Klassiker des dänischen Films – „Afgrunden“ mit Asta Nielsen

Der dänische Stummfilm „Afgrunden“ (dt. Titel „Abgründe“) erzählt die tragische Geschichte der Klavierlehrerin Magda Vang (Asta Nielsen), die dem falschen Mann verfällt. Als sie von ihrem Verlobten Knud Svane (Robert Dinesen) in den Sommerferien in das Pfarrhaus seiner Eltern eingeladen wird, gastiert in der Nähe zufällig ein Zirkus und Magda verliebt sich Hals über Kopf in den Artisten Rudolf Stern (Poul Reumert). In der Nacht steigt dieser in ihr Schlafzimmer ein und zusammen verlassen sie Knud und das bürgerliche Leben. Sie landen in einer Künstlerpension in Kopenhagen, aber Roberts Affären belasten Magda, verhindern eine Flucht mit Knud, der sie ausfindig gemacht hat, und führen letztlich in eine Katastrophe.

Dieser geradlinig erzählte Stummfilm über die sexuelle Obsession einer Frau aus dem Jahr 1910 war Asta Nielsens Filmdebüt, der Beginn einer goldenen Ära im dänischen Film – und ein Skandal. Es war vor allem Asta Nielsens erotischer Tanz, der für Aufregung sorgte und in vielen Ländern aus dem Film geschnitten wurde. Tatsächlich ist sowohl Asta Nielsens Ausstrahlung als auch das Prickeln dieser Szene heute noch zu spüren – über hundert Jahre später. Darüber hinaus erstaunt Asta Nielsens reduzierte Schauspielerei, die ihre Bewegungen heute noch natürlich erscheinen lassen. Laut Wikipedia hatte Urban Gad 8000 Kronen Budget von einem Freund und drehte den Film innerhalb von acht Tagen. Die Sets waren meist nur provisorisch, auch konnte Urban Gad nur auf natürliches Licht zurückgreifen. Dennoch trug der Film wesentlich dazu bei, den Stummfilm aus der Schmuddelecke herauszuholen – und das nicht zuletzt dank Asta Nielsen.

Hier ein Ausschnitt mit dem Tanz:

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