„Nachtzug nach Lissabon“

(c) Concorde Filmverleih

In seinem Buch „Nachtzug nach Lissabon“ erzählt Pascal Mercier von dem Lehrer Raimund Gregorius, der seit über 30 Jahren ein ruhiges Leben in Bern führt. Eines Morgens begegnet ihm eine Frau auf einer Brücke, die in ihm den Eindruck erweckt, sie wolle sich das Leben nehmen. Er spricht sie an, sie begleitet ihn – und verschwindet dann. Noch am selben Tag begibt er sich auf die Suche nach und entdeckt in einem Antiquariat ein Buch aus Lissabon. Darin schreibt Amadeu Inácio de Almeida Prado den Satz: „Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest?“. Daraufhin begibt sich Raimund Gregorius auf eine Reise nach Lissabon.

Als ich „Nachtzug nach Lissabon“ vor einigen Jahren gelesen habe, hat es mir sehr gut gefallen, daher freue ich mich schon auf die Verfilmung von Bille August, dessen Literaturverfilmungen mir meist ganz gut gefallen haben. Auch die Besetzung mit Jeremy Irons, Lena Olin, Charlotte Rampling und Christopher Lee lässt auf einen schönen Film hoffen.

Update: Mittlerweile habe ich „Nachtzug nach Lissabon“ gesehen und leider haben sich meine Hoffnungen nicht bestätigt. Die vollständige Kritik könnt ihr bei spielfilm.de lesen.

„Nachtzug nach Lissabon“ startet am 7. März 2013 in den deutschen Kinos.

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„Wuthering Heights“ – Neuinterpretation eines Klassikers

Heathcliff (Solomon Glave) und Cathy (Shannon Beer) als Kinder beim Spielen in der stürmischen Landschaft von Yorkshire. (c) 2012 Prokino

Der Wind weht ständig im Hochmoor von Yorkshire, er streift über die Weiten der Landschaft. Hierin bringt der Gutsherr Earnshaw (Paul Hilton) eines Nachts ein Findelkind, das er auf der Straße aufgelesen hat, und gibt dem Jungen, den er auf den Namen Heathcliff (Soloman Glave/James Howson) taufen wird, auf seinem Gutshof Wuthering Heights ein Dach über dem Kopf. Außerdem verlangt er von seinen Kindern Hindley (Lee Shaw) und Catherine (Shannon Beer/Kaya Scodelario), sie sollen ihn als ihren Bruder akzeptieren. Während Hindley ihn ablehnt, findet Cathy in Heathcliff einen Seelenverwandten. Sie genießen ihren Zweisamkeit, durchstreifen das Moor und lassen sich den Wind um die Nase wehen. Weiterlesen

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Media Monday #84

Zwischen all dem Schreiben und Redigieren will ich die Tradition des Media Monday weiter pflegen:

1. Adrien Brody gefiel mir am besten in „King of the Hill“ von Steven Soderbergh, da er dort noch völlig unbelastet von Image und Oscar spielt. Sehr gut hat er mir aber auch als Salvador Dalí in „Midnight in Paris“ gefallen („I see rhinozerosssss“).

2. Frank Darabont hat mit „The Shawshank Redemption“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil es ein eindringlicher Film ist. Und ich immer noch Morgan Freeman über den Hof gehen sehe.

3. Sally Hawkins gefiel mir am besten in „Happy-Go-Lucky“, in dem sie die penetrant gut gelaunte Poppy mit so viel Charme und Liebenswürdigkeit spielt. Weiterlesen

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„The Muppets. Again“

Bekanntermaßen bin ich ja ein großer Fan der Muppets und deshalb habe ich mich über ihre Rückkehr auf die Kino-Leinwand gefreut. „Die Muppets“ war meines Erachtens gelungen – und auch so erfolgreich, dass es nun einen zweiten Film mit den Muppets geben wird. Die Story erinnert an „The Great Muppet Caper“ (dt. „Der große Muppet-Krimi“): Nachdem die Muppets ihr Theater gerettet haben, touren sie mit ihrer Show durch Europa. Dabei werden sie von dem weltgrößten Kriminellen, Constantin, und seinem Handlanger Dominic (Ricky Gervais) in einen Coup verwickelt, der insbesondere Kermit in Gefahr bringt. Denn Constantin sieht ihm zum Verwechseln ähnlich …

Am Set (c) Walt Disney Studios

Neben Ricky Gervais sind Tina Fey und Ty Burrell als Nicht-Muppets mit von der Partie. Das Drehbuch stammt von James Bobin, der dieses Mal mit Nicholas Stoller („Forgetting Sarah Marshall“, „The Five-Year Engagement“) zusammengearbeitet hat. Das klingt erst einmal recht vielversprechend. Und die Musik kommt wieder von Bret McKenzie, der ja auch das geniale „Man or Muppet“ geschrieben hat. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, ob James Bobin ein weiteres Mal die Gratwanderung zwischen Nostalgie und modernem Kinder-Film gelingt.

Und wenngleich ich sonst kein Freund von Teaser-Trailern bin – nach der letztjährigen Kampagne erhoffe ich mir hier wieder großen Spaß!

Update: Nun gibt es den ersten Trailer, allerdings hatte ich mir hier etwas mehr Kreativität erhofft.

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Media Monday #83

Es ist mal wieder Montag …

1. Brion James gefiel mir am besten in „The Player“, vermute ich. Eine Erinnerung an ihn habe ich jedenfalls nicht

2. Kathryn Bigelow hat mit „The Hurt Locker“ ihre beste Regiearbeit abgelegt, weil mir dieser Film nach langem Überlegen besser gefallen hat als „Blue Steel“.

3. Karin Dor gefiel mir am besten in „Die Fälscher von London“. Sie ist für mich einfach mit den Wallace-Filmen verbunden.

4. Das Thema Vernetzung und Kommunikation spielt ja eine große Rolle, wird jedoch von vielen Seiten als nur unzureichend ausgeprägt eingestuft. Wie ist eure Meinung zu dem Thema und wie könnte man die Vernetzung verbessern? Weiterlesen

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„Lincoln“ – Geschichtsstunde mit Steven Spielberg

Daniel Day-Lewis als Abraham Lincoln (c) 2012 Twentieth Century Fox

„Without slavery the rebellion could never have existed; without slavery it could not continue“, sagte Abraham Lincoln im Dezember 1862 in seiner Ansprache im Kongress und schlug vor, dass durch einen Verfassungszusatz die Sklaverei abgeschafft werden sollte. Zu Beginn des Jahres 1865 nimmt er diesen Ansatz abermals auf. Er wurde gerade wiedergewählt und ist populärer denn je. Diese Beliebtheit will er nutzen, um den 13. Verfassungszusatz durchzusetzen. Aber er steht vor zahlreichen Schwierigkeiten: Seine republikanische Partei hält nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit, zudem ist fraglich, ob sie geschlossen abstimmen will. Also müssen Demokraten überzeugt werden, für die Abschaffung zu stimmen – oder sich wenigstens zu enthalten. Außerdem gibt es Anzeichen, dass die Konföderierten zu Friedensverhandlungen bereit sind. Soll er dieses Angebot annehmen oder weiterhin versuchen, mit dem 13. Verfassungszusatz die Sklaverei abzuschaffen und damit möglicherweise ein Ende des vier Jahre währenden Krieges behindern? Weiterlesen

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Media Monday #82

Und bevor der Montag vorbei ist, hier noch meine Antworten zum Media Monday.

1. Peter Sarsgaard gefiel mir am besten in „An Education“, weil es ihm gelingt, den Charme von David zu betonen. Sehr gut gefiel er mir auch in dem tollen Film „Boys don’t cry“.

2. Clint Eastwood hat mit „Mystic River“ seine beste Regiearbeit abgelegt, weil dieser Film eindringlich, spannend und traurig ist. Generell mag ich Eastwoods elegante und ruhige Erzählweise sehr gerne, obwohl mir seine letzten Arbeiten nicht mehr so gut gefallen haben. Aber das Bild des Jungen auf dem Rücksitz des Wagens werde ich nie vergessen.

3. Meiko Kaji gefiel mir am besten in ________ . Sie ist mir gänzlich unbekannt.

4. Der beste Beitrag oder die beste Kritik, die ich in der vergangenen Woche auf einem Blog gelesen habe, war über „country noir“, in dem die schöne noir-Definition stand „In noir, the narrative always moves downward, from bad to worse“, die (fast) alles umfasst, was für mich meine Lieblingsstilrichtung ausmacht. Weiterlesen

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