Noch bei der Tagung „Krimis machen“ im April in Berlin hieß es, dass es nie einfacher gewesen sei, einen Spannungsroman zu veröffentlichen als derzeit. Tatsächlich gibt es gefühlt keinen Ort mehr in Deutschland, der keinen eigenen Ermittler hat, und an allen Enden sprießen Kriminalromane aus dem Boden. Dennoch ist es nicht einfach, einen spannenden Roman zu schreiben. Ganz im Gegenteil: Bei manchen Büchern wünschte ich mir, die Autoren hätten vorher diesen Ratgeber gelesen.
Aufbau und Beispielsaufgabe
Aufgebaut ist „Spannend schreiben“ von Christian Schärf in fünf „Textprojekte und Schreibaufgaben“, in denen jeweils erzählerische Techniken erläutert werden. Dazu gehören Elemente der Angst, des Schauers und Grauen, Konstellation für die Aufklärung eines Verbrechens und der Aufbau eines Plots. Schreibaufgaben am Ende der jeweiligen Abschnitte sollen das soeben Gelesene praktisch vertiefen. Dabei wird sehr deutlich, dass es zwar bestimmte Techniken gibt – jeder Roman ist zu einem gewissen Teil auch Handwerk –, wer aber keine Ideen hat, wird sie auch hier nicht finden. Vielmehr hilft dieses Buch dabei, das Geschriebene analytisch zu durchdringen. Weiterlesen