Kontaktversuche mit DHL

Sich über DHL aufzuregen, ist ja relativ leicht, aber ich habe großes Verständnis für überlastete und unterbezahlte Paketboten, die mir noch dazu sehr regelmäßig und sehr zuverlässig viele Buchpakete zustellen. Vorige Woche aber schien der übliche Paketbote nicht da zu sein, jedenfalls wurden drei Sendungen für mich in einem weit entfernten Paketshop abgegeben, obwohl es im Umkreis fünf andere Stellen gegeben hätte. Also habe ich mich dorthin aufgemacht, das Paket abgeholt und wollte die Sache eigentlich auf sich beruhen lassen. Kann ja mal vorkommen. Als ich von diesem Paketshop aber wieder nach Hause kam, war die nächste Benachrichtigungskarte im Briefkasten: Wieder wurde ein Paket in eben diesem Paketshop abgegeben, angeblich sei niemand zu Hause gewesen. Allerdings waren sowohl mein Mann als auch ich zu dem angegeben Zeitpunkt zu Hause. Es wurde noch nicht einmal geklingelt, geschweige denn der freigegebene Ablageort genutzt. Da habe ich mich geärgert und versucht, Kontakt zu DHL aufzunehmen, um zu fragen, ob ich bestimmte Abgabeorte ausschließen kann.

Zunächst bin ich auf die Webseite gegangen, habe ewig nach einem Kontaktformular gesucht, kurz gedacht, dass sie wirklich nicht wollen, dass jemand mit ihnen Kontakt aufnimmt, es aber dann aber doch gefunden und ausgefüllt. Ich hätte auch die Beta-Version des Chatbots genutzt, wenn sich mein Browser nicht aufgrund der mangelhaften Datenschutzeinstellungen geweigert hätte, diese Seite zu öffnen. Einen Tag später kam eine standardisierte Antwort per Mail mit der Bitte um mehr Informationen. Die sollte ich einfach als Antwort auf diese Mail schicken – und ab jetzt wird es wirklich absurd: als Antwortadresse war eine NoReply-Adresse angegeben, an die man – man sehe und staune – keine Antwort schicken kann. Wieder dachte ich, sie wollen nicht wirklich, dass man Kontakt mit ihnen aufnimmt. Dann habe ich auf Twitter nachgefragt, was ich nun machen soll. Da das am Gründonnerstag war, kam erst am heute und besagte, ich solle die Antwort an eine andere Adresse senden. Also schickte ich dorthin noch einmal alles, weil ich wirklich nicht mehr zu diesem Paketshop gehen will und wirklich viele Pakete bekomme. Daraufhin kam von dieser Adresse eine standardisierte Antwort, mein Anliegen könne nicht zugeordnet werden, ich solle bitte diesen Link klicken und ein Formular ausfüllen. Sie wollen offenbar wirklich nicht, dass man mit ihnen Kontakt aufnimmt! Aber ich kann wirklich hartnäckig sein. Also habe ich auf den Link geklickt, das Formular ausgefüllt und wollte es absenden – und … da kam die Antwort, es könne nicht abgesendet werden, die Ticketnummer sei ungültig. Es ist aber die einzige Ticketnummer, die ich habe. Und ehrlich gesagt, für ein mittlerweile privatisiertes Unternehmen, dessen Chef mal bei McKinsey war, sind das erstaunlich schlecht strukturierte Organisationsabläufe. Aber ich jetzt noch mal auf Twitter nachgefragt, was ich machen soll …

Update: Auf Twitter kam eine Antwort mit einer weiteren Mailadresse. Ich habe dorthin den gesamtem Mailverkehr geschickt, aber netterweise erwähnt, dass ich mittlerweile nicht mehr davon ausgehe, dass Mails gelesen werden und deshalb meine Frage wiederholt. Die wurde mir nun beantwortet: Man kann keine Abgabeorte ausschließen, aber bevorzugte Abgabeorte angeben. Kommunikation mit DHL klappt offenbar nur auf Twitter.

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