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Krimi-Kritik: „Cutter und Bone“ von Newton Thornburg

Richard Bone ist ein Mann, der sich seiner eigenen Stärken und Schwächen sehr bewusst ist, deshalb weiß er, dass er mühelos Frauen ins Bett bekommt, aber an den meisten interessiert ihn lediglich das Geld. Also verbringt er einige Nächte mit ihnen, lässt sich aushalten und kehrt dann auf das Sofa in Alex Cutters Haus zurück, auf dem er schläft. Einst war er ein erfolgreicher Werber, hat dann Frau, Kind und einen lukrativen Job verlassen, weil er überzeugt war, es müsse mehr im Leben geben – aber gefunden hat er nichts. Stattdessen bildet er sich ein, er sei in Cutters depressive Frau Mo verliebt und könnte mit ihr vielleicht doch eine Chance haben. Sein Freund Cutter ist ein eloquenter Wahnsinniger, der durchs Leben torkelt, seit er im Vietnamkrieg verletzt wurde. „Was für ein Anblick der Mann bot, was für ein groteskes Schauspiel: das dünner werdende Raggedy-Ann-Haar, das verwüstete Falkengesicht, das wegen des Narbengewebes zu vieler Rekonstruktionen glänzte, die schwarze Augenklappe über dem fehlenden Auge und sein unveränderlicher Existenzialistenlook, der aus engen schwarzen Hosen und einem schwarzen Rollkragenpulli bestand, dessen linker Ärmel auf Höhe des Ellbogens verknotet war, nicht hochgesteckt oder festgenäht, sondern verknotet, eine Zurschaustellung, ein Schlag ins Gesicht.“ Weiterlesen

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