Wie macht man einen erfolgreichen Film? Man nehme zwei bekannte skandinavische Schauspieler, schicke sie nach Südamerika und schreibe ein paar Gags sowie Fußballszenen ins Drehbuch. Fertig ist „SuperClásico“, eine leichte und unterhaltsame Komödie aus Dänemark, die dort mit großem Erfolg in den Kinos lief und zudem der dänische Kandidat für den Auslandsoscar ist.
In seinem Film erzählt Regisseur und Drehbuchautor Ole Christian Madsen von dem Kopenhagener Weinhändler Christian (Anders W. Berthelsen), der von seiner Frau Anna (Paprika Steen) verlassen wurde. Sie hat sich während eines Urlaubs in Buenos Aires Hals über Kopf in einen wesentlich jüngeren südamerikanischen Fußballerstar verliebt und ist nicht zu Mann und Sohn nach Dänemark zurückgekehrt. Nun will sie die Scheidung! Anstatt einfach die Papiere zu unterzeichnen, reist Christian mit dem gemeinsamen Sohn Oscar (Jamie Morton) nach Argentinien. Er will seine Frau zurückzugewinnen, denn seit der Trennung geht es ihm schlecht. Sein Laden läuft nicht, er ertrinkt im Selbstmitleid und sein Sohn Oscar spricht so gut wie nicht mehr. Aber der Däne landet ausgerechnet am Tag des Superclásico in Buenos Aires, dem Tag des Spiels zwischen Boca Juniors und River Plate. Die ganze Stadt steht Kopf, aber ihm ist Fußball fremd. Seine Frau steht hingegen kurz vor dem internationalen Durchbruch als Spielermanagerin. Ihr Star-Klient ist ihr Freund, das wandelnde Klischee eines südamerikanischen Fußballers. Gegen ihn hat Christian keine Chance. Oder?
Als leichte Culture-Clash-Komödie funktioniert „SuperClásico“ ganz gut. Sicherlich darf man über die vielen Klischees nicht nachdenken, auch sollte man sich an der exaltierten Spielweise von Paprika Steen nicht stören. Sie passt dadurch hervorragend in das Bild eines Spielerfrau-Managerin-Typus, das hierzulande vor allem Bianca Illgner und Claudia Effenberg geprägt haben. Auch Anders W. Berthelsen überzeugt als leicht trotteliger, betrogener Ehemann, der von einer ehemaligen Tango-Tänzerin zurück in die Spur gebracht wird. Doch spätestens nach der unterhaltsamen ersten halben Stunde wird deutlich, dass die Geschichte einfach zu dünn ist, um einen Film über 99 Minuten zu tragen. Dadurch werden unnötige Nebenhandlungen wie Oscars erste Liebe eingebaut, die lediglich Anlass zu immer weiteren Zusammenstößen der nordeuropäischen und südamerikanischen Kultur geben. Aber das ist insgesamt recht wenig Substanz. Und wenn der Film dann auf sein unvermeidbares und vorhersehbares Ende zusteuert, hat man einen schon übertrieben unterhaltsamen Film gesehen.