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Übers Bloggen (und Twitter)

Seit ungefähr drei Jahren nehme ich mir regelmäßig vor, wieder häufiger und dafür kürzer zu bloggen – mit offensichtlich wenig Erfolg. Das hat Gründe: Mittlerweile werde ich meist dafür bezahlt, dass ich über Krimis schreibe, und ich will diesen Blog nicht zur reinen Zweitverwertungsstelle machen. Außerdem habe ich insbesondere im vergangenen Jahr so viel gearbeitet, dass für den Blog einfach keine Zeit mehr geblieben ist.

In den vergangenen Monaten habe ich nun viel über die und meine Kommunikation im Internet nachgedacht. Anlass war die Übernahme von Twitter durch einen größenwahnsinnigen, gefährlichen Milliardär. Sie hat mich zunächst dazu gebracht hat, meinen Twitter-Account nicht mehr zu nutzen. Ich war gespannt, wie das für mich wird, Twitter war immer „mein“ soziales Netzwerk. Ich habe so einige Menschen darüber kennengelernt, mit denen ich teilweise mittlerweile auch Kontakt im Offline-Leben habe und befreundet bin. Gerade bei Festivals war es toll, dadurch mit Leuten ins Gespräch zu kommen, das habe ich erst voriges Jahr beim African Book Festival erlebt. Dazu war Twitter eine meiner Nachrichtenquellen und Plattform zum Bewerben eigener Inhalte. Ich habe dort viel gelernt über die Welt, meine Perspektive hat sich fraglos erweitert – und das finde ich toll.

Aber schon vor dem Verkauf hatte sich einiges verändert: Weiterlesen

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Die Einsamkeit des Internets – Über „Disconnect“ von Henry-Alex Rubin

(c) Weltkino

(c) Weltkino

Früher „gingen“ wir noch ins Internet, heute sind wir im Internet. Wir kaufen dort ein, spielen, chatten, mailen oder arbeiten. Auch die Figuren in Henry-Alex Rubins Spielfilmdebüt „Disconnect“ sind ständig online: Derek (Alexander Skarsgård) spielt lieber Poker als mit seiner Frau Cindy (Paula Patton) zu reden und verdrängt den Tod seines Sohnes Ethan. Cindy sucht indes Hilfe in einer Online-Selbsthilfegruppe und hat dort einen verständigen Zuhörer (Michael Nyberg) gefunden. Der Schüler Ben (Jonah Bobo) ist ein Außenseiter an seiner Highschool und lebt für seine Musik. Deshalb freut er sich sehr, als er von einer gewissen Jessica über Facebook kontaktiert wird. Scheinbar verbindet sie die Liebe für Musik, deshalb öffnet er sich ihr – und ahnt nicht, dass seine Mitschüler Jason (Colin Ford) und Frye (Aviad Bernstein) hinter dem Profil stecken und ihn bloß stellen wollen. Bens Vater Rich (Jason Bateman) ist ein vielbeschäftigter Anwalt, der selbst am Abendbrottisch mehr auf sein Blackberry als seine Kinder achtet und nicht merkt, wie einsam sein Sohn ist. Jason Vater Mike (Frank Grillo) ist hingegen ein ehemaliger Cop, der sich als Privatdetektiv auf Cyberverbrechen spezialisiert hat. Und der junge Kyle (Max Thieriot) verdient wiederum Geld, indem er Cyber-Sex anbietet. Als die Reporterin Nina Dunham (Andrea Riseborough) bei Recherchen auf ihn aufmerksam wird, wittert sie eine Story, die ihre Karriere entscheidend voranbringen könnte. Weiterlesen

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