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NYFCC 2011 – „The Artist”, Meryl Streep und Brad Pitt gewinnen

"The Artist" (c) Delphi Film

Gestern hat der New York Film Critics Circle (NYFCC) die Gewinner seiner alljährlichen Preise bekanntgegeben. Diese Verleihung ist ein erster Stimmungstest für die bevorstehende Award Season in den USA – obwohl es in den letzten Jahren nur drei Übereinstimmungen mit den Oscars gab: „The Hurt Locker – Tödliches Kommando“ (2009), „No Country for Old Men“ (2007) und „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ (2003) wurden von den New Yorker Filmkritikern und der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences als bester Film geehrt.

In diesem Jahr haben sich die Kritiker folgendermaßen entschieden:

Bester Film: „The Artist”
Bester Regisseur: Michel Hazanavicius für „The Artist”
Bestes Drehbuch: Steven Zaillian und Aaron Sorkin für „Moneyball” Weiterlesen

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Trailer und Starttermin von “Die Kunst zu gewinnen – Moneyball” mit Brad Pitt

(c) Sony Pictures Releasing GmbH

Nachdem gestern der Trailer zu „J. Edgar“ veröffentlicht wurde, gibt es seit heute auch Bilder von einem zweiten hoch gehandelten, potentiellen Oscar-Kandidaten: „Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“ mit Brad Pitt. Der Film erzählt die wahre Geschichte von Billy Beane, der als Manager von den Oakland A’s mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Damit er mit einem kleinen Budget dennoch gegen die großen Mannschaften bestehen kann, will er das System des Spiels umstellen und heuert einen Wirtschaftswissenschaftler an. Erstmals in der Geschichte des Baseballs sollen sämtliche Annahmen über das Spiel statistisch überprüft werden. Und ihre Ergebnisse werden das Spiel grundlegend verändern.

Hierzulande haben es Baseball-Filme ja nicht sonderlich einfach, allerdings wurde Billy Beane auch in dem Buch „Die Fußball-Matrix“ von Christoph Biermann gewürdigt. Denn durch ihn wurden Statistiken ein wichtiger Faktor im Profisport.

Der Film wird am 2. Februar 2012 in den deutschen Kinos starten.

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“Burn After Reading” – Memoiren können gefährlich werden

Lange konnte ich mich für die Filme von Joel und Ethan Coen nicht richtig erwärmen, obwohl ich ihre Einzigartigkeit und Originalität durchaus erkannte. Aber sie sprachen mich eher rational an. Erst mit „No Country for Old Men“ habe ich mich in die Reihe ihrer Bewunderer aus vollem Herzen eingereiht und sowohl „A Serious Man“ als auch „True Grit“ mit Begeisterung gesehen. Deshalb will ich mich in diesem Jahr noch einmal durch ihr Werk gucken – unchronologisch und nach Laune.

George Clooney mit Frances McDormand (c) Universum Home

Am Freitag stand daher „Burn After Reading“ auf dem Programm. Auch wenn der Film recht gemächlich startet, habe ich mich sehr gut amüsiert. Die Geschichte ist recht simpel: Der CIA-Analytiker Osborne Cox (John Malkovich) soll wegen seines Alkoholproblems versetzt werden und kündigt kurzerhand. Daraufhin hat seine Frau Katie (Tilda Swinton) Angst, er könne ihr auf der Tasche liegen. Und da sie ohnehin seit Jahren eine Affäre mit Harry Pfarrer (George Clooney) hat, bereitet sie sich auf eine mögliche Scheidung vor. Auf Anraten ihres Anwalts kopiert sie daher die privaten Daten ihres Mannes auf eine CD, darunter finden sich auch seine Memoiren. Diese CD finden nun die Angestellten eines Fitness-Studios, darunter der prollige Chad (Brad Pitt) und Lina Litzke (Frances McDormand), die vier Schönheitsoperationen durchführen lassen will. Dafür braucht sie Geld, also kommen Chad und Lina auf die glorreiche Idee, Osborne Cox zu erpressen. Schließlich scheinen die Daten auf der CD äußerst brisant zu sein …

Brad Pitt als Chad (c) Universum Home

In erster Linie unterhält „Burn After Reading“ dank der guten Schauspieler. Brad Pitt ist als hirnloser Erpresser großartig, über sein „Osbourne Cox“ habe ich sehr gelacht. Schon beim Schreiben haben die Coens nach eigenen Angaben an ihn gedacht. Das macht sich in vielen lustigen Details bemerkbar – beispielsweise erinnert sein Erpressername „Mr. Black“ an „Rendezvous mit Mr. Black“, obwohl er in „Burn After Reading“ alles andere als den Tod spielt. Auch George Clooney haben die Coens seine Rolle auf den Leib geschrieben. Er liefert als paranoider und flacher Herzensbrecher eine perfekte Selbstparodie auf seine oscargerkönte „Syriana“-Rolle und schließt mit „Burn After Reading“ seine – nach eigenen Worten – Idioten-Trilogie ab. Die weiteren Rollen sind ebenfalls hervorragend besetzt: Tilda Swinton ist noch unterkühlter als sonst, John Malkovich ist als diabolischer Ex-CIA-Agent schön böse und J.K. Simmons und David Rasche legen einen unvergesslichen Auftritt als aktive CIA-Agenten hin.

Joel und Ethan Coen spielen aber nicht nur mit den Images ihrer Schauspieler, sondern auch mit den typischen Elementen des Spionage- und Agententhrillers. Alleine schon Linas naive Idee, den Russen die CD anzubieten, sorgt für zahllose Lacher. Ohnehin funktioniert die CD mit den Memoiren wunderbar als MacGuffin. Daneben gibt es kleine Anspielungen auf die Bourne-Trilogie, die Filme von Tony Scott und natürlich Stanley Kubrick. So wohnt Harry Pfarrer in dem Haus mit der Nummer 114, die Zahl, die Kubrick in fast allen seinen Filmen verwendet. Beispielsweise heißt das Funkgerät in „Dr. Seltsam – Oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ CRM-114 und Alex erhält in „Uhrwerk Orange“ das „Experimental Serum 114“. Und weitere Bezüge gibt es zu den eigenen Filmen, allen voran „Fargo“. Diese Mischung und die vor allem im letzten Teil des Films geraffte Erzählweise macht „Burn After Reading“ sehr unterhaltsam. Deshalb ist „Burn After Reading“ ist sicherlich kein Meisterwerk, aber ein sehr amüsanter Film.

In diesem Sinn: „Report back to me when… it makes sense.”

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