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„Rocking Horse Road“ von Carl Nixon

(c) Weidle Verlag

Das Wunderbare an der Frankfurter Buchmesse sind ja nicht nur die vielen Bücher, die dort zu entdecken sind, sondern dass mit dem jeweiligen Gastland plötzlich Bücher den deutschen Buchmarkt erobern, die sonst vermutlich hierzulande nicht erschienen wären. Aber nicht nur das: Sie bekommen auch eine größere mediale Aufmerksamkeit. Bereits im letzten Jahr hatte der Weidle Verlag aus Bonn mit „punkt punkt komma strich“ einen großartigen Roman zum Gastland Island im Programm, ein Buch, aus dem ich fast jeden Satz am liebsten laut gelesen hätte. Und in diesem Jahr ist mit „Rocking Horse Road“ von dem neuseeländischen Autor Carl Nixon abermals ein sehr gutes Buch aus dem Gastland der Buchmesse in diesem Verlag erschienen.

Ein Mord in The Spit
Zunächst zeugt schon die Aufmachung und Ausstattung des Buches von einer großen Liebe zum Detail. Neben dem schlicht-schönen Cover folgen auf den ersten und letzten Seiten des Buches einige Fotos aus der Region, in der das Buch spielt. Hinzu kommen ein sorgfältiger Satz und ein gute Haptik – also vieles, was oftmals bei Büchern fehlt. (Blick in das Buch)

In seinem Buch erzählt Carl Nixon die Geschichte einer Gruppe von Jugendlichen, deren Leben bis ins Erwachsenenalter von einem Mordfall überschattet wird. Am Morgen des 21. Dezember 1980 hat Pete Marshall am Strand der Nehrung The Spit in New Brighton, einer Vorstadt von Christchurch, die Leiche von Lucy Asher gefunden. Sie wurde vergewaltigt, erwürgt und ins Meer geworfen. Dieser Mord lässt Pete und seine Freunde für den Rest ihres Lebens nicht mehr los.

„Es war ein Wendepunkt für uns alle, die auf The Spit lebten. In diesem Moment traten wir in eine Landschaft ein, aus der es, wie die Ereignisse der Zukunft zeigen sollten, keinen Rückweg gab.“

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Film-Tipp: „Dichter und Kämpfer“

(c) MFA Film

Am 6. September 2012 startet der sehenswerte Dokumentarfilm „Dichter und Kämpfer“ von Marion Hütter im Kino. Ausgehend von den deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam begleitet die Filmemacherin ein Jahr lang die vier Poetry Slammer Theresa Hahl, Sebastian23, Philipp Scharrenberg und Julius Fischer bei ihren Auftritten und in ihrem Alltag. Diese Einzelporträts lassen die Vielseitigkeit des deutschsprachigen Poetry Slam erkennen – und verdeutlichen, dass sich die einstige Underground-Kunstform auf dem Weg zum Mainstream befindet. Dadurch vergrößert sich die das Publikum und die öffentliche Wahrnehmung, aber diese Entwicklung wird nicht von allem Slammern gerne gesehen – und führt letztlich auf die alte Frage des Verhältnisses von Kunst und Kommerz zurück.

Gewinnspiel:
Zum Filmstart verlose ich einmal zwei Freikarten für diesen tollen Film. Zum Gewinnspiel

Hier ein Blick auf den Trailer:

Eine längere Besprechung des Films habe ich für die August-Ausgabe des Magazins BÜCHER geschrieben.

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Krimi-Kritik: Fred Vargas‘ „Die Nacht des Zorns“

(c) Aufbau

Dieses Mal muss Kommissar Adamsberg gleich an vielen Fronten tätig werden: Ein Unbekannter bindet Tauben die Beine zusammen und lässt sie elendig verenden. Ein reicher Industrieller wird in seinem eigenen Auto verbrannt und ein Unschuldiger soll dafür verantwortlich gemacht werden. Außerdem behauptet eine Frau, ihre Tochter Lina habe das Wütende Heer (die armée furieuse, in Deutschland bekannt als Die Wilde Jagd) gesehen, das den Tod vierer Bewohner des Städtchens Ordebec ankündigt. Noch dazu lebt Adamsberg nun mit seinem Sohn Zerc zusammen, den er erst im letzten Roman gefunden hat. Und aus diesen Elementen entsteht im typischen Fred-Vargas-Stil ein hervorragender Kriminalroman. Weiterlesen

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