DVD-Kritik: „Fire with Fire“

Jeremy (Josh Duhamel) (c) Universum Home

Der großspurige Feuerwehrmann Jeremy (Josh Duhamel) rettet aus einer brennenden Bar schnell noch eine Kiste teuren Scotch und flirtet mit einer vollbusigen Brünetten, bevor er mit seinen Kollegen einen geruhsamen Abend verbringen will. Doch dann wird der Laden, in dem er kurz ein paar Knabbereien kaufen will, überfallen. Der Ladenbesitzer und sein Sohn werden von dem Gangster David Hagan (Vincent D’Onofrio) erschossen, Jeremy kann fliehen. Er ist entschlossen, Hagan ins Gefängnis zu bringen – und dafür braucht die Polizei (u.a. Bruce Willis) seine Aussage. Aber Hagan ist sehr gefährlich, also kommt Jeremy ins Zeugenschutzprogramm – und wird in den acht Monaten, die er auf den Prozessbeginn warten muss, fast zu einem anderen Menschen. Er verliebt sich in US Marshal Talia Durham (Rosario Dawson) und plant mit ihr eine gemeinsame Zukunft. Aber Hagans Männer haben ihn schon aufgespürt, verletzten seine Freundin und zeigen ihm alle ein für allemal, dass sie ihm auf den Fersen sind. Aber Jeremy lässt sich das nicht bieten und startet einen blutigen Rachefeldzug gegen Hagan.

(c) Universum Home

„Fire with Fire“ könnte ein einfacher, aber unterhaltsamer Rachethriller sein, wären da nicht die Logiklücken im Drehbuch und der beständige Versuch von Regisseur David Barrett, aus Jeremy tatsächlich einen Helden zu machen. Ein Held bräuchte allerdings edelmütigere Motive als Jeremy, der in hölzernen Dialogen stets betont, dass er ja nur die Menschen beschütze wolle, die er liebe. Deshalb werden Jeremy beständig neue Gründe für seinen Rachefeldzug gegeben: Erst will er seine Freundin retten, dann seinen Kollegen rächen und schließlich seine Freunde beschützen. Auf die Idee, dass es zu dem Töten Alternativen gäbe, kommen weder er noch wird es im Drehbuch auch nur angerissen. Vielmehr wird mit schwülstiger Musik unterlegt gezeigt, wie er sich das Blut unter der Dusche abwäscht.

(c) Universum Home

„Fire with Fire“ ist ein Film, in dem ein Scharfschütze seinen Auftrag abbricht, um seinen Partner zu retten und wenig später doch sterben zu lassen; in dem erfahrene Marshals ihren Zeugen alleine in ein Lagerhaus gehen lassen, damit er seine Sachen holt; in dem Bruce Willis in seinen wenigen Minuten Bildschirmzeit grimmig in die Kamera gucken und betonen darf, dass er ja ein Cop sei. Und in dem Rosario Dawson kurz tough sein darf, um schließlich doch von einem Mann gerettet zu werden. Damit bleibt letztlich nur Vincent D’Onofrio, der diesen Film etwas Atmosphäre verleiht. Er spielt sichtlich genüsslich den Schurken, doch auch er kann gegen das schematische Drehbuch und die allzu konventionelle Inszenierung nur wenig ausrichten. Schade.

„Fire with Fire“ erscheint am 22. Februar 2013 auf DVD, Blu-ray und Video on Demand.

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3 Gedanken zu „DVD-Kritik: „Fire with Fire“

  1. Wulf | Medienjournal

    Oha, der steht bei mir für heute Abend auch auf dem Programm. Irgendwie ist mir die Lust ja jetzt ein wenig vergangen, aber ich hoffe ich bekomme mich noch aufgerafft. Wirklich Mut macht deine Zusammenfassung ja leider nicht…

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  2. Marcel

    Habe mir den Film gestern angeschaut und wünschte, ich hätte deine Review schon vorher gelesen..pfff, da bleibt einem echt die Spucke weg, so sinnlos ist dieser Film..

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