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Oscar 2014 – Ein Rückblick und alle Gewinner

Nett. Mit diesem Wort lässt sich die diesjährige Oscarverleihung zusammenfassen. Und damit meine ich nicht die kleine Schwester von ihr-wisst-schon, sondern die ursprüngliche Bedeutung des Wortes: Es war ein netter Abend ohne große Höhepunkte und Ausfälle. Gewonnen haben mehrheitlich die Favoriten, es gab launige Witze von Moderatorin Ellen DeGeneres und keine peinlichen Aussetzer auf der Bühne. Die schönsten Kleider trugen Cate Blanchett und Lupita Nyong’o; die besten Dankesreden hielten Jared Leto und Cate Blanchett und die unterhaltsamsten Dankesreden waren von Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez sowie Spike Jonze. Pharell Williams hat mit Meryl Streep getanzt und Robert de Niro war tatsächlich lustig, aber mir hat eine große Musiknummer gefehlt. Auch hätte ich mir von Ellen mehr Moderation gewünscht, sie war sehr viel im selben Teil des Zuschauerraums unterwegs – und der Pizza-Gag wurde überstrapaziert. Doch insgesamt war es eine unterhaltsame Veranstaltung.

Bei den Preisen habe ich mich am meisten über den Drehbuch-Oscar für Spike Jonze gefreut, am meisten aufgeregt über den Dokumentarfilm-Oscar, der nicht an „The Act of Killing“, sondern „20 Feet to Stardom“ ging. Aber selbst damit hatte ich fast schon gerechnet – „The Act of Killing“ ist zu komplex und zu schwierig, um eine Mehrheit der Mitglieder zu überzeugen. Erleichtert bin ich hingegen, dass „American Hustle“ keinen Oscar erhalten hat. Dadurch konnte ich mir für die kommenden Jahre noch den winzigkleinen Rest Optimismus bewahren, dass die Academy nicht immer auf Oberflächlichkeit hereinfällt. Klar, es sind die Oscars, da geht es nicht um richtig oder falsch (auch wenn viele das so sehen), noch nicht einmal um gut oder schlecht (sonst würden nicht so oft die ‚richtigen‘ Schauspieler für mäßige Rollen gewinnen), sondern es ist eine Abstimmung, bei der sich meist diejenigen Filme durchsetzen, die der Mehrheit gefallen. Und das sind in der Regel eben keine kontroversen oder gar visionären Werke. Doch damit komme ich schon zur letzten Erkenntnis des Abends: David O. Russell reimt sich auf „American Hustle“.

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Oscar 2014 – Die Nominierungen im Überblick

©A.M.P.A.S.

©A.M.P.A.S.

Im Gegensatz zu der Verleihung werden die Nominierungen für die Oscars gegen 14:30 Uhr verkündet – also zu der angenehmen Uhrzeit zwischen Mittagspause und Nachmittagsarbeit. In diesem Jahr gaben Chris Hemsworth und Cheryl Boone Isaacs die Namen und Filmtitel bekannt – und die größte Enttäuschung war für mich, dass Robert Redford nicht für „All is lost“ nominiert wurde. Der Film hat auch keine Nominierung für den Ton bekommen, lediglich eine für Sound Editing. Gefreut habe ich hingegen über die Nominierung von „The Act of Killing“ als beste Dokumentation und sowohl „The Broken Circle“ als auch „La grande bellezza“ als bester fremdsprachiger Film. Weiterhin ein Rätsel bleibt für mich die große Zuneigung für „American Hustle”.

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