Eine launige Veranstaltung war die Verleihung der Golden Globes, die ich heute Morgen dank Festplattenrekorder zum Frühstück gesehen habe. Schon der Eröffnungsmonolog von Tina Fey und Amy Poehler war ein erster Höhepunkt, der hier nachträglich zu sehen ist (ich lache immer noch über den Cameron-Witz). Sehr schön war auch die Dankesrede von Lena Dunham für die HBO-Serie „Girls“, die ich dringend sehen möchte.
Für die größte Überraschung sorgte sicherlich der Gewinn von „Argo“ als bestes Drama und für die beste Regie (Ben Affleck). Von den Nominierten war es auch mein Favorit, wenngleich ich „Lincoln“ noch nicht gesehen habe. Dass Affleck nicht für einen Oscar nominiert wurde, hat in den letzten Tagen für sehr viel Gesprächsstoff gesorgt – und hier zeigen sich die Auswirkungen der Terminverschiebungen in diesem Jahr. Die Oscar-Nominierungszettel mussten vor Bekanntgabe der Nominierungen der DGA und der Verleihung der Golden Globes eingeschickt werden und so entstanden Abweichungen, die es bei der Beibehaltung der alten Fristen wohl nicht gegeben hätte. Ich finde es in diesem Jahr dadurch sehr viel spannender – und weniger vorhersehbar.
Aber zurück zu den Globes: „Homeland“ konnte in den Drama-Fernsehkategorien erwartungsgemäß abräumen, außerdem schätzt die HFPA offensichtlich auch „Les Misérables“ sehr und zeichnete den Film dreimal aus. Weiterhin halte ich Christoph Waltz nicht in „Django Unchained” nicht für einen Nebendarsteller, aber er erhielt in dieser Kategorie den Golden Globe und wurde auch für einen Oscar nominiert, also stören sich die Verantwortlichen daran wohl nicht. Und Adele war angesichts ihres Gewinns für „Skyfall“ ehrlich überrascht – und ich freue mich jetzt schon auf ihren Auftritt bei den Oscars.
Alle Gewinner im Überblick:
Bester Film (Drama): „Argo“
Bester Film (Komödie oder Musical): „Les Misérables“
Beste Regie: Ben Affleck, „Argo“
Beste Schauspielerin (Drama): Jessica Chastain, „Zero Dark Thirty“
Bester Schauspieler (Drama): Daniel Day-Lewis, „Lincoln“
Beste Schauspielerin (Komödie oder Musical): Jennifer Lawrence, „Silver Linings Playbook“
Bester Schauspieler (Komödie oder Musical): Hugh Jackman, „Les Misérables“
Beste Nebendarstellerin: Anne Hathaway, „Les Misérables“
Bester Nebendarsteller: Christoph Waltz, „Django Unchained“
Bestes Drehbuch: Quentin Tarantino, „Django Unchained“
Bester fremdsprachiger Film: „Amour“
Beste Musik: Mychael Danna, „Life of Pi“
Bester Song: „Skyfall” aus „Skyfall“ Musik und Text: Adele, Paul Epworth
Bester Animationsfilm: „Brave“ („Merida“)
Beste Serie (Drama): „Homeland“
Beste Serie (Comedy): „Girls“
Beste Schauspielerin (Drama): Claire Danes, „Homeland“
Bester Schauspieler (Drama): Damian Lewis, „Homeland“
Beste Schauspielerin (Comedy): Lena Dunham, „Girls“
Bester Schauspieler (Comedy): Don Cheadle, „House of Lies“
Beste Miniserie oder bester Fernsehfilm: „Game Change“
Beste Schauspielerin (Miniserie oder Fernsehfilm): Julianne Moore, „Game Change“
Bester Schauspieler (Miniserie oder Fernsehfilm): Kevin Costner, „Hatfields & McCoys“
Beste Nebendarstellerin (Fernsehserie, Miniserie oder Fernsehfilm): Maggie Smith, „Downton Abbey“
Bester Nebendarsteller (Fernsehserie, Miniserie oder Fernsehfilm):: Ed Harris, „Game Change“
Ich bin überrascht wie gleichverteilt die Ergebnisse sind. Jennifer Lawrence hätte ich jetzt nicht als beste Hauptdarstellerin gesehen, auch wenn ich sehr überzeugt von ihrer Performance bin. Allerdings war da der Rest der Cast (vor allem DeNiro und Cooper) viel überzeugender.
Argo hab ich leider noch nicht gesehen, und dass Waltz quasi wieder zugeschlagen hat ist mir auch (noch) unbewusst. Mal sehen wie er dann wirklich drauf ist, sind ja gottseidank nur noch ein paar Tage 🙂