Ab 7. Oktober ist in österreichischen Kinos zu Verfilmung von Thomas Glavinics „Wie man leben soll“ zu sehen. In dem Roman erzählt der österreichische Schriftsteller von Karl „Charlie“ Kolostrum, einem eher lebensunfähigen Heranwachsenden, der eben nicht weiß, wie er leben soll. Seine Familie ist ihm auch keine Hilfe: Die Mutter hat eine Neigung zum Alkohol, der Vater ist lange nicht mehr da. Also sucht er in Ratgebern Hilfe – und flüchtet sich in Tagträume, in denen er ein Rockstar ist. Doch auch im Leben eines Charlie Kolostrum passiert etwas, das alles verändern wird …
Die Hauptrolle in dem Film von Regisseur David Schalko spielt Axel Ranisch, außerdem wirkt Robert Stadlober mit. Einen deutschen Starttermin habe ich bislang noch nicht herausgefunden, aber hier gibt es schon einmal den Trailer:
Germain und Margueritte (c) Concorde Home Entertainemt
In ihrem Roman „Das Labyrinth der Wörter“ erzählt Marie-Sabine Roger von dem tumben Germain Chazes, der mit Büchern und Lesen nicht wirklich etwas anfangen kann. Er ist ungebildet, hängt gerne am Tresen mit seinen Freunden herum und lebt in einem Wohnwagen hinter dem Haus seiner Mutter. Dann lernt er beim Taubenfüttern im Park die 86-jährige Margueritte Escoffier kennen, promovierte Biologin und passionierte Leserin. Sie kommen ins Gespräch und freunden sich an. Durch Margueritte lernt Germain die Literatur zu lieben – und zu erkennen, dass sich in seinem Leben etwas ändern muss.
(c) Hoffmann und Campe
„Das Labyrinth der Wörter“ ist ein unterhaltsames Buch, ein nette Lektüre, die im Stile von „Forrest Gump“ Lebensfreude zu schenken vermag. Vor allem durch die Lexikon-Einträge, in denen sich Germain immer wieder verirrt, entfaltet das Buch seinen Reiz. Charmant wird dadurch überdies der Zusammenhang von Sprache und Denken, aber auch von Literatur und Leben deutlich.
In Frankreich war das Buch außerdem ein großer Erfolg, so dass eine Verfilmung eigentlich nur eine Frage der Zeit war. Mit Jean Becker hat „Das Labyrinth der Wörter“ einen Regisseur gefunden, der sich mit Tragikomödien wie „Ein Sommer auf dem Lande“ einen Namen gemacht hat, die sich vor südfranzösischer Kulisse vor allem dem Flair dieses Landstrichs und seiner Bewohner widmen. Weiterlesen →
„Der Zauberberg“ ist einer jener Romane, die kaum zu verfilmen ist: zu viele abstrakte Dialoge, zu wenig Handlung und ein schwächlicher Held erleichtern das Vorhaben nicht unbedingt. Darüber hinaus ist Thomas Manns Werk eines der bedeutendsten Bücher des 20. Jahrhunderts, so dass die Verfilmung sehr hohe Erwartungen zu schultern hatte .
Womöglich aus diesem Grund sollte ein Regisseur mit internationalem Ruf die Verfilmung verantworten. Sehr früh brachten die Erben Thomas Manns Luchino Visconti ins Spiel, eine Weile wurde auch Peter Zadek gehandelt. Letztendlich übernahm aber Hans W. Geißendörfer – mittlerweile vor allem als Vater der „Lindenstraße“ ein Begriff – die Regie. Produzent war Franz Seitz, der sich seit 164 für eine Reihe von Thomas-Mann-Adaptionen verantwortlich zeigte. Weder Geißendörfer noch Seitz wollten einen das Buch abfilmen, sondern den Stoff mit Bezügen auf die Gegenwart durchziehen. Weiterlesen →
Passend zur der Rezension der Romanbiographie „So leben, dass ich frei atmen kann“ über Zelda Fitzgerald, die ich gerade für das Frauenmagazin ava schreibe, kursieren derzeit allerhand Gerüchte über die Verfilmung von F. Scott Fitzgeralds Roman „Der große Gatsby“. Bei mir haben die Besetzung und erste Hinweise auf den späteren Film bislang wenig Enthusiasmus, sondern eher das Gefühl ausgelöst, dass dieses Vorhaben nicht gut gehen kann. Aber der Reihe nach …
(c) dtv
F. Scott Fitzgeralds Roman ruft zweifellos nach einer Verfilmung. Er ist atmosphärisch dicht, zugleich zynisch, mit mehrdeutigen Charakteren ausgestattet, außerdem bietet die Geschichte eigentlich alles, was einen guten Film ausmacht. Dennoch er ist unglaublich schwer zu verfilmen. Der Roman lebt von Fitzgeralds kühlen, scharfen Stil, der die luxuriösen Handlungsorte kontrastiert. Und vor allem ist der Protagonist Jay Gatsby ebenso einzigartig wie schwer zu fassen.
(c) Paramount Home Entertainment
Von den insgesamt fünf Verfilmungen kenne ich nur Jack Claytons Version aus dem 1974, die unter anderem an diesem Punkt misslang. Obwohl Robert Redford als Jay Gatsby auf den ersten Blick als gute Besetzung anmutet, hat er weniger die Rolle als sich selbst gespielt. Auch Mia Farrow konnte mich wenig überzeugen, so dass der Film eigentlich nur mit seinem eleganten Set- und Kostümdesign punkten konnte.
Nun nimmt sich Baz Luhrmann den „großen Gatsby“ vor, der für mich bislang vor allem für opulente Ausstattung und tollen Soundtrack steht. In „William Shakespeares Romeo + Julia“ hat er das Drama mit vollem Einsatz modernisiert und mir hat das Ergebnis zumindest damals gefallen. Auch sein „Moulin Rouge“ war durchaus unterhaltsam – von „Australia“ rede ich jetzt hier mal nicht. Luhrmanns Filme waren bislang vor allem bunt und oberflächlich. Dass dem „großen Gatsby“ ähnliches widerfahren wird, lässt schon die Ankündigung einer 3D-Verfilmung vermuten. Denn auf Anhieb fällt mir eigentlich keine Szene in dem Roman ein (oder die man dafür entwickeln könnte), die 3D erforderlich machen würde. Wenig Begeisterung löst auch die Besetzung aus: Leonardo DiCaprio als Jay Gatsby, Tobey Maguire als Nick Carraway und Carey Mulligan als Daisy Buchanan sind allesamt für ihre Rollen typgerecht ausgesucht, große Überraschungen versprechen sie aber nicht. Also bleibt mir vorerst nur die Hoffnung, dass sich alle meine Erwartungen nicht erfüllen werden …
Update: Mittlerweile ist der erste Trailer aufgetaucht, der einen opulenten Film verspricht – wenngleich die Musik irritierend ist: