Eigentlich wollte ich vor dem Filmfest München noch eine Sehliste veröffentlicht haben, damit ich nach dem Filmfest eine Spezialausgabe schreiben kann. Zeitlich passt es nun nicht mehr, aber so gibt es eben zwei Listen.
Am Anfang stehen Filme, die ich für meinen Beitrag zu Orson Welles (hier und hier) wiedergesehen habe:
Touch of Evil
Es ist nicht sonderlich originell, aber ich liebe die Eröffnungssequenz dieses Films – und Marlene Dietrichs letzte Dialogzeile: „He was some kind of a man … What does it matter what you say about people?“
The Lady from Shanghai
Beim zweiten Mal sehen gar nicht mehr so verworren, außerdem ist Lana Turner hinreißend in diesem Film. Man sieht ihr den Spaß an, den sie hatte – und die kurzen Haare stehen ihr ausgezeichnet.
Citizen Kane
Sicherlich nicht der beste Film aller Zeiten, aber ein für die damalige Zeit beeindruckend erzählter und fotografierter Film über einen Medienmogul, den ich mir immer ansehen kann.
The Third Man
Tatsächlich einer meiner liebsten Film noir – und die Szene, in der Orson Welles auf einmal in dem Türeingang auftaucht, gehört (nicht nur) für mich zu den unvergessenen Bildern der Filmgeschichte.
The Stranger
Im Vergleich zu den vorgenannten Filmen ein weniger bekanntes Werk von Orson Welles, mit dem er vor allem beweisen wollte, dass er einen Film innerhalb vorgegebener Zeit und Budget fertigstellen kann. Darüber hinaus ist er eine durchaus interessante Auseinandersetzung mit den Tätern im Nationalsozialismus. Der Film ist bei YouTube zu sehen.
Tomorrowland
Im Zuge meines Bestrebens immer wieder auch Filme außerhalb meines üblichen Schemas zu sehen, schaute ich mir Brad Birds ziemlich retro-glatten Science-Fiction-Streifen an, der direkt aus den 1950er Jahren zu stammen scheint – und bei dem ich mich immer noch frage, warum niemand aufgefallen ist, dass es wenigstens merkwürdig, aber eigentlich widerlich ist, wenn George Clooney einem Kind zärtliche Worte zuflüstert.
Heil
Eine sehr gelungene, bitterböse Nazi-Satire.
Men & Chicken
Manche werden diesen Film sicherlich widerlich und einfältig finden, ich hatte ziemlich großen Spaß.
Little Caesar
Einer der großen Gangsterfilme der 1930er Jahre, einer der ersten Filme, der von Gangstern als Menschen erzählte und das Vorbild aller Gangsterfilme schlechthin.
The Grump
Ein viel zu lauter und polternder finnischer Film über eine alten Mann, der die Gegenwart nicht akzeptieren kann.
Becks letzter Sommer
Das Beste an diesem Film ist – kaum zu glauben – Christian Ulmen in der Hauptrolle.
Far from the maddening crowd
Matthias Schoenarts in einem Film vom Thomas Vinterberg – da schienen meine kühnsten Träume wahr zu werden. Aber leider ist dieser Film lediglich ein zu lang geratenes Drama, gegen den selbst Jane-Austen-Filme stringent und überraschend erscheinen.
The Look of Silence
Ein wunderschöner, ein grausamer Film, die perfekte „Ergänzung“ zu „The Act of Killing“.
Slow West
Brillantes Scheitern lässt sich in diesem Film finden, dessen Schwächen sich überwiegend erklären lassen, der aber dennoch nicht vollends überzeugt.
Margos Spuren
Sperrfrist
The Cut
Oje, großformatiges Scheitern an den eigenen Ambitionen. Fatih Akin kann es viel besser, bei dem Hauptdarsteller bin ich mir nicht so sicher.
Ich und Kaminsky
Sperrfrist
Coole Umbenennung von Far from the madding crowd. 😀 Und wenn ausgerechnet Thomas Vinterberg Thomas Hardy als Jane Austen gelesen hat, ist das wirklich sehr enttäuschend.
Außerdem würde mich natürlich brennend interessieren, welche Schwächen du in Slow West gesehen hast. Mir sind abgesehen von der Kürze und ihren Folgen ja nicht viele aufgefallen.
Ähm, ja, die Umbenennung war natürlich totale Absicht. 😉
Bei “Slow West” bin ich mir nicht sicher, ob die “Künstlichkeit” der Bilder wirklich so gewollt ist, auch gibt es keine Entwicklung bei dem romantischen Neu-Cowboy. Der Grund hierfür könnte in der Erzählperspektive liegen, aber ich habe mich immer wieder gefragt, ob das alles so beabsichtigt ist – oder der Film einfach nur ironisch sein soll und es etwas zu sehr versucht.