Krimi-Kritik: „Der Tod ist ein bleibender Schaden“ von Eoin Colfer

(c) List

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Der ehemalige irische Soldat Dan hat in Cloisters in New Jersey eigentlich ein ganz ruhiges Leben: er arbeitet als Türsteher in einem heruntergekommenen Casino, versteht sich mit den meisten seiner Kollegen und hatte eine Weile kaum Ärger. Klar, hin und wieder muss er Gäste herauswerfen, sein Chef Victor ist ein solches „Arschgesicht“ ist, dass er „einen eigenen Film“ verdient hätte und gelegentlich suchen ihn Flashbacks heim, aber dafür hat er eine kleine, unverbindliche Affäre mit der Kellnerin Connie und sein größtes Problem ist die Nachbarin über ihm, die ihn gerne beschimpft. Als Connie eines Abends von einem einflussreichen Gast belästigt wird und Dan am nächsten Morgen im Büro seines Arztes und Freundes Zed einen Mafia-Gangster antrifft, den er umbringen muss, ist es mit diesem ruhigen Leben allerdings vorbei.

Mit beständig neuen Wendungen erzählt Eoin Colfer in seinem ersten Kriminalroman mit Daniel McEvoy eine verwickelte Geschichte, in der sich Dan allerhand Hindernisse in den Weg stellen, die er oftmals mit mehr Glück als Verstand überwindet. Dabei nimmt Colfer in an Elmore Leonard geschulten Dialogen sämtliche Klischees irischer (Möchtegern-)Gangster auf die Schippe, lässt seinen eigenen Helden aber ungetrost weiter Jameson trinken. Die Nebenfiguren sind so überzeichnet, dass es schon wieder ein Vergnügen ist, hinzu kommen eine deftige Portion irischen Humors und größtenteils lustige Sprüche. Das ist alles nichts für Jugendliche, die angesichts der Artemis-Fowler-Bücher bei diesem Autor durchaus in Versuchung geraten könnten, wer jedoch auf der Suche nach einer sehr unterhaltsamen, schwarzhumorigen und kurzweiligen Krimi-Lektüre ist, der liegt hier goldrichtig.

Eoin Colfer: Der Tod ist ein bleibender Schaden. Übersetzt von Conni Lösch. List 2012.

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