1. Könnte ich die Filmfigur Hulk im wahren Leben einmal treffen, müsste ich sie unbedingt einmal fragen, wie es sich anfühlt, grün zu sein. Schließlich soll das ja laut Kermit alles andere als einfach sein.
2. Das Franchise von irgendeinem dieser Superhelden möge man bitte schnellstmöglich beerdigen, weil dann vielleicht auch wieder Geld vorhanden ist, um Originalstoffe zu verfilmen.
3. Wenn die Zeit nicht immer so knapp wäre, hätte ich schon längst einen Blick auf das Gesamtwerk sowohl von Ari als auch Mika Kaurismäki geworfen, aber so bleibt meine Kenntnis auf einige wenige Filme beschränkt. Vorerst.
4. Am meisten in Filmen nervt mich ja die Klischeefigur der/des lustigen Dicken wie zum Beispiel in „Brautalarm“, weil die Dicken meist schräg, platt und/oder dem Fäkalhumor äußerst zugeneigt sind. Ebenso nerven mich die Frauenfiguren in vielen romantischen Komödien, deren einziger Lebenssinn daraus besteht, einen passenden Mann zu finden. Aber darüber habe ich mich beim Media Monday ja schon häufiger aufgeregt.
5. „Fruitvale Station“ hat mich tief bewegt, weil Ryan Coogler ein komplexes Porträt eines jungen schwarzen Mannes gedreht hat, der einfach keine Chance mehr bekommen hat, sein Leben zu ändern.
6. Hätte man mich bei der letzten Staffel von „Downton Abbey“ ein Wörtchen mitreden lassen, hätte ich dafür gesorgt, dass Mary länger trauern darf, Edith endlich etwas Glück widerfährt – und vor allem Mrs. und Mr. Bates nicht schon wieder Ungemach widerfährt.
7. Zuletzt gelesen habe ich „Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter“ und das war ein guter Kriminalroman, weil Malcolm Mackay interessante Figuren versammelt, um von dem Aufstieg eines schottischen Verbrechenssyndikats zu erzählen.
Da sind wir uns bei 2 und 4 ja recht einig.
Bei Aki Kaurismäki fehlt mir leider noch alles, obwohl mir der skandinavische Humor eigentlich sehr zusagt. Es gibt einfach zu viele sehenswerte Filme, wie soll man da hinterherkommen?!
Ja, das alte Dilemma – zu viele Filme (bzw. Bücher), zu wenig Zeit.
Schön gesagt bei Punkt 2 🙂
Danke. 🙂
Ach stimmt, die lustigen Dicken. Die find ich auch meistens nicht so toll. Schlimmes Beispiel: Mike & Molly.
In die Serie habe ich nur mal reingeschaut, aber ich habe es generell nicht so mit Comedy-Serien.
Ach ja, die lustigen Dicken! Da tut es mir ja insbesondere für Melissa McCarthy leid, dass sie nun ständig solche Rollen spielen “muss”: “Bridesmaids”, “The Heat”, “Identity Theft”… Schön ist es zwar, dass sie so einem größeren Publikum als den “Gilmore Girls”-Fans bekannt wurde, aber ich finde es schon traurig, dass es Frauen “dieses Kalibers” häufig auf “comic relief” festgelegt werden.
Bzgl. “Downton Abbey”: Das mit Mary fand ich noch einigermaßen annehmbar; schließlich hat sie sich ja tatsächlich auch noch nicht frei gefühlt. Bei Edith aber stimme ich dir zu. Und auch das Glück der Bates hätte ruhig andauern können. Gleichwohl ist es doch so, dass das Leid letztlich auch “unterhaltsam” ist – ich zumindest leide dann gerne auch mit, bin schockiert, heule auch mal mit, wenn jemand stirbt. Wenn alles auf Happy End steht, was willst du dann noch für Geschichten erzählen?
Für Mary hätte ich mir einfach einen anderen Handlungsstrang als schon wieder Werben um ihre Hand gewünscht. Wer weiß, vielleicht wird es ja in der nächsten Staffel etwas mehr um ihr Bemühen gehen, ihre Stellung ohne Mann zu behaupten.
Und statt Anna und Bates hätte man eine ähnliche Geschichte auch mit einem der Küchenmädchen erzählen können, dann hätten die etwas Ruhe gehabt. Aber mir war diese Staffel insgesamt zu soapig.
Du hast mir meine Antwort vorweggenommen. Auch ich wollte bei Melissa McCarthy den Bogen zu “Gilmore Girls” spannen. Dort fand ich sie nämlich großartig! In “Brautalarm” dagegen… aber lassen wir das…
Oh ja, die Frauenrollen, ein ewiges Leid…
Und über die Antwort zur Nummer Eins hab ich herzlich gelacht. 🙂
Deine Antwort bei 2 ist natürlich verlockend, mittlerweile sehe ich das aber etwas differenzierter. Wer sind wir, entscheiden zu können, welche Filme existieren dürfen und welche nicht? Viele Menschen haben ihren Spaß an diesen Superheldenfilmen und allein das rechtfertigt sie ja schon. Sie könnten natürlich reflektierter sein, aber ich bin nicht sicher, ob das generelle Einschränken des Blockbuster-Outputs das Problem wirklich löst. Irgendwo muss das Geld für risikobehaftetere Projekte ja herkommen. Bei Criticwire gibt es übrigens gerade auch einige interessante Gedanken zum Thema.
Die Existenzberechtigung möchte ich diesen Filmen auch nicht absprechen, aber ich habe große Bedenken, dass in den großen Studios Entscheidungen immer mehr nach wirtschaftlichen Aspekten getroffen werden und früher oder später irgendeiner dieser Finanzbosse auch auf den Gedanken verfallen wird (oder es bereits ist), dass es ja vielleicht besser wäre, kein Geld mehr in Risikoprojekte zu stecken.
Abgesehen davon glaube ich, dass manche “Risiko-Filme” vom Publikum ähnlich gut angenommen werden würden, wenn sie auf ein vergleichbar großes Marketingbudget zurückgreifen könnten – Fan-base hin oder her.
Ja, diese Tendenz ist auf jeden Fall schon jetzt nicht bestreitbar. Wer hat noch mal gesagt, dass man heute in Hollywood lieber einen 200-Mio-Dollar-Film finanziert als einen 20-Mio-Dollar-Film? Das ist schon paradox. Ebenso dass das Marketing-Budget bei Blockbustern den Produktionskosten ähnelt.
Aber solange das Publikum weiterhin einfach (fast) alles schluckt, was die einem vorsetzen, sieht sich natürlich keiner genötigt, andere Zielgruppen für sich zu entdecken. Oder zumindest bessere Blockbuster zu machen. Das wäre ja auch schon was.
Hmm, war das nicht sogar George Clooney in seinem rant gegen einen Studiotypen?
Und ja, bessere Blockbuster wären auch schon etwas. Es gibt ja auch gute Beispiele: den ersten Teil der “Avengers” fand ich gut, die “Hunger Games” gefallen mir (wobei ich annehme, dass die Entscheidung, den letzten Teil auf zwei Filme aufzuteilen, rein aus finanziellen Gründen getroffen wurde) und es gibt sicher noch mehr Beispiele.
Bin nicht mehr so auf dem Laufenden, aber was mir aus den letzten Jahren positiv im Gedächtnis geblieben ist: Nolans Batman-Filme (vom Prinzip her jedenfalls), der eine oder andere X-Men-Film, dann der etwas kleiner angelegte “Rise of the Planet of the Apes” und zuletzt natürlich “Skyfall”.
Hier! Schuldig!
Ich gehöre zu denen, die die aktuellen Superheldenfilme mögen und im Falle des Marvel-Universums sogar richtig toll finden.
Das mit der mangelnden Risikobereitschaft, die aus dem kalkulierbaren Erfolg der vorlagenbasierten Fortsetzungen erwächst, ist natürlich eine Schattenseite. Dass das aber wohl noch eine Zeit so bleiben wird, ist hier ganz gut zu sehen:
http://qz.com/207829/hollywoods-superhero-movie-binge-explained-in-four-charts/
Ach, Du bist das! 😉 (Nein, es geht mir ja nicht darum, alle Superheldenfilme zu verbannen oder verteufeln. Wie gesagt, ich mochte einige davon, und ich weiß auch, dass ich definitiv nicht die Zielgruppe dieser Filme bin.)
Da würde mich ja mal interessieren, wie im Vergleich die Gewinnspanne bei kleineren Filmen aussieht, die weitaus weniger in der Produktion kosten, aber auch gute Einspielergebnisse habe.