Kinostart: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

(c) Concorde

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Zugegeben: Jonas Jonassons Roman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ hat bei mir keine Begeisterungsstürme ausgelöst. Sicher ist die Ausgangsidee unterhaltsam. Wann liest man schon einmal von einem Mann, der an seinem hundertsten Geburtstag aus dem Altenheim flieht, einen Koffer voller Geld an sich bringt, mit einer illustren Truppe die Flucht antritt und noch dazu in seiner Vergangenheit mit Franco gegessen, Truman getrunken, Stalin Gedichte rezitiert und Mao verblüfft hat? Aber die Ideen des Romans wurden durch zu viele Wiederholungen und vor allem einen allzu dominanten Erzähler zermürbt, außerdem finde ich die Episoden eines einfachen Gemüts, das durch die Weltgeschichte irrt, seit „Forest Gump“ nicht allzu originell. Insgesamt war mir das sehr erfolgreiche Buch zu glatt, zu lang und am Ende viel zu kitschig. Doch nun hat Felix Herngren aus diesem Roman mit Mut und einer guten Portion derbem Humor ein sehr unterhaltsames Road Movie gedreht, in dem er nahezu allen Kritikpunkten begegnet, und trotz einiger Schwächen in bester skandinavischer Komödientradition etwas derb unterhält. Meine ausführliche Kritik ist bei kino-zeit.de erschienen, außerdem ist in der aktuellen BÜCHER ein Interview mit Felix Herngren zu lesen. Der Film startet morgen in den Kinos.

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