Schlagwort-Archive: Stiller Zorn

Ein Interview mit James Sallis

Zum Erscheinen seines Buches „Driver 2“ habe ich mit James Sallis für das Magazin BÜCHER ein Interview via E-Mail geführt, aber ich konnte leider nicht alles in dem Beitrag verwenden. Deshalb teile ich die nicht verwendeten Abschnitte des Gesprächs nun hier mit– und habe ich mich nach langem Überlegen entschieden, meine Übersetzung zu veröffentlichen. Falls Ihr aber großes Interesse an dem englischen Original habt, hinterlasst einen Kommentar, dann setze ich es bei Interesse noch an den Beitrag.

James Sallis (c) Karyn Sallis

Sie schreiben Romane, Gedichte und Essays – Wie wählen Sie die jeweils passende Form aus?
Ich werde sehr ruhig und höre zu. Das Material – die Bilder, der Rhythmus, die Sprache – werden mir sagen, was sie sein wollen.

Welche Vorteile hat Kriminalliteratur?
Erzählerisch greift der Autor auf eine Vorlage (Verfehlung, Vergeltung) zurück, die mit unserer DNS verkettet zu sein scheint, diese Archetypen und Metafiktionen, die hinter all unseren Mythen liegen. Auf einer tieferen Ebene ist der Detektiv tapfer bemüht, Kausalität herzustellen und Vernunft in Bereichen zu entdecken, in welchen sie abwesend erscheinen. Eine Ordnung soll wieder hergestellt werden.

Warum sind Ihre Protagonisten meist gebrochene Charaktere?
Weil wir alle gebrochene Charaktere sind. Weil ich mich als Schriftsteller am meisten für die Kanten, die Grenzen interessiere, für die Ränder dessen, was wir denken, wir wissen, die Dunkelheit über dem Lagerfeuer. Weiterlesen

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Vorschau: „Stiller Zorn“ von James Sallis

(c) Dumont

Sehr gefreut habe ich mich über die Nachricht, dass am 22. Mai 2013 bei Dumont „Stiller Zorn“ von James Sallis erscheinen wird. Der erste Teil seiner Reihe um den Privatdetektiv Lew Griffin war in deutscher Übersetzung hierzulande höchstens noch antiquarisch unter dem Titel „Die langbeinige Fliege“ erhältlich. Der zweite Teil „Nachtfalter“ wird nächstes Jahr ebenfalls bei Dumont neu aufgelegt. Ich hoffe, dass auch die weiteren vier Teile erscheinen werden, allerdings habe ich darüber bisher nichts gehört – und ich könnte mir vorstellen, es hängt vom dem Verkaufserfolg der ersten beiden Teile ab.

Lew Griffin ist Privatdetektiv in New Orleans. Aktuell ermittelt er in einem Vermisstenfall, der ihn tief in die verborgenen Winkel der Stadt führt – und auf ein gewalttätiges Ende zusteuert.

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