Yunior lebt mit seinem älteren Bruder Rafa und seiner Mutter in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. Seine Mutter arbeitet in einer Schokoladenfabrik, das Geld ist ständig knapp und gelegentlich schickt sie ihre Söhne deshalb zu ihren tiós oder tiás, die eine Weile für sie sorgen. Der Vater ist vor einiger Zeit in die USA gegangen, aber er schickt nur unregelmäßig Geld und kaum einer weiß, ob er die Familie wirklich nachholen wird. Yunior kann sich kaum an ihn erinnern, kennt ihn im Grunde genommen nur von einem Foto. Als ein Besuch wieder einmal abgesagt wird, heult und schreit er dennoch tagelang – als würde er ahnen, dass ihm etwas fehlt. Später wird die Familie tatsächlich vom Vater in die USA geholt – und es ist Yunior, der mit seinem Vater und dessen Regeln die größten Schwierigkeiten hat.
Zehn Geschichten über hispanische Einwanderer erzählt Junot Díaz in seinem Erzählungsband „Abtauchen“, der bei Erscheinen 1996 bereits für Aufmerksamkeit sorgte. Dazu trägt nicht zuletzt bei, dass es einige Parallelen zwischen seinen Protagonisten und dem Leben des Autors gibt. Sie stammen aus der Dominikanischen Republik und sind – wie Junot Díaz – in die USA eingewandert. Insbesondere bei Yunior, der Erzähler der meisten Geschichten dieses Bandes, gehen die Parallelen noch weiter: Weiterlesen