Im Jahr 1994 verschwindet der 13-jährige Nicholas Barclay auf dem Rückweg vom Basketball spielen spurlos. Die Familie sucht den Jungen vergebens – dann erhält sie drei Jahre später einen Anruf: Der vermisste Nicholas wurde in Spanien gefunden. Mit einem Zusammenschnitt der wichtigsten Ereignisse beginnt Bart Layton seine eindrucksvolle Dokumentation „The Imposter“, in der er mittels der Geschichte eines Betrügers über Manipulationen erzählt.
Von Frédéric zu Nicholas
Von Anfang an weiß der Zuschauer, dass der gefundene Junge tatsächlich der damals 23-jährige Frédéric Bourdin ist, ein Betrüger und Identitätsdieb. Er hat Polizisten, Richter, und Botschafter manipuliert, indem er zunächst sein wahres Alter verschleierte, sich als schwer traumatisiertes Verbrechensopfer darstellte und dann eine vermeintlich passende Identität suchte. Schließlich gelingt es ihm sogar, die Familie von Nicholas zu täuschen – obwohl der dunkelhaarige und braunäugige Frédéric mit dem blonden und blauäugigen Nicholas kaum Ähnlichkeit hat. Notdürftig färbte er sich die Haare, trug meist eine Sonnenbrille und ließ sich die Tätowierungen machen, die auch Nicholas hatte. Doch selbst Frédéric ist überzeugt, dass die Ähnlichkeit zu gering ist. Weiterlesen