Schlagwort-Archive: Stöckchen

Best Blog Award – zum Zweiten

Peter von Crimenoir hat mich mit einem Stöckchen beworfen, und da es das erste Mal ist, dass sich fast alle Fragen um Krimi drehen, nehme ich es doch gerne auf. Wie immer: Die Fragen stammen von Peter – und ich werde das Stöckchen zwar auffangen, aber nicht weiterwerfen.

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Warum liest du Krimis/Thriller?
Ein guter Kriminalroman eröffnet einen anderen Blick auf die Wirklichkeit, indem er auch die verborgendsten Winkel der Gesellschaft ausleuchtet. Er rechnet die Abgründe mit ein und ist weniger auf das Erzähler-Ich konzentriert als viele Gegenwartsromane. Außerdem zeigt sich im Bösen oftmals erst die Wahrheit über die Menschen und die Menschheit.

Was sagst du zu Leuten, die sich abschätzig über Krimis äußern?
Ich frage, welchen Krimi sie zuletzt gelesen haben. In der Regel kann ich dann auf ihre Antwort entgegnen, sie sollten es einmal mit einem guten Kriminalroman versuchen.

Wer ist der am meisten unterschätzte Krimiautor?
Von wem? Von der Kritik geschätzt, aber vom Publikum unterschätzt werden meines Erachtens Autoren wie Heinrich Steinfest, Oliver Bottini, Ulrich Ritzel, James Sallis und Adrian McKinty, die nicht so viele Bücher verkaufen wie sie sollten. Von Teilen der Kritik und vom Publikum werden dagegen Autoren wie Jörg Juretzka und Guido Rohm unterschätzt, die sich nicht so einfach in eine Genre-Unterschublade pressen lassen, sowie die hierzulande viel zu unbekannten Megan Abbott und Laura Lippman.

Wer ist deine liebste Serien-Figur im Krimigenre?
James Turner aus Sallis‘ Turner-Trilogie – und schwer verliebt bin ich außerdem in Onno Viets. Aber von dem gibt es bisher erst ein Buch, deshalb ist er noch keine Serienfigur.

Was liest du, wenn du keinen Krimi liest?
Meist zeitgenössische Literatur, gerade sehr viele Gegenwartsromane aus den USA, Skandinavien und Deutschland.

Welchen Krimi sollte jeder Krimi-Liebhaber gelesen haben?
Einen Krimi soll ich hier nennen? Hihi. Na gut, nehm ich einfach meinen Lieblingskrimi: „Der Killer stirbt“ von James Sallis. Und weil der ja nicht so lang ist, vielleicht noch „Tage der Toten“ von Don Winslow, „Fliehe weit und schnell“ von Fred Vargas, „Ein dickes Fell“ von Heinrich Steinfest, „Umweg zur Hölle“ von Ross Thomas und „Die Terroristen“ von Sjöwall/Wahlöö.

Welche Art von Krimis nerven dich?
Uninspirierte, unoriginelle Krimi-Imitate, deren Autoren nicht nur jegliches literarisches Talent vermissen lassen, sondern es noch nicht einmal geschafft haben, eine logische Handlung zu entwickeln, und beides mit möglichst viel Ekel kaschieren wollen.

Dein Lieblings-Comic bzw. -Cartoon ist …
Die Peanuts. In ihnen steckt eigentlich alles, was man über die Welt wissen muss. Außerdem bin ich selbst eine Mischung aus Lucy und Charlie Brown (ja, das geht!).

An welchem Ort liest du auf keinen Fall?
Auf der Toilette, die ist als Leseort hoffnungslos überschätzt.

Als alter Tortentiger muss ich einfach fragen: Was ist deine Lieblings-Süßspeise?
Das ist schwierig: Ich esse sehr gerne Süßes, was hängt aber von der Gelegenheit hat. Einfach so esse ich am liebsten Eis, als Nachtisch ist mir nur Eis aber zu langweilig, deshalb nehme ich oft Crème brûlée oder lauwarmen Schokokuchen, bei dem der Kern noch leicht flüssig ist, mit Vanilleeis. Außerdem esse ich auch sehr gerne Kekse. Und Trüffel. Und Schokopudding. Und Tiramisu.

Die beste Krimiserie aller Zeiten (mit Stichtag heute ;-)) ist …
„The Wire“ (und ich weiß nicht, ob ich eine andere Antwort hier gelten lassen kann ;-)) Oder waren Bücher gemeint? Dann wäre es wohl die Adamsberg-Reihe von Fred Vargas, nahezu gleichauf mit den Kommissar-Beck-Romanen von Sjöwall/Wahlöö. Ross Thomas’ Werk erkunde ich ja gerade erst, aber ich vermute, in einigen Monaten würde ich eine Reihe von ihm nennen.

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Stöckchen: Best Blog Award

Schon wieder ein Stöckchen! Diese schönen und schwierigen Fragen hat mir Ludger vor einer ganzen Weile gestellt:

1. Stell Dir vor, Du bist Schauspieler oder Sprecher und Du darfst ein Buch Deiner Wahl als Hörbuch lesen. Welches wählst Du?
Da ich so gut wie keine Hörbücher höre, fällt mir die Wahl recht schwer. Vermutlich wäre es „Die feine Nase der Lilli Steinbeck“ von Heinrich Steinfest, da ich dieses Buch sehr mag und es unbedingt mit der nötigen ironischen Haltung gelesen werde müsste.

2. Du hast eine Stunde Sendezeit bei einem großen Radiosender. Welche Musik, welche Songs spielst Du?
Ausschließlich Jazz von den guten alten Anfangszeiten bis in die Gegenwart.

3. Wie überstehst Du schlechte Tage?
Das kommt darauf an, warum er schlecht. Je nach Ursache versuche ich, den Tag einfach hinter mich zu bringen oder ich greife zu dem passenden Film. Und im Zweifelsfall helfen mir Chips und Eis.

4. Welchem Charakter aus einem Kriminalroman möchtest Du begegnen?
John Turner aus der Turner-Trilogie von James Sallis. Im Grunde genommen ein ziemlich kaputter Ex-Cop, aber ich würde gerne mal mit ihm auf seiner Veranda sitzen, Whisky trinken und Hank Williams hören.

5. Welcher Krimiautor hat Dich am meisten beeindruckt?
Einen Namen kann ich hier nicht nennen, vielmehr sind es Eigenschaften von Autoren, die mich beeindrucken. Dazu gehören vor allem das sprachliche Talent beispielsweise eines James Sallis oder Heinrich Steinfest und die erzählerischen, wirklichkeitsnahen Konstruktionen eines James Ellroy, David Peace, Adrian McKinty und Oliver Bottini.

6. Welche Bücher, die Du bereits vor einigen Jahren gelesen hast, möchtest Du noch einmal lesen?
Vor über 15 Jahren habe ich „The Bluest Eye“ von Toni Morrison gelesen und es hat mich sehr beeindruckt. Deshalb würde ich es gerne noch einmal mit etwas mehr Lebenserfahrung lesen. Ebenfalls beeindruckt war ich vor wenigen Jahren von „Der Killer stirbt“ von James Sallis. Es war mein erstes Buch von ihm, das ich mit dem Wissen seiner andere Werke gerne noch einmal lesen würde.

7. Welches Gedicht hast Du zuletzt gelesen?
„One Art“ von Elisabeth Bishop, das in dem Film „Die Poetin“ eine sehr zentrale Rolle spielt und mich bereits im Film sehr berührt hat. Seit Jahren hatte ich daher das erste Mal den Wunsch, wieder mehr Lyrik zu lesen.

8. Mit wem würdest Du gerne einmal tanzen?
Mit Kermit, aber das haben schon ganz andere versucht …

9. Ein Spiegel an der Wand – schaust Du rein?
Wenn ich an ihm vorbeigehen würde, würde ich ihn vermutlich noch nicht einmal bemerken, weil ich entweder mit meinen Gedanken woanders bin oder vor mich hin träume. Sollte ich direkt davor stehen, würde ich hineinschauen.

10. Wo möchtest Du einmal einen Sonnenuntergang erleben?
In Island.

11. Vervollständige diesen Satz: »Die schönste Liebesgeschichte…«
Die schönste Liebesgeschichte ist die, die einfach ist – oder wie es „Frances Ha“ so schön heißt: „It’s that thing when you’re with someone, and you love them and they know it, and they love you and you know it… but it’s a party… and you’re both talking to other people, and you’re laughing and shining… and you look across the room and catch each other’s eyes… but – but not because you’re possessive, or it’s precisely sexual… but because… that is your person in this life. And it’s funny and sad, but only because this life will end, and it’s this secret world that exists right there in public, unnoticed, that no one else knows about.“

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Stöckchen: Ich möchte unbedingt lesen …

Während ich mich immer noch mit gesundheitlichen Problemen herumschlage, wurde ich von diversen Stöckchen beworfen, die ich gerne nach und nach aufnehmen will. Dieses hier kam von Papercuts1.

Die Aufgabe:
Zähle 5 Bücher auf, die ganz oben auf deiner Wunschliste stehen, die aber KEINE Fortsetzungen von Büchern sind, die du schon gelesen hast – sie sollen also völlig neu für dich sein.

Nachdem ich bereits zwei Listen über spannende Neuerscheinungen im Bereich Krimi und Roman veröffentlicht habe, variiere ich die Aufgabe etwas und nenne hier Bücher, die schon länger auf meiner Leseliste stehen.

(c) Matthes & Seitz

(c) Matthes & Seitz

James Gordon Farrell: Troubles
Angeblich ist dieser Gesellschaftsroman eines der besten Bücher, das jemals über die Unruhen in Irland 1919 geschrieben wurden und steckt noch dazu voller schrägem Humor.

Brian Jay Jones: Jim Henson: The Biography
Als großer Muppets-Fan verehre ich Jim Henson sehr, weiß aber bisher nur wenig über sein Leben. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als mir mein Mann dieses Buch zu Weihnachten schenkte. Allerdings hatte ich bisher noch keine Zeit zum Lesen.

(c) Galiani

(c) Galiani

Jan Costin Wagner: Tage des letzten Schnees
Ein melancholischer Kriminalroman mit einem finnischen Kommissar – allein diese kurze Beschreibung zieht mich bereits unwiderstehlich an. Glücklicherweise liegt das Buch hier bereits, so dass ich eigentlich sofort anfangen könnte.

Denis Johnson: Train Dreams
Die Geschichte des Tagelöhner Robert Grainer, der sich am Anfang des 20. Jahrhunderts durch den amerikanischen Westen schlägt, hat nur knappe 120 Seiten, soll aber laut der New York Times schlichtweg großartig sein.

(c) Penguin Ireland

(c) Penguin Ireland

Cormac Miller: An Irish Solution
Seit einiger Zeit lese ich sehr gerne irische Krimis und die Lektüre einschlägiger Blogs hat mich auf Cormac Millar aufmerksam gemacht. Eigentlich war ich auf „The Grounds“ weitaus neugieriger, aber „An Irish Solution“ ist der erste Teil der Reihe um den Drogenermittler Séamus Joyce, also will ich damit beginnen.

Viele Blogger haben das Stöckchen schon beantwortet, deshalb reiche ich es nicht weiter. Welche Bücher ihr als nächstes unbedingt lesen wollt, würde mich aber natürlich schon interessieren. 🙂

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15 Songs

Eigentlich wollte ich zu diesem Stöckchen, bei dem die 15 Songs des Lebens genannt werden sollen, gar nichts schreiben. Erstens hat Musik in meinem Leben noch nie eine so große Rolle gespielt und zweitens habe ich zwar ein gutes Gedächtnis, was Bücher und Filme angeht, aber ein schrecklich schlechtes bei meinem eigenen Leben. Aber nun wurde ich erst von Lena gebeten, dann noch von Katrin und Ribba mit diesem Stöckchen beworfen, also habe ich das Wochenende genutzt und mich durch eine Menge Lieder und Erinnerungen gewälzt.

Die Ärzte – „Grace Kelly“
„Die Ärzte früher/Das Leben geht weiter“ war das allererste Album, das ich mir gekauft habe. Und ich weiß noch, wie stolz ich auf diese Schallplatte war.

Julee Cruise – „Falling“
Dieses Lied aus „Twin Peaks“ versetzt mich mit dem ersten Ton zurück auf das Sofa meiner Eltern, auf dem ich jeder Folge entgegengefiebert, den Sat.1-Videotext verflucht und das „geheime Tagebuch der Laura Palmer“ gelesen habe. Vor allem aber wollte ich bei dieser Serie zum ersten Mal herausfinden, wie David Lynch das alles gemacht hat – und deshalb kann ich wohl (recht pathetisch) behaupten, dass ich ohne „Twin Peaks“ nicht die wäre, die ich heute bin.

Tschaikowsky – Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 32
In der siebten oder achten Klasse mussten wir im Musikunterricht aus einer Liste ein Stück auswählen und dann im Unterricht vorstellen. Aus irgendeinem Grund wählte ich dieses – und ich glaube, damals habe ich das erste Mal wirklich begriffen, was Musik bewirken kann. Noch heute finde ich es überwältigend.

Lisa Loeb – „Stay“
Ein zweites Lied vom Anfang der 1990er Jahre, das mich sehr an meine Jugend erinnert – und als eines der wenigen Lieder tatsächlich überdauert hat.

Kermit – „It’s not easy being green“
Bekanntermaßen bin ich ein großer Fan von Jim Henson und den Muppets. Dieses Lied von Kermit steht daher stellvertretend für die vielen wunderbaren Lieder, die in den Filmen und Shows gesungen werden – von „Rainbow Connection“ über „I’m going back there someday“ und „Half way down the stairs“ bis zu dem wohl traurigsten Moment der Muppet-Show.

Shirley Bassey – „Feelings“
Erstmals gehört in dem Film „Die fabelhaften Baker Boys“, dort gesungen von Michelle Pfeiffer, ist dieses Lied eine meiner Lieblingsschnulzen. Und ich kenne sie alle!

Miles Davis – „Blue in Green
„Kind of Blue“ war das erste Jazz-Album, das ich mir gekauft habe. Das ist schätzungsweise 15 Jahre her und markiert damit den Beginn meiner Jazz-Leidenschaft.

Johnny Mandel – „Suicide is painless
Während meines Studiums habe ich mit einer Freundin zwei CDs zusammengestellt – eine mit motivierenden, die andere mit deprimierenden Liedern. Diese CDs liefen sehr, sehr oft – und noch heute lässt mich neben vielen anderen Liedern „Suicide is painless“ an diese Zeit zurückdenken.

Rah Band – Clouds across the moon
Dieses Lied habe ich während meines Studiums einmal irgendwo gehört, und da ich Lieder, die eine Geschichte erzählen, unglaublich gerne mag, wollte ich herausfinden, wie es heißt. Also habe ich es meinem Mann vorgesummt (ich kann das nicht besonders gut) und er hat es sofort erkannt. Seither ist er der einzige, vor dem ich völlig ungehemmt Lieder laut und falsch (mit-)singe.

Aimee Man – Invisible Ink
Aufmerksam auf Aimee Mann wurde ich natürlich durch „Magnolia“, seither habe ich fast jedes Album von ihr gehört. „Lost in Space“ lief bei mir sehr oft auf meinem CD-Player, und von dieser Platte ist „Invisible Ink“ mein liebstes Lied.

Johann Sebastian Bach – Cello Suite No. 1 in G
Es reichen ein paar Töne und ich könnte anfangen zu weinen. Zuletzt hat es mich wieder bei „The West Wing“ erwischt, als Joshs Flashbacks mit diesem Lied verbunden werden.

Joni Mitchell – „Both Sides Now“
Eines der schönsten, herzzerreißendsten und wahrsten Lieder, das ich jemals gehört habe.

Thelonius Monk – „Monk’s Dream“
Ich höre sehr viel Jazz und Monk ist einer der größten für mich. Individuell, manchmal schwierig, mitreißend, traurig und immer leidenschaftlich. Schlichtweg großartig.

Wolfgang Müller – „Ente und Schwan“
„In der Zwischenzeit“ von Wolfgang Müller steckt voller toller Lieder mit großartigen Texten, dieses nenne ich daher eher stellvertretend – und aufgrund dieser Zeilen: „Die Ente sagt zum Schwan / was du kannst, kann ich auch / der Unterschied liegt darin / du siehst besser dabei aus“.

Duke Ellington & John Coltrane – „In A Sentimental Mood“
Und zum Abschluss das Musikstück, das ich am meisten liebe.

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