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Filmfest Hamburg 2015 – Tagebuch 1

Auf ein Filmfest zu fahren klingt erst einmal sehr verlockend – wer will denn nicht den ganzen Tag Filme gucken? Und es ist auch tatsächlich eine sehr schöne Sache, die ich sehr genieße. Doch es gibt auch immer wieder falsche Vorstellungen von dem, was bei einem Filmfest tatsächlich abläuft. Da ich nicht privat hier bin, sondern beruflich, bedeutet es zunächst, dass ich nicht nur Filme ansehe, sondern im Schnitt über zwei Filme am Tag schreibe. Die Zeit brauche ich zusätzlich zu den sechs bis acht manchmal zehn Stunden, die ich im Kino sitze. Zwischendurch muss ich Karten für Vorstellungen holen oder zwischen den Kinos hin- und herfahren, dann muss ich noch essen und möchte mit Kolleginnen und Kollegen ein Bier trinken. Ihr ahnt längst, worauf es hinausläuft: Es sind großartige, aber auch lange Tage auf einem Filmfestival.

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Hinzu kommt, dass nicht alle Filme gut sind, manche müssen einfach durchgesessen werden. Außerdem bin ich nicht völlig frei in meinen Entscheidungen, welche Filme ich sehe. Manche muss ich sehen – weil sie einen Starttermin haben und ich sie gegen Bezahlung rezensieren kann (schließlich müssen die Unkosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung gedeckt werden) oder weil sie für den Filmdiskurs wichtig sind. Dadurch fallen auch Filme weg, die ich gerne sehen möchte, weil sie mich persönlich interessieren. Weiterlesen

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