Allmählich breitet sich leichte Müdigkeit, außerdem vermisse ich Zeit zum Lesen. Nachdem ich am fünften Tag (bei spielfilm.de nachzulesen) vor allem im Wettbewerb unterwegs war, freute mich am Dienstag auf die Veranstaltung „Books at Berlinale“. Dort werden im Rahmen eines Frühstücks bei dem Co-Production Market zehn Bücher vorgestellt, deren Verfilmungsrechte verkauft werden sollen. Darunter waren von Stephan Thomés „Fliehkräfte“ bis hin zu einer Graphic Novel unterschiedlichste, die von den jeweiligen Verlagen und Agenturen kurz vorgestellt wurden. Einige konnte ich mir tatsächlich sehr gut vorstellen – und ich bin gespannt, ob ich in ein paar Jahren eines dieser Bücher auf der Leinwand sehen werde.
Danach ging es weiter mit einem der Filme, auf den ich mich im Vorfeld der Berlinale sehr gefreut habe: „Side Effects“ von Steven Soderbergh. Und Mr. Soderbergh hat mich nicht enttäuscht, sondern einen eleganten, sehr gut geplotteten und wendungsreichen Thriller über Medikamente, die Frage der Schuld und die Finanzkrise gedreht. Meine ausführliche Besprechung ist bei kino-zeit.de nachzulesen.
Leider war die Dokumentation „Gut Renovation“, die ich im Anschluss gesehen habe, nicht so begeisternd. Su Friedrichs dokumentiert darin die Gentrifizierung in Williamsburg, Brooklyn, in dem sie ausführlich den Abriss der Fabrikgebäude und Neubau teurer Apartmenthäuser zeigt. Aufgrund des Themas kam der Film bei Teilen des Berliner Publikums sehr gut, es war sogar ein Sprecher eines Anti-Gentrifizierungsbündnisses aus Kreuzberg anwesend. Doch so nachvollziehbar die Empörung auch ist: von einem Dokumentarfilm erwarte ich mehr.
Nach den zwei Filmen war dann auch schon Schluss, stattdessen ging es ich lecker essen und Wein trinken. Das muss ja auch mal sein.