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Die Entdeckung des Hugo Cabret – Brian Selznicks Buch und Martin Scorseses Film

(c) cbj

Kann ein Buch über den Zauber des Films besser sein als ein Film? Diese Frage habe ich mir beim Lesen von Brian Selznicks „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ oft gestellt. Fraglos ist Martin Scorseses Verfilmung dieses Jugendbuches eine Hommage an das Kino und insbesondere an die frühen Filme von George Mélies. Dabei nutzt Scorsese seine 3D-Bilder für wunderbare Einstellungen und zieht einen schönen Bogen von der Entstehung visueller Effekte am Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Aber schon in meiner Kritik für spielfilm.de habe ich vor allem einen Punkt bemängelt: Bei aller technischen Perfektion dieses schön anzusehenden Films fehlt ihm das Herz.

Brian Selznick (c) David Serlin

Nun habe ich – mit Kenntnis des Films – das Buch von Brian Selznick gelesen. Er erzählt im Grunde die gleiche Geschichte: Der Junge Hugo Cabret lebt am Anfang der 1930er Jahre im Pariser Bahnhof. Sein Vater starb bei einem Brand in einem Museum, danach hat ihn sein versoffener Onkel aufgenommen, ist selbst aber bald verschwunden. Deshalb ist Hugo nun auf sich gestellt. Er sorgt dafür, dass die Uhren im Bahnhof richtig gehen, damit niemand das Verschwinden seines Onkels bemerkt und ihn entdeckt. Hauptsächlich will Hugo aber einen Automatenmenschen reparieren, in dem er eine Botschaft von seinem verstorbenen Vater vermutet.

Das Besondere an dem Buch ist die Erzählweise: Immer wieder wird der Text durch die schwarzweißen und atmosphärisch dichten Zeichnungen unterbrochen, die die Handlung dann weiter erzählen und einen spannenden Sog erzeugen. Es ist diese berückende Verbindung aus Text und Bild, die dem Buch seinen Zauber verleiht und die Faszination für erzählende Bilder deutlich macht.

Vom Buch zum Film Weiterlesen

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Blogparade – Rückblick auf die Bücher und Filme des Jahres 2011

Logo der Blogparade

Das Jahr ist fast vorbei – also wird es langsam Zeit für einen Rückblick auf die 102 Bücher und 133 Filme, die ich in diesem Jahr gelesen bzw. gesehen habe. Und dafür erscheint mir die Blogparade der Buchsaiten bestens geeignet. Sie wird bereits zum dritten Mal von meiner LovelyBooks-Bloggerkollegin Kathrin in ihrem Blog veranstaltet – und Ihr könnt auch noch bis zum 2. Januar teilnehmen.

Bei der Blogparade müssen vorgegeben Fragen rund um Bücher beantwortet werden – und ich habe diese Fragen einfach mal auch auf Filme angewandt. Also:

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir wenig versprochen habe, das mich dann aber positiv überrascht hat?

(c) Rowohlt

Ganz klar: „Alles was wir geben mussten“ von Kazuo Ishiguro. Das Buch hatte ich im Laden schon mehrfach in der Hand, konnte mich aber nie zum Kauf durchringen. Nun habe ich es anlässlich der gelungenen Verfilmung gelesen – und fand den Schreibstil sehr schön.

Außerdem hat mich auch „Im Clinch“ begeistert. Darin spricht Fatih Akin mit Volker Behrens und Michael Töteberg über sein Leben und seine Filme. Ich hatte nun kein schlechtes Buch erwartet, aber die Unverstelltheit und Authentizität des Gesprächs hat mich sehr überzeugt.

Welches war das Buch in diesem Jahr, von dem ich mir viel versprochen habe, das mich dann aber negativ überrascht hat? Weiterlesen

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“Der Haussegen” – Ein finnischer Unternehmer in der Krise

Samuli Edelmann in "Der Haussegen" (c) Finnish Film Foundation

Sami Luoto (Samuli Edelmann) wäre gerne ein erfolgreicher Bauunternehmer. Aber noch nicht einmal die Wohnung, in der er mit seiner Frau und Tochter lebt, gehört ihm. Nun will er mit der Hilfe eines Immobilienmaklers ein großes Geschäft machen. Angeblich hat dieser nämlich sein aktuelles Objekt so gut wie verkauft und für ein zweites, im Bau befindliches Haus bereits Interessenten gefunden. Also erwirbt Sami zum Schnäppchenpreis ein Waldgrundstück, auf dem er seiner Familie ein Haus bauen will. Stolz verkündet er seine Pläne. Aber dann zerplatzt die Seifenblase: Der Immobilienmakler hat zu viel versprochen und keinen Interessenten für die Häuser, die Bank gibt ihm keine weiteren Immobilien-Kredite und schon kann Sami seine Rechnungen nicht mehr bezahlen. Er muss seine Angestellten entlassen, aber vor seiner Familie hält er seine Schwierigkeiten geheim – zumal er überzeugt ist, dass er alles richtig gemacht hat. Doch schon bald treten zu den finanziellen Sorgen sehr konkrete körperliche Drohungen … Weiterlesen

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„London Boulevard“ – Wenn Billy Wilder auf Ken Bruen trifft

Norma Desmond heißt die Hauptdarstellerin in „Sunset Boulevard“, jenem großartigen Film noir von Billy Wilder. Darin erzählt er die Geschichte einer alternden Schauspielerin, deren Karriere durch das Aufkommen des Tonfilms scheiterte – und die seither zurückgezogen mit ihrem Butler Max in einer Schweinwelt lebt. Durch einen Autounfall trifft der mittellose Drehbuchautor Joseph Gillis auf die alternde Diva und lässt sich fortan von ihr aushalten. Aber Joseph ist eigentlich in eine jüngere Frau verliebt und es kommt zu einem tragischen Ende. Warum ich das hier erzähle? Diese Geschichte ist die ganz und gar nicht verschleierte Folie zu Ken Bruens „London Boulevard“ – und sein Spiel mit diesen Versatzstücken ist ebenso offensichtlich wie unterhaltsam.

Bei Bruen bekommt der kleine Gauner Mitchell kurz nach seiner Haftentlassung das Angebot, an dem Haus der exzentrischen älteren Schauspielerin Lillian Palmer („mehrfach geliftete Ende sechzig“) Reparaturarbeiten durchzuführen. Zwei Welten prallen aufeinander: die Realität der Straße trifft auf die große Illusion, der toughe, authentische Mitchell auf die „niemals nicht auf der Bühne“ stehende Lillian. Mitchell will unbedingt ein neues Leben beginnen, Lillian will den Traum von einem Comeback nicht aufgeben. Dieses Zusammentreffen kann nur tödliche Folgen haben, bemerkenswert ist aber vor allem die Art und Weise, wie Bruen die Handlung inszeniert. Mit großem Vergnügen lassen sich alle wesentlichen Elemente des „Sunset Boulevard“ wiederfinden: das wertvolle Auto, die vom Butler geschriebenen Fanbriefe, das Präsentieren des jüngeren Geliebten und sogar der Selbstmord. Doch dazu gibt es in diesem gelungen Pastiche jede Menge noir-Elemente: Gewalt, Brutalität, den bösen Gangsterboss – und statt dezenter Andeutungen auf die sexuelle Beziehung explizite Sex-Szenen. Weiterlesen

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“Wie man leben soll” – Der Trailer zu der Verfilmung

Ab 7. Oktober ist in österreichischen Kinos zu Verfilmung von Thomas Glavinics „Wie man leben soll“ zu sehen. In dem Roman erzählt der österreichische Schriftsteller von Karl „Charlie“ Kolostrum, einem eher lebensunfähigen Heranwachsenden, der eben nicht weiß, wie er leben soll. Seine Familie ist ihm auch keine Hilfe: Die Mutter hat eine Neigung zum Alkohol, der Vater ist lange nicht mehr da. Also sucht er in Ratgebern Hilfe – und flüchtet sich in Tagträume, in denen er ein Rockstar ist. Doch auch im Leben eines Charlie Kolostrum passiert etwas, das alles verändern wird …

Die Hauptrolle in dem Film von Regisseur David Schalko spielt Axel Ranisch, außerdem wirkt Robert Stadlober mit. Einen deutschen Starttermin habe ich bislang noch nicht herausgefunden, aber hier gibt es schon einmal den Trailer:

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“The Pig with the Froggy Tattoo” – Neuer Muppets-Trailer

©The Muppets Holding Company, LLC and BVHE. MUPPETS and The Muppet Show are trademarks of The Muppets Holding Company, LLC. All Rights Reserved.

Seit Mai tauchen immer wieder Teaser-Trailer zu dem neuen Muppetfilm auf, die bislang allesamt sehr gut gemacht waren – und mich gut amüsiert haben. Nach einer kurzen Pause gibt es nun den nächsten Trailer – “The Pig With The Froggy Tattoo”, eine Parodie auf David Finchers Trailer zu “The Girl With The Dragon Tattoo”. Angesichts des Wirbels, der um diese Neuverfilmung veranstaltet wird – hier im Zeilenkino nachzulesen – finde ich diesen Trailer großartig. Zumal er eigentlich keine neuen Bilder von dem Muppet-Film zeigt, sondern sie lediglich neu geschnitten und mit anderer Musik hinterlegt wurden. Dazu gibt es die Einblendung nichtssagender Wörter – insgesamt also eine sehr überzeugende und gut gemachte Parodie. Wenn nun der Film, der am 19. Januar 2012 hierzulande in den Kinos startet, so gut ist wie das Marketing …. Weiterlesen

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Die Literarisierung eines Films – „Im Juli“ von Selim Özdogan

Selim Özdogan: Im Juli

In der sommerlich-leichten Komödie „Im Juli“ erzählt Fatih Akin die Geschichte des Lehramts-Referendars Daniel (Moritz Bleibtreu), der sich auf eine abenteuerliche Reise durch Europa begibt, um in Istanbul die Liebe seines Lebens zu treffen. Über den Film habe ich ja im Zeilenkino bereits etwas geschrieben und auf den gleichnamigen Roman von Selim Özdogan hingewiesen. Dort erzählt er die Geschichte noch einmal. Doch im Gegensatz zum Film, in dem Daniel im Mittelpunkt steht, stellt Selim Özdogan die zwei weiblichen Figuren – Juli und Melek – in das Zentrum der Geschichte. Dieser ungewöhnliche Weg vom Film zum Buch hat mich neugierig gemacht, so dass ich den Roman in meinem Urlaub gelesen habe. Weiterlesen

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