekanntes Milieu liefert.

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