Schlagwort-Archive: Hitchcock

Die Bedeutung von 4711 – Steinfest und der Film, Teil IX

In den Romanen von Heinrich Steinfest gibt es viele wiederkehrende Motive, die im Zusammenspiel mit Orten und Figuren ein eigenes Weltgebilde kreieren. Dazu gehört beispielsweise der Name Batman, aber auch der Duft von 4711. Die Bedeutung dieses Motivs wird in „Ein dickes Fell“ ausführlich begründet. Dort ist 4711 ein Wunderwasser, das auf die Rezeptur eines Kartäuser-Mönches aus dem 18. Jahrhundert zurückgeht. Aber längst ist die heilende Wirkung dieses Duftwassers in Vergessenheit geraten. Nur wenige wissen von diesem Effekt – und einem Fläschchen mit dem Urdestillat, dem übersinnliche Kräfte nachgesagt werden. Denn der vermeintliche Archivar Kurt Smolek glaubt sogar, dass man einem Golem zu Leben erwecken kann, wenn man ihm ein Pergamentpapier mit dem Namen Gottes auf die Stirn heftet und mit einigen Spritzern 4711 beträufelt.

(c) Piper

Nun überschneidet sich diese Geschichte aber mit der Ermordung eines norwegischen Botschafters durch Anna Gemini und Chengs Ermittlungen in diesem Fall. Und dieser Handlungsstrang, der letztendlich die umfassende Aufklärung mit sich bringt, wird durch Hitchcock-Filme ausgelöst: Alles „begann ein wenig wie in diesem Film „Ein Fenster zum Hof“. Weiterlesen

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Cineastische Anspielungen in „Cheng“ und „Ein sturer Hund“ – Heinrich Steinfest und der Film, Teil VII

Aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass bei meiner Reihe über „Heinrich Steinfest und der Film“ einige Romane des in Stuttgart lebenden österreichischen Kriminalschriftstellers fehlen. Diese Lücke soll nun – abgesehen von seinen beiden frühen Romanen, die leider vergriffen sind – sukzessive geschlossen werden. Daher geht es heute mit den ersten beiden Teilen der Cheng-Reihe weiter.

Fellini und „Die Straßen von San Francisco“ in „Cheng“

(c) Piper

Der erste Teil der vierbändigen Reihe mit dem Privatdetektiv Markus Cheng ist im Jahr 1999 erschienen und im Hinblick auf filmische Anspielungen nicht sehr ergiebig. Vor allem referiert Steinfest hier auf bekannte Bilder der Filmgeschichte. Beispielsweise begegnet Cheng während einer surrealen Schneesturm-Szene im Wirtshaus der „felliniesken“ Gerda, die Cheng auf ihren Schoß sitzen lässt und mit Küssen beschenkt. Oder er hat einen „Schweißausbruch, wie ihn Gregory Peck in Die 27. Etage angesichts einer Pistole an seiner Schläfe erleidet“. In diesem Vergleich könnte höchstens noch ein Hinweis gesehen werden, dass auch in „Cheng“ nicht jeder der ist, der er zu sein vorgibt. Weiterlesen

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