Media Monday #132

1. Von der amerikanischen Filmindustrie würde ich mir eigentlich mal wünschen, dass sie mehr auf Originaldrehbücher setz als auf das tausendste Sequel, Prequel und Remake – und dass sie die Zuschauer ernst nimmt.

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2. Würde man endlich eine gut ausgewählte Collection dänischer Filme veröffentlichen, würde ich vermutlich sofort schwach werden, denn manche Filme sind nur sehr schwer mit Untertiteln in einer Sprache zu finden, die ich auch beherrsche.

3. Es gibt ja so gehypte Filmstars wie etwa xyz, der/dem ich aber überhaupt nichts abgewinnen kann, weil ich Hypes generell nichts abgewinnen kann. Außerdem werden gerade bei Schauspielern oft diejenigen gehypt, die sich weniger durch ihr Talent als durch ihren Star-Appeal auszeichnen.

4. Film-Blogosphäre war ja eines der geflügelten Worte im letzten Jahr und von Manifesten über Homepages bis hin zu Facebook-Gruppen hat sich da einiges getan in der letzten Zeit, von wirklichem Erfolg gekrönt war aber keines der Projekte. Wie ist deine Meinung zum Thema Film-Blogosphäre? Was wäre ein möglicher neuer Ansatz oder, ganz anders gedacht, muss sich in der Beziehung überhaupt etwas tun oder ist alles gut so wie es ist? Viele der Ideen finde ich gut, auch halte ich bei allen Bedenken gegen Facebook diese Gruppe für eine guten Anfang als Kommunikationsplattform. Eine lebendige Blog-Landschaft entsteht meiner Meinung nach aber vor allem durch das gegenseitige Kommentieren und großzügige Verlinken. Außerdem sollte sich nicht immer alles um die Klickzahlen drehen. Ich habe es jedenfalls lieber, ein Beitrag wird von zehn Leuten tatsächlich gelesen und im Idealfall auch kommentiert als hundertmal aufgerufen und dann weggedrückt.

5. Kaufe ich mir ein Buch, erwarte ich mir auf alle Fälle, dass es gut ist.

6. Die Spezialeffekte in Serienproduktionen sind mir nicht wichtig. Hauptsache, die Serie ist gut.

7. Meine zuletzt gesehene Serienstaffel war „Top of the lake“ und die war weniger gut als erwartet, weil ich mir aufgrund der vielen guten, beinahe euphorischen Besprechungen und des ständigen Vergleichs mit „Twin Peaks“ eine mysteriöse, spannende Serie erhofft hatte, aber gerade der Plot war dann doch sehr leicht zu durchschauen.

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12 Gedanken zu „Media Monday #132

  1. phyXius

    Hmpf, dort lese ich gerade noch, dass “Top of the Lakes” recht gelungen ist und jetzt das. Die paar Folgen schlummern bei mir noch auf der Festplatte. Am Ende muss ich mir die Serie wohl noch selbst angucken, um ein Urteil zu finden. Was macht denn da das Bloglesen überhaupt noch für einen Sinn? 😉

    Bei der dänischen Filmkollektion wäre ich auch dabei. Zum Glück gibt es aber noch genug Veröffentlichungen auf dem deutschen Markt, die ich noch nicht gesehen habe.

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  2. ERGO

    Ja unbedingt mehr Originaldrehbücher! Mir kommt vor es werden immer weniger. Ich kann keine Sequels, Prequels und vor allem Remakes mehr sehen.

    schön geschrieben bei 4. Ich finde auch, dass Kommentieren und Verlinken ein schöner Weg der Vernetzung ist und dieses reine Anklicken wirklich nichts bringt, wenn eigentlich keiner das Geschriebene liest. Das ist nicht der Sinn der Sache. Ich plädiere für mehr Kommentare. 🙂

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  3. Lena

    Das bemerke ich bei mir auch immer wieder: Dass ich mich über einen schönen Kommentar wesentlich mehr freue als über (vergleichsweise) hohe Klickzahlen. Es war zwar schön, dass immer so viele Leute auf meinen Media Monday klickten, aber hängen geblieben sind die meisten leider nicht. Allerdings wünsche ich mir manchmal auch einfach nur die Möglichkeit, anzuzeigen, dass ich den Beitrag gelesen habe oder dass er mir gefallen hat (wenn mir nichts zum Kommentieren einfällt). Ich überlege daher schon eine Weile, unverbindliche “Gefällt mir”-Buttons bei mir einzufügen. Aber ob das genutzt wird?

    Interessant ist auch, dass dich “Top of the Lake” ebenfalls nicht wirklich überzeugt hat. Was mich aber vor allem gestört hat, war diese fast durchdängige Dämonisierung des Männlichen und die Allgegenwart von Traumata. Ich finde, hier hat es Jane Campion etwas übertrieben.

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    1. Zeilenkino Beitragsautor

      Meist hinterlasse ich einen Kommentar, sei er noch so kurz. Aber falls mir partout nichts einfallen sollte, würde ich auch auf einen “Gefällt mir”-Button klicken. 🙂

      Das hat mich bei “Top of the lake” ebenfalls gestört, zumal auch die Sympathie-Verteilung schlichtweg zu deutlich war. (Abgesehen von Peter Mullan, der war wie immer toll.)

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  4. bullion

    Schöne Meinung zur Vernetzung. Ich sehe das auch so, dass Kommentare und Verlinkungen da schon einen großen Teil ausmachen. Sind mir persönlich auch wichtiger als viele Klicks. Like-Buttons in Blogs nutze ich eher selten, dann lieber ein kurzer Kommentar. Hat aber vielleicht auch nur aufgrund von Facebook so einen faden Beigeschmack.

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    1. Zeilenkino Beitragsautor

      Als weitere Möglichkeit ist so ein Button vielleicht nicht schlecht, wenngleich ich – glaube ich – ihn noch nie genutzt habe. Aber mir würde ja ein kurzer Kommentar ausreichen. 🙂

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  5. katrindoerksen

    Oh ja, gute Klickzahlen sind längst nicht alles. Manchmal wird es regelrecht peinlich, wenn man bei Websites bemerkt, was sie alles für Schikanen einbauen, nur um höhere Klickzahlen zu generieren. Muss nicht sein.

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    1. Zeilenkino Beitragsautor

      Hurra, Du bist wieder hier! 🙂

      Das käme auf den Umfang der Collection an, aber beispielsweise von Per Fly “Baenken”, wenigstens ein Film von Bodil Ibsen und Vinterbergs “Submarino”.

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      1. Ribba | Das CinemaScope

        Jaaa, das freut mich auch. Endlich wieder Zeit fürs bloggen. ;D

        Das sagt mir alles mal nüscht. 😉 Aber ich finde das skandinavische Kino sehr spannend, da muss ich mal dringend recherchieren. Finde “Pusher” könnte auch mit drauf, ist zumindest für mich ein guter Film (und dänischer obendrauf).

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