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Über „Am roten Strand“ von Jan Costin Wagner

Am Ende von „Sommer bei Nacht“ fragte ich mich, wie Jan Costin Wagner mit seiner Hauptfigur, dem pädophilen Polizisten Ben Neven, bloß weitermachen will. Nun: er macht in „Am roten Strand“ einfach weiter, wo er aufgehört hat.

Das Buch schließt gleich mehrfach an den Vorgänger an: der Fall, der dort aufgeklärt wurde, hat weitaus größere Dimension, so dass es eine bundesweite Ermittlung gibt, die sich insbesondere gegen vier Männer richtet, die Gewalt gegen Kinder verüben und Bilder sowie Videos davon vertreiben. Die Ähnlichkeiten des Falls in diesem Buch mit dem Fall auf dem Campingplatz von Lügde sind sicherlich nicht zufällig. Ganz vertraut Wagner aber diesem einen Fall doch nicht, dazu kommt eine Mordserie, die sich gegen die Verdächtigen richtet. Das ist schade, denn eigentlich braucht dieses Buch diesen zusätzlichen Strang nicht. Ohne ihn wäre noch deutlicher geworden, wie mühsam und kleinteilig diese Ermittlungen sein können – und es hätte auch Raum gegeben, um auf einen Aspekt des Falls zu verweisen, der auch in der öffentlichen Darstellung von dem Fall Lügde oft zu kurz kommt: das Versagen der öffentlichen Stellen, deren Aufgabe der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist – und auch die Tatsache, dass die Polizei bereits 2016 Hinweise auf die Taten bekommen hat. Weiterlesen

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