Schlagwort-Archive: Meryl Streep

“Adaption” oder: Das Verhältnis von Literatur und Film

(c) SPHE

Es gibt Filme, die man immer wieder sieht. Und immer wieder zitiert. Die einem in den unterschiedlichen Situationen in den Sinn kommen. „Adaption“ von Spike Jonze ist für mich ein solcher Film. Er behandelt das Zusammenspiel von Film und Literatur in so vielen Facetten, dass ich mich abwechselnd in Susan Orlean und Charlie Kaufman wiederfinde – den filmischen Figuren natürlich, nicht den … anderen. Und auch bei Susan Orlean auch nicht am Ende. Es gibt in diesem Film einfach so viele Ebenen, dass die Bezeichnung „Meta-Film“ zu kurz greift. Aber bevor ich darauf weiter eingehe, erst einmal ein kurzer Blick auf die Handlung.

Charlie Kaufman (Nicholas Cage) (c) SPHE

Im Mittelpunkt dieses sehenswerten Films steht der Drehbuchautor Charlie Kaufman (Nicholas Cage), der das Buch „The Orchid Thief“ von Susan Orlean (Meryl Streep) für einen Film bearbeiten soll. Kaufman hat gerade einen großen Erfolg mit dem Drehbuch zu „Being John Malkovich“ gefeiert, aber nun leidet er unter einer Schreibblockade. Neidisch beobachtet er die Fortschritte seines Zwillingsbruders Donald (ebenfalls Nicholas Cage), der seit dem Besuch eines Drehbuchsseminars von Robert McKee (Brian Cox) enthusiastisch an seinem ersten Skript schreibt und sich eine sehr konventionelle Serienmördergeschichte ausdenkt. Weiterlesen

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Ein Ende des Jugendwahn in Hollywood?

Heute Morgen habe ich einen Artikel mit der Überschrift „Hollywood beendet Jugendwahn“ in der Online-Ausgabe der Rheinischen Post gelesen. Der vermeintliche Beweis: Meryl Streep ist die erfolgreichste Schauspielerin dieser Tage und sie sei ja immerhin schon 61 Jahre alt. Aber reicht das aus?

Meryl Streep 2008 (c) Andreas Tai

Lange Zeit galt sicherlich, dass Frauen ab 40 keine Rollen mehr in Hollywood bekommen, aber wie in fast allen gesellschaftlichen Bereichen hat sich auch hier die Grenze verschoben. Frauen wie Julia Roberts haben die 40 überschritten und spielen weiterhin in Filmen mit. Unter anderem als böse Königin in einer Neuverfilmung von „Schneewittchen“, aber auch in einer romantischen Komödie mit Tom Hanks. Darin ist sicherlich ein Trend erkennbar, Filme für ein älteres Publikum zu drehen – denn diese Zuschauer gehen noch ins Kino und laden die Filme nicht im Internet. Aber auch wenn Meryl Streep erfolgreicher war als „Angelina Jolie, Kristen Stewart oder Keira Knightley“ ist sie doch die einzige Schauspielerin dieser Generation, die derart erfolgreich ist. Klar, Helen Mirren hat einen Oscar gewonnen – für die Darstellung von Königin Elisabeth. Und auch der Oscar für die 50-jährige Melissa Leo ist vor dem Hintergrund, dass sie in „The Fighter“ die Mutter des immerhin fast 40-jährigen Mark Wahlberg spielt, kein Beleg für das Ende des Jugendwahns in Hollywood. Darüber hinaus wurden ältere Frauen schon immer für einen Oscar nominiert, allein sagt die Nominierung nur wenig über den Erfolg aus. Und ältere Schauspielerinnen im Publikum hat man wenigstens bei der diesjährigen Verleihung so gut wie gar nicht gesehen.

Grundsätzlich möchte ich dem Tenor des Artikels ja gar nicht widersprechen: Ja, es gibt mehr Rollen für ältere Frauen als noch vor einigen Jahren. Es ist begrüßenswert, dass die 50-jährige Julianne Moore für Bulgari und die 65-jährige Diane Keaton für L’Oreal werben. Und es ist schön, dass mittlerweile auch Frauen jenseits der 40 in Sex-Szenen zu sehen sein dürfen. Aber diese Veränderungen entsprechen dem Trend einer veränderten Wahrnehmung und hängen meines Erachtens zum großen Teil mit der Erschließung neuer Zielgruppen zusammen. Denn wie weit wenigstens Hollywood ist, zeigt schon ein Blick auf besagte „beispielhafte“ Meryl Streep auf dem Plakat zu „Wenn Liebe so einfach wäre“, deren Gesicht arg retuschiert wurde. Anscheinend sind Falten für die Werbeabteilung doch nicht so sexy. Und abgesehen davon spielt sie in einem ihrer nächsten Projekte die Mutter von Julia Roberts – im wahren Leben zwar möglich, aber auch schwer vorstellbar. Deshalb glaube ich, bei aller positiven Tendenz, dass von einer Beendigung des Jugendwahns noch lange nicht gesprochen werden kann.

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Oscar 2012 – Meryl Streep bringt sich in Stellung

Nachdem ich über die diesjährige Oscar-Verleihung ja schon ausführlichst in meinem alten Blog berichtet habe, will ich den Beitrag, der auf die Oscars 2012 weist, mit ins Zeilenkino nehmen! Ja, Ihr habt richtig gelesen: Es geht um die Oscars 2012! Denn seien wir mal ehrlich: Haben bei der diesjährigen Verleihung nicht einige der wirklich großen Stars gefehlt? Schauspieler wie Jack Nicholson – oder eben Meryl Streep. Denn schon seit ich auf simplystreep.com von ihren nächsten Projekten gelesen habe, hatte ich diesen Oscar-Geruch in der Nase: Ein Biopic über Maggie Thatcher und die Verfilmung des preisgekrönten Theaterstücks “August: Osage County”. Nun ist das erste Foto von “Die eiserne Lady” aufgetaucht und es sieht schon einmal vielversprechend aus:

(c)Alex Bailey/Courtesy of Pathe Productions Ltd. © 2011 Concorde Filmverleih GmbH

Sicherlich könnte sie auf dem Bild auch eine reiche Ölmilliardärsgatting darstellen, aber in Aktion kann ich mir gut auch Maggie Thatcher vorstellen. Sorgen bereitet mir lediglich, dass Phillyda Lloyd Regie führt, die auch schon für “Mamma Mia” verantwortlich war – und bei aller guten Laune, die der Film macht: Ordentliche Schwächen hatte er auch. Sie ist halt kein Stephen Frears, aber vielleicht macht sie ihre Sache ja besser als erwartet. In jedem Fall hat die Rolle von Meryl Streep großes Oscar-Potential. Die nächste Saison kann also kommen! 😉

Update: Ein erster Teaser-Trailer zu “The Iron Lady” ist aufgetaucht. Und er kann meine Befürchtungen hinsichtlich des Films nicht entkräften:

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