Notizen zu „Nymph()maniac 1“

(c) Concorde

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Nach seinem missglückten Auftritt bei den Filmfestspielen von Cannes 2011 hat sich der dänische Regisseur Lars von Trier eine Art Schweigegebot auferlegt, so dass er seither keine Interviews oder öffentliche Auftritte hatte. Dadurch könnte man meinen, die PR zu seinem neuen Film würde erschwert werden, aber Lars von Trier hat sich eine sehr effektive Variante einfallen lassen: Über „Nymph()maniac 1“ ist bisher außer der Besetzung unter anderem mit Charlotte Gainsbourgh, Stellan Skarsgård, Stacy Martin und Shia LaBeouf nichts bekannt, daher präsentiert er bis zum Filmstart des ersten Teils am 20. Februar 2014 (der zweite Teil kommt am 3. April 2014) jeden Monatsanfang ein Kapitel seines Films, in dem er Bilder, Texte und kleine Filmausschnitte veröffentlicht.

Das erste Kapitel: Weiterlesen

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Media Monday #109

Der Lückentext stammt wie immer von Wulf vom Medienjournal.

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1. Zuletzt gekauft habe ich mir einen Schwung Bücher – zum Verschenken, für die Arbeit und für den Urlaub.

2. Von allen Superheldenkräften ist Telepathie bestimmt die anstrengendste, weil doch niemand die ganze Zeit die Gedanken seiner Mitmenschen und –helden hören will.

3. Amanda Palmers Reaktion auf die Daily Mail hat mich tief beeindruckt, weil sie originell, mutig und provokant ist – und die Sache genau auf den Punkt bringt.

4. Das Filmfestival von Toronto würde ich schon gerne mal besuchen, weil dort in den letzten Jahren fast immer die Filme Premiere feierten, auf die ich mich mit am meisten gefreut habe.

5. Meine Empfehlung für die diesjährige Urlaubslektüre ist „Der katholische Bulle“ von Adrian McKinty – einen besseren Polizistenkrimi habe ich in diesem Jahr noch nicht gelesen.

6. Für jeden Film würde ich selbst bei schönstem Wetter ins Kino eilen, weil für mich Kino nicht wetterabhängig ist.

7. Mein zuletzt gesehener Film war „Bonnie and Clyde“ und der war mal wieder toll, weil er eine romantische und gesellschaftskritische Geschichte spannend erzählt und mir abermals vor Augen geführt hat, wie sehr ich das Kino des New Hollywood schätze, an dessen Anfang dieser Film stand.

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Ein kurzer Blick auf „Kill your darlings“

Im Jahr 1944 kommt der junge Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe) an die New Yorker Columbia Universität und trifft dort auf Lucien Carr (Dane DeHaan, „The Place Beyond the Pines”), dem er sich sofort verbunden fühlt. Durch ihn kommt er in Berührung mit einem Zirkel unkonventioneller Literaturen, die nach einem neuen Lebensentwurf suchen. Zusammen mit Lucien, Jack Kerouac (Jack Huston) und William S. Burroughs (Ben Foster) zieht er durch Greenwich Village und lässt sich zu Gedichten hinreißen.

(c) Koch Media

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In seinem Debütfilm „Kill your darlings“ widmet sich Regisseur John Krokidas der Zeit, bevor die drei Kult-Literaten Ginsberg, Keroauc und Burroughs berühmt wurden. Mich hat insbesondere die Besetzung von Daniel Radcliffe überrascht, der mir bei Allan Ginsberg überhaupt nicht in den Sinn gekommen wäre. In weiteren Rollen sind Michael C. Hall, Elisabeth Olsen, Jennifer Jason Leigh und Kyra Sedgwick zu sehen.

Der Film lief bereits in Sundance, wird in Venedig seine internationale Premiere feiern und am 30. Januar 2014 in die deutschen Kinos kommen.

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Media Monday #108

Fast wäre der heute Media Monday der Hitze zum Opfer gefallen. Da gehe ich nämlich eigentlich lieber ins kühle Kino als vor dem Computer zu sitzen …

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1. Warum eigentlich Sommer-Blockbuster? Macht das Sinn, zur wärmsten Zeit des Jahres krawallige Kracher rauszuhauen? Blockbuster ergeben im Winter ebenso viel Sinn wie im Sommer – vielleicht sogar noch mehr, da sie meist in Multiplex-Kinos laufen, deren größter Vorteil die Klimatisierung ist.

2. Statt mit Filmen könnte man sich ja schließlich viel eher mal mit Büchern beschäftigen.

3. Dem Hobby ganz abtrünnig werden geht aber auch nicht. Eure beste Sommer-Sonne-Gute-Laune-Filmempfehlung? Ganz aktuell empfehle ich jedem, der es (nicht) hören will, „The East“. Allerdings ist das keine sommerlich-leichte Komödie, sondern einfach ein guter Film. Weiterlesen

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Drehstart zu der Manchette-Verfilmung „The Gunman“

Sean Penn in „The Gunman“ (c) Studiocanal

Sean Penn in „The Gunman“ (c) Studiocanal

Als ich voreiniger Zeit las, dass Sean Penn mit Javier Bardem und Idris Elba in einem Film zu sehen ist, freute ich mich schon. Nun wurde der Drehstart zu „The Gunman“ gemeldet – und dabei ist mir zudem bewusst geworden, dass der Film auf Jean-Patrick Manchettes Roman „La position du tireur couchè“ (dt.: „Position: Anschlag liegend“) basiert. Jean-Patrick Manchette war ein französischer Krimiautor und -kritiker, dessen Romane unter anderem James Sallis sehr beeinflusst haben. Der Distel-Verlag hat Manchettes Werke in einer sehr lesenswerten Neuübersetzung Anfang der 2000er Jahre herausgegeben, die ich derzeit nach und nach lese. Dieses Band kenne ich noch nicht, aber nach Angabe des Filmverleihs schlüpft Sean Penn in die Rolle des Agenten Tierre, der von seinem Auftraggeber hereingelegt wird und flüchten muss. Neben den bereits genannten Schauspieler sind außerdem noch Ray Winstone, Marc Rylance und Jasmine Trinca zu sehen, Regie führt Pierre Morel („Banlieue 13“; „Taken“) und das Drehbuch stammt von Peter Travis.

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„Paulette“ – Eine Komödie aus Frankreich

Paulette (Bernadette Lafont) auf der Flucht vor der Drogenfahndung © Neue Visionen Filmverleih

Paulette (Bernadette Lafont) auf der Flucht vor der Drogenfahndung © Neue Visionen Filmverleih

Jedes Jahr kommt sie wieder, die ‚neue Erfolgskomödie aus Frankreich“. Meist verbirgt sich hinter diesem Etikett eine unterhaltsame, sehr gefällige Komödie wie „Willkommen bei den Sch’tis“ oder „Ziemlich beste Freunde“. In diesem Jahr wird „Paulette“ so beworben – und die Komödie von Jérôme Enrico fügt sich nahtlos in diese Reihe: Seit sie ihren Konditorladen schließen musste und ihr Mann starb, lebt die verbiesterte Paulette (Bernadette Lafont) allein in ihrer Wohnung in einer Hochhaussiedlung. Ihr Essen sucht sie sich schon einmal im Abfall zusammen, verzweifelt bemüht, den äußeren Anschein zu wahren. Zu ihrem Umfeld ist sie alles andere als nett, sie sich rassistisch und unfreundlich. Noch nicht einmal ihren eigenen Enkel Leo (Ismaël Dramé) mag sie – schließlich kann sie bis heute nicht verstehen, warum ihre Tochter (Axelle Laffont) ausgerechnet den afrikanischstämmigen Osman (Jean-Baptiste Anoumon) heiraten musste. Doch dann drohen Paulette ihre Schulden einzuholen, sogar ihr geliebter Fernseher wird gepfändet. Als ihr ein Päckchen Marihuana in die Hände fällt, kommt sie auf die geniale Idee, dass sie Drogen verkaufen könnte. Und tatsächlich hat sie Erfolg damit. Weiterlesen

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Media Monday #107

Zwischen all den Büchern, die gelesen werden müssen, und den Filmen der Französischen Filmtage wäre mir doch beinahe der Media Monday durchgerutscht. Aber nur beinahe …

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1. Der neue Film von Guillermo del Toro interessiert mich einzig wegen Idris Elba.

2. Buster Keaton in „Sunset Boulevard“ war einer der besten Cameo-Auftritte.

3. Schauspieler Colin Firth würde ich gern mal in einem waschechten Action-Film sehen. Weiterlesen

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